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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Elvira versuchte, zu entkommen. Sie schoss an Balger vorbei und verschwand nach draußen. Der Inquister sah ihr nach und lächelte. »Dumme Hexe.«
    Es ertönte ein Schrei. Ein vierter Gardist kam herein und machte Meldung. »Sie ist verletzt, aber nicht tot, Inquister!«
    »Gut gemacht«, nickte Balger, als habe er nichts anderes erwartet. Er sagte zu Darius: »Wir haben uns eine lange Zeit nicht mehr gesehen ...«
    Darius, der sich nach der Tortur erstaunlich gut fühlte, gab zurück: »Seid gegrüßt, Inquister. Ein erstaunliches Wiedersehen.«
    »Erstaunlich, in der Tat. Der erste Gehenkte, der aufersteht. Und dann noch in sehr dämonischer Gestalt.«
    »Ihr kennt mein Geheimnis?«
    »Das lässt sich schwerlich verheimlichen, wenn die ganze Stadt schreit und flieht. Erstaunlich auch, dass bei Euch Leute gesehen wurden, an denen ich ein großes Interesse habe. Ein Zwerg, Amazonen und ein blonder Hüne.«
    Darius blickte an Balger vorbei zur geöffneten Tür. »Was habt Ihr mit Elvira gemacht?«
    »Ruhiggestellt, würde ich sagen. Und was hat sie mit Euch gemacht?«
    Darius beschloss, auf diese Frage nicht einzugehen. Die Hexe Vira würde ihre Strafe erhalten und er würde sie ganz sicherlich nicht verteidigen. Er war voller Zorn und Schmerz, aber auch Trauer. Es würde eine Weile dauern, dies alles zu realisieren. Nun galt es zu ergründen, warum Balger und seine Männer sich gewaltsam Zugang zu seinem Haus – denn das war es nach wie vor – verschafft hatten.
    »Ihr dringt in mein Haus ein, Inquister und bringt Soldaten mit. Was hat das zu bedeuten?«
    Balger nahm Platz und der Stuhl krachte bedenklich unter seinem Hintern. »Ich möchte nicht lange drum herum reden, Advokat. Über meine Anschuldigung, Euer Weib sei eine Hexe, scheint Ihr nicht erstaunt. Das zeigt mir, dass Ihr es wusstet. Außerdem hält sich Eure Sorge um die Hexe in Grenzen. Dafür werdet Ihr Eure Gründe haben. Ich könnte also, wenn ich es wollte, dafür sorgen, dass man Euch auf der Stelle tötet.«
    Darius nickte stumm.
    »Ich würde nicht abwarten, bis Ihr Eure Gestalt gewandelt habt.«
    Darius schwieg immer noch.
    »Es kann aber auch anders gehen. Ich werde mich morgen zum König krönen und habe noch einen Platz an meiner Seite zu vergeben. Da kommt ein Dämonenmann wie Ihr mir gerade recht. Da ich allerdings davon ausgehe, dass Ihr mich nach einer Verwandlung auf der Stelle tötet, möchte ich Euch einen Schwur abnehmen.«
    Darius begriff.
    »Ich lasse Euch am Leben und Ihr schwört bei allen Göttern, mir auch als Dämon treu zu sein.«
    Balger rieb sich die Hände und seine Ringe funkelten. Er machte einen sehr zufriedenen Eindruck. »Ich kann das Angebot sogar noch erhöhen. Wenn Ihr mir Treue schwört, verschone ich die Hexe. Sie wird lediglich in einen mit Magie versiegelten Kerker gesperrt.«
    »Das ist schlimmer als der Tod ...«, murmelte Darius, der sich an das Heulen und Jammern der ausgemergelten Kerkerhäftlinge in allen Jahren seiner Tätigkeit nie gewöhnt hatte.
    Balger runzelte die Brauen. »Seht es wie Ihr wollt. Ich gebe euch solange wie der Sand braucht, um eine Entscheidung zu treffen.« Er stellte eine Sanduhr auf den Tisch.
    Er erhob sich ächzend und trat nach draußen. Die Gardisten blieben an ihrem Platz.
    Nur wenig Zeit, die über mein Leben bestimmt!
    Darius wäre gerne aufgestanden, um sich die Beine zu vertreten. Seitdem die Tür gewaltsam geöffnet worden und er erwacht war, war seine Bewegungslosigkeit verschwunden. Er befürchtete einen Konflikt mit den Gardisten. Also blieb er sitzen und stützte sein Kinn in die Handflächen.
    Sterben oder dem neuen König dienen?
    Was plante Balger mit ihm?
    Würde er seine Freunde jemals wiedersehen?
    Bluma und alle die anderen ...?
    Ein Schwur durfte nicht gebrochen werden, weil die Götter dann grollten und dies konnte schrecklich enden. Wenn er sich für einen Schwur entschloss, war er den Rest seines Lebens Balgers Spielzeug.
    Ein grausamer Konflikt.
    Darius schloss die Augen und hoffte auf ein Wunder.
     
     
    Connor starrte auf die tote Mari. Er zitterte und Schweiß lief über seine Haut. Seine Lippen bewegten sich, als wolle er etwas sagen, um den Satz direkt darauf wieder zu vergessen.
    Frethmar stand neben ihm und hatte seinen Arm um die Hüfte des Hünen gelegt. »Was hast du getan?«, flüsterte der Zwerg.
    Laryssa kniete zwischen der toten Lysa und der toten Mari. Sie blickte zu Connor auf und weinte. Bama lehnte an Bob, der noch immer nicht begriffen
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