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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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jungen Männer? Ganz gewiss keine Schmuggler, das begriff sie. Und nachgestiegen war sie ihnen tatsächlich!
    „Ja, Gitta“, wandte die Heimleiterin sich an das Mädchen, „da hast du meinen Bruder und meinen Verlobten noch mal hergebracht ...“
    „Das heißt, wir haben sie hergebracht.“
    Der Hellblonde war der Bruder, wie sich herausstellte, von Beruf Meteorologe oder, wie er selber sagte, „Wetterfrosch“, er hatte in den Bergen oben seine Station. Dort wollten seine Schwester, Karolin und Frau Wagners Verlobter ihre Ferien verbringen. Und Gitta rechnete sich nun - richtiger als vorher - aus, dass die jungen Männer allerlei Vorräte, Decken und was sonst zu einem behaglichen Ferienleben gehört, hinaufgeschafft hatten.
    Das war eine schöne Blamage! Ein Glück, dass weder Frau Wagner noch ihre Retter etwas von ihren schwarzen Gedanken ahnten! Der Verlobte, der „Schlenkerhans“, war Arzt und betreute sie aufs Beste.
    Natürlich ging es bei den anderen Mädchen nicht ohne Spott für Gitta ab.
    „Da hat sie sich ihre große Spürnase ordentlich angeschlagen“, meinte Bobby, als ihr die ganze Geschichte mit viel Spott und endlosem Kichern berichtet wurde.
    Immerhin - sie behielten sie für sich und verrieten Gitta nicht.

Aufregungen
     

    „Nun kann ja nicht mehr viel passieren“, meinte Hanni. „Nach dem Herbstfest haben wir gerade noch Zeit zum Packen und allenfalls zu einem Abschiedsabend.“
    Ja, die Zeit in der Pferdeburg war fast herum. Die paar Wochen waren wie im Flug vergangen. Die Eltern Sullivan hatten bereits angekündigt, dass sie ihre Zwillinge abholen wollten.
    „Sonst haben wir ja gar nichts mehr von euch, wenn ihr im Oktober an die Fotoschule geht“, schrieb die Mutter.
    Doch so wenig passierte in den paar Tagen bis zum Schluss nun doch nicht.
    An einem Nachmittag brach ein Unwetter los, wie sie es noch nicht erlebt hatten, obwohl es ein paar schwere Gewitter gegeben hatte. Gerade an diesem Tag waren Frau Wagner und Karolin mit der Hausmutter zur Stadt gefahren. Sie wollten Frau Baumann am nächsten Morgen wieder mitnehmen. Deshalb blieben sie über Nacht in der Stadt. So konnten sie gleich noch allerhand wichtige Besorgungen erledigen.
    Der Tag war ungewöhnlich warm gewesen. Nach der Mittagsruhe drängten die Kinder ins Freie. Trotz der Hitze tobten sie ausgelassen auf einer großen Wiese. Ein paar ritten zuerst. Aber dann trieben sie die Pferde auf die Koppel und spielten mit den anderen.
    Ganz plötzlich brauste der Wind heran. Nein - kein Wind: Es war ein Sturm. Die Pappeln am Fluss bogen sich, die Ahornbäume, die sonst wie unerschütterlich dastanden, schienen sich plötzlich zu ducken. Das Flusswasser wurde ans Ufer gepeitscht, und die kleineren Kinder hatten Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Im Westen stand eine graue, bleierne Wolkenwand, die immer näher rückte. Schleunigst rannten sie auf das Heim zu, wo Rosel schon wartete.
    Sie lief ihnen entgegen, weil bereits die ersten Blitze aufzuckten, und fasste zwei Kinder fest an der Hand. Die Stecker für die Antennen von Radio- und vom Fernsehapparat hatte sie vorsorglich schon herausgezogen, damit es nicht etwa einschlug, und die Fenster waren geschlossen. Aufatmend verriegelte Rosel die Tür, als die letzten im Haus waren. Sie schloss sogar die Läden an der Westseite, weil es überall klapperte. Draußen war es plötzlich fast Nacht geworden.
    Ein paar Kinder fürchteten sich und fingen an zu weinen. Da griff Frau Busch mit Vorschlägen für Spiele ein.
    „Wie wäre es mit der Reise nach Jerusalem?“, fragte sie und ließ die Jüngeren im Esssaal Stühle heranschleppen und aufstellen. Lieber ein bisschen mehr Lärm im Raum, damit Donner und Sturm nicht so zu hören waren! Auch für die anderen erfand sie geräuschvolle, lebhafte Unterhaltungen.
    Die jungen Mädchen unterstützten sie. Ihnen war auch nicht sehr behaglich zumute und sie ließen sich gern vom Wetter draußen ablenken.
    Plötzlich fragte Bobby laut: „Wo ist eigentlich Carlotta?“
    Niemand wusste es.
    „Sie hat vorhin auf der Wiese noch mit uns gespielt“, rief Karli.
    War sie nicht mit ins Heim gekommen? Bobby rannte ins Zimmer hinauf: keine Carlotta!
    „Hallo, Carlotta, wo bist du?“, riefen sie durchs ganze Haus. Niemand antwortete.
    Nun wurden auch die Kindergärtnerinnen unruhig. Sie waren ärgerlich. „Wenn eine von euch den Kindern so ein schlechtes Beispiel gibt, ist das für uns alle sehr unangenehm“, sagte Frau Seifert. „Wer weiß,
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