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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte
Autoren: Anonymous
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    Irgendwo im Universum
     
    Drorka dachte an seine Weiblicheen und seine Kinder. Sie hielten sich in der Heimat auf und er vermisste sie.
    In weniger als einer Dekaade würde die neue GALAXXOOS vom Stapel laufen und Drorka würde seinen wohlverdienten Urlaub erhalten. Einen Teilzyklus an den Sümpfen von Prooks.
    Als Techniker war Drorka am Bau der neuen GALAXXOOS beteiligt. Manch einer schaute über Drorka hinweg, nicht nur weil er klein gewachsen, stämmig und ziemlich unattraktiv war, sondern auch, weil er dafür zuständig war, die Funktion der Leuchtkörper zueinander und die Schaltungen auf den verschiedenen Decks zu überwachen, was nicht gerade eine besondere Tätigkeit zu sein schien.
    Allerdings kannte Drorka den Unterschied zwischen einer Schinkel- und einer Peitschenlampe – und wer konnte das heutzutage noch von sich behaupten? – außerdem konnte er einen antiken LED-Throwie unter einem Mikroskop genauso auseinandernehmen und zusammensetzen, wie er einen Stream-Kondensor völlig ohne Anleitung konstruierte – falls es notwendig war. Dabei halfen ihm seine vier Greifarme, die er so trainiert hatte, dass alle gleichzeitig arbeiteten, ohne sich ins Gehege zu kommen. Eine logistische Meisterleistung!
    Drorka hockte in einem Antigravlift und testete einen dichroitischen Kugelspiegel. An Bord der GALAXXOOS gab es großzügig geschätzt etwa dreiundzwanzigtausend Leuchtkörper. Alle mussten miteinander kommunizieren. Dies war Drorkas Arbeit, die er über alles liebte und auf die er stolz war.
    Er summte ein Lied vor sich hin, die Sage von Troinot , und wunderte sich über die acht fremden Augen, in die er blickte, als sich die Tür des Lifts öffnete. Er blickte nicht nur in vier fremde Gesichter, sondern auch in die Mündung einer Waffe, deren Wirkung er nicht kannte. Seine Lippen öffneten und schlossen sich, ohne dass er einen Laut von sich geben konnte. Sein Schneidezahn fühlte sich kühl an, als nehme er die Gefahr wie eine Antenne wahr. Ein kalter Finger fuhr über seine Wirbelsäule, dann krächzte er: »Roooaak?«
    Eine grobe Hand stieß ihn zurück. Er schlug mit dem Rücken an die Wand. Vier Aliens, die auf zwei Beinen gingen und nur zwei Arme hatten, schoben sich zu ihm hinein. Einer von ihnen trat gegen Drorkas Werkzeugkoffer, starrte auf die Utensilien und fragte etwas, dass Drorka nicht verstand.
    Drorka schwieg. Das schien ihm erst mal besser so. Außerdem musste er die Aliens dazu bringen, viel zu reden, damit der U-Translator die fremde Sprache lernte.
    Wer waren diese seltsamen Gestalten? Warum drangen sie mit Waffengewalt in die GALAXXOOS ein? Woher kamen sie? »Wer seit ihr?«, stotterte Drorka in seiner Sprache. Verdammt, sie stanken. Sie stanken wie Tööre.
    Die Antwort klang hart und abschätzend, außerdem spürte Drorka, wie einer der Männlicheen, der einen kahlen Kopf hatte und schwarze Augen, ihm mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Es gab keinen Zweifel: Es war ein gekonnter Schlag, denn Drorka sank in die Knie, spuckte seinen Schneidezahn aus und schmeckte süßes Blut. Das schmerzte.
    Der Kahlköpfige riss Drorka an seinem Fell hoch und zerrte ihn hinter sich her. Drorka stolperte, spuckte noch mehr Blut und spürte erst jetzt den Schmerz, der seinen Kiefer aufschreien ließ.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte ein anderer, bei dem die Andeutung von Fell die Wangen beschattete. Der U-T hatte sich eingeschaltet und Drorka verstand die Sprache, auch wenn es etwas knisterte und die Worte noch gesucht werden mussten. »Einsperren oder abknallen …«, kam die raue Antwort vom Kahlkopf.
    »Er ist harmlos«, fügte ein weiterer hinzu, den Drorka sich nicht mehr einprägte, weil der Schmerz schier unerträglich wurde. Der Kahle hatte ihm den Kiefer gebrochen, mit nur einem gezielten Hieb. Dieses Alien kannte sich mit Gewalt aus, soviel stand fest.
    Der Fellbart lachte und schlug dem Kahlen auf die Schulter. »Gib ihm noch einen. Ich wusste gar nicht, dass sich noch so ein hässliches Vieh an Bord befindet. Sollte das Schiff nicht leer sein?«
    »Hat sich wahrscheinlich im Lift versteckt und alles beobachtet …«, murrte der Kahle.
    »Ach was – schau ihn dir doch an. Der ist genauso dämlich, wie er aussieht. Der weiß von nichts!«
    »Okay …«, schnappte der Kahle und erneut traf einer seiner Schläge Drorka mitten ins Gesicht. Er spürte, wie seine Nase mit einem hellen Klicken brach. Das war weniger schmerzhaft als angenommen, würde ihn jedoch den Rest seines Lebens
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