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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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Richtung Pferdeburg. Was mag er da ausspioniert haben? Ob er sich für die Pferde interessiert - als Tragtiere?“
    „Ach, Gitta“, sagte Bobby, die längst nicht mehr an irgendwelche Schmugglergeschichten glaubte, „wir haben damals bestimmt falsch getippt. Das sind wahrscheinlich ganz harmlose Burschen, die irgendwo in der Nähe Urlaub machen.“
    „Aber diese Harmlos-Tuerei ist ja gerade das Verdächtige!“ Gitta ließ sich von ihrer Lieblingsidee nicht abbringen. „Ihr habt alle keinen Riecher für solche Sachen. Ihr werdet schon sehen!“
    Enttäuscht ging Gitta davon. Irmela war in Urlaub, Bobby glaubte ihr nicht, und als sie ihr Glück bei Marianne versuchte, wurde sie glatt ausgelacht!
    Gitta war unruhig. Nun waren die zwei Wochen fast verstrichen, die sie wegen der Schmugglergeschichte noch im Heim geblieben war. Dennoch war sie mit ihren Nachforschungen nicht weitergekommen.
    Beim Briefträger hatte sie gehorcht, sogar mit dem Polizisten hatte sie über Schmuggler in diesem Gebiet gesprochen.
    „Schmuggler? Bei uns?“, hatte der gemütliche Wachtmeister lächelnd zurückgefragt. „Hier gibt es nichts zu schmuggeln und deshalb auch keine Schmuggler.“
    Wenn die Polizei schon so nachlässig war, dann konnten die Verbrecher natürlich frei herumlaufen! Lohnte es sich wirklich, den Urlaub noch einmal zu verlängern? Dieses Mal konnte sie es bestimmt nicht tun, ohne einen glaubwürdigen Grund anzugeben.
    In jeder freien Minute streifte Gitta durchs Gelände in der Hoffnung, doch noch ein deutliches Zeichen, einen Beweis für die Schmugglerei der beiden Burschen zu finden. War sie mit den Kindern unterwegs, so spähte sie dauernd herum.
    Nichts! Wie weggepustet waren die beiden Verdächtigen!
    Und dann sah sie alle zwei! Sie standen an einem Mast der elektrischen Leitung, die zu den letzten Gebäuden in den Tälern führte. Der eine war auf die Steine gestiegen, die um den Mast aufgeschüttet waren, und gab Winksignale. Waren es Morsezeichen? Gitta konnte es nicht erkennen, obwohl sie das Morse-Alphabet fast auswendig wusste. Eins war ihr klar: Sie verständigten sich mit einem Komplizen. Wahrscheinlich sollte er ihnen folgen, wenn die Luft rein war. Die jungen Leute hatten wenig Gepäck bei sich. Vermutlich hatten sie die Schmugglerware längst oben am Surlinsee oder noch höher in den Bergen.
    Es half nichts - wenn sie Beweise haben wollte, musste sie ihnen folgen! Jetzt war es halb zehn - ihr Dienst begann in drei Stunden. Ob sie bis dahin zurück sein konnte? Ach was - dies war ein Dienst an der Allgemeinheit, der ging vor! Als die jungen Männer ihren Platz neben dem Lichtmast aufgaben, folgte Gitta ihnen.
    Sie schlugen den Weg zum Surlinsee ein. Was sie sprachen, war nicht zu verstehen. Einmal lachten sie hellauf, meist schienen sie aber zu schweigen. Sie stiegen schnell. Gitta hatte ihre liebe Not, ihnen zu folgen. Dann waren sie plötzlich hinter einer Felsgruppe verschwunden. Was nun?
    Gitta zögerte ein wenig. Da erschienen sie wieder, und nun - trug jeder einen voll beladenen Rucksack. Aha!
    Hier hatten sie also ihre Ware versteckt, während sie noch im Dorf oder irgendwo in der Umgebung etwas erledigten. Vermutlich lag noch mehr im Versteck.
    Gitta überlegte nicht lange und suchte an der Stelle herum, wo die beiden vorher verschwunden waren. Sie konnte nirgends etwas entdecken und beeilte sich, zum Weg zurückzugelangen.
    Da passierte es: Sie rutschte an einem glatten Felsstück ab, geriet mit dem linken Fuß in eine Spalte und schlug obendrein mit dem Kopf so unglücklich gegen einen vorstehenden Stein, dass sie heftiges Nasenbluten bekam. Es tat sehr weh. Und das Nasenbluten hörte auch nicht auf. Was sollte sie tun? Zum Glück hatte sie ihre Trillerpfeife bei sich. Sie setzte sie an den Mund und gab Alarm. Wie war das Bergnotzeichen? Sechs Töne in einer Minute ... Sie trillerte sechsmal, dann rief sie - auch sechsmal ...
    Endlich hörte sie eine Antwort: „Hallo? Wer ist dort?“
    „Hallo!“, rief sie zurück, so laut sie konnte, und setzte wieder die Pfeife an den Mund.
    Die Rufe klangen näher ... jetzt schon sehr nahe.
    „Hier bin ich! Hinter dem großen Felsen!“, rief Gitta und versuchte sich das Blut von der Nase zu wischen. Du liebe Zeit, sie sah gewiss fürchterlich aus!
    „So, da sind wir - und wen haben wir da?“
    Vor ihr standen die beiden Schmuggler! Sie hätte es sich ja denken können! Sonst ging um diese Zeit kaum jemand auf diesem Weg. Hoffentlich ahnten die
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