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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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zu haben schien, was soeben geschehen war.
    Steve schluchzte und Agaldir hielt den Jungen im Arm.
    »Das – das – wollte ich nicht«, stolperten Worte aus Connors Mund wie ausgespuckte Kakerlaken. »Das – das – ist schrecklich. Alles ist so furchtbar, bei den Göttern, was habe ich getan?«
    Agaldir kam zu ihnen. Steve lag eingerollt auf dem Teppich. »Du hast Rache geübt, Barbar«, sagte der Blinde Magister.
    »Nichts entehrt einen mehr, als eine unedle Rache«, murmelte Frethmar.
    Connor drehte sich zu Frethmar. »Ja, ich habe mich entehrt, mein Freund.«
    »Du hast Rache genommen, Barbar«, wiederholte Agaldir mit kalter Stimme. »Du wirst noch Zeit genug haben, deine Tat zu bereuen, jetzt sollten wir dieses Haus verlassen, und uns um die Toten auf dem Schiff kümmern, bevor die Tiere zum Festmahl kommen.«
    »Aber ich kann doch nicht einfach ...«, sagte Connor mit belegter Stimme und wies mit stiller Verzweiflung auf Lysa und Mari.
    »Wir holen sie später«, sagte Agaldir. »Ich werde mir überlegen, wie wir das der Rechtsbarkeit erklären. Doch zuerst zum Schiff.«
    »Sie – sie hat meine – hat meine Lysa vergiftet«, sagte Connor. Sein Kopf hing herab, seine Schultern bogen sich nach vorne, als wäre ihm jede Kraft entzogen worden.
    »Komm, Großer, wir wollen Agaldirs Worten Folge leisten, sonst ergreift uns in diesen Wänden der Wahnsinn«, sagte Frethmar.
    Laryssa und Bama richteten Steve auf, der sich langsam beruhigte.
    Als sie nach draußen traten, traf sie der Lärm der Stadt wie ein Hammer. Es regnete immer noch etwas, aber niemand störte sich daran. Es wurde gefeilscht, gehandelt, Karren wurden durch die Gassen gezogen, Kinder sprangen umher und Pferde zogen Wagen. Das Stimmengewirr nicht immer in der Hohen Sprache statt, sodass es wie ein großes Durcheinander wirkte.
    Langsam kannten sich die Gefährten aus. Sie nahmen den Weg zum Hafen, jeder von ihnen in Gedanken versunken. Was nun vor ihnen lag, würde den Schrecken des Morgens noch steigern.
    Agaldir verhandelte mit einem Halbling und übernahm von jenem einen Handkarren, auf den man viele Leichname unterbringen konnte.
    Der Regen hatte den ansonsten betäubenden Geruch von Kräutern und Unrat weggewaschen, es roch frisch und hell.
    Sie kamen zum Hafen und Laryssa bemerkte es als Erste. Sie zeigte nach vorne, während sie sich mit der anderen Hand die Augen rieb. Dann fiel es auch den Anderen auf.
    »Bei den Göttern«, stöhnte Bob. »Die Wing ist weg!«
     
     
     
     

27. Kapitel
     
    Balger trat ein und setzte sich erneut. Der Sand lag in der unteren Hälfte der Uhr. Der Inquister legte seine dicken Finger auf den Tisch und den Kopf schräg, soweit das geht, wenn man keinen Hals hat.
    »Eure Entscheidung?«
    Darius starrte den Mann an, war sich jedoch der gezückten Schwerter seiner Bewacher bewusst.
    »Ich warte, Advokat. Meine Männer sind bereit, Euch an Ort und Stelle einen Kopf kürzer zu machen.«
    Darius schob die Unterlippe vor. »So sei es, Inquister. Ich werde Euch treu folgen, wenn Ihr König seid.«
    Balger glotzte, als könne er nicht glauben, was ihm gelungen war. Dann warf er den Kopf zurück und lachte schallend. »Ein Advokat durch und durch. Ihr folgt mir wenn ich König bin? Dann wäre es also am besten, mich vorher zu töten, nicht wahr? Nein, mein Bester – Ihr folgt mir ab sofort und zu jeder Zeit, ist das klar?«
    Ein feines Schmunzeln spielte um Darius’ Lippen. »Ja, so soll es sein, Inquister.«
    »Dann sollst du deinen Schwur leisten, Darius Darken. Danach werden wir die Nacht abwarten und morgen früh aufbrechen. Ich nehme an, es befindet sich in diesem schönen Haus ein guter Wein?«
    Darius verzog sein Gesicht.
    Und der Dämonenmann schwor, bei allen Göttern, seiner Seele und auf Mythenland.
     
     
    »Was machen wir ohne Schiff?«, hauchte Laryssa. »Wie sollen wir das Elixier nach Amazonien bringen? Wie?« Erneut brach die ansonsten starke Frau in Tränen aus. Ihr ging es wie ihren Gefährten – sie hatte zu viel in zu kurzer Zeit erlebt. Sie war mit den Nerven fertig und kurz davor, zusammen zu brechen.
    Agaldir sagte: »Es wird Zeit, zum Lichtwurm zu gehen.« Er blickte zur Kaimauer, wo Bluma verschwunden war.
    »Mmpf!«, stieß Bob hervor. »Ich frage mich wirklich, wie weit wir dir vertrauen, Magister. Du lässt zu, dass Lysa stirbt, dass Connor einen Rachemord begeht und Bluma verschwindet, ganz abgesehen von Darius. Unsere Gruppe ist zerrissen und nichts deutet darauf hin, dass sie
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