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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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grelle Feuersterne blitzten durch die Luft. Die Jungen merkten in ihrer Verblüffung gar nicht, dass es Wunderkerzen waren.
    Die Mädchen hatten neben den Fenstern gewartet und auf einen leisen Pfiff alle Kerzen auf einmal entzündet. Nun stimmten sie ein lautes Gelächter an.
    Die Jungen wären vor Überraschung und Schreck gewiss die Leiter hinuntergefallen, hätten Berti und die drei anderen ihnen nicht von unten den Strahl ihrer Taschenlampen entgegengeschickt. Dazu sagten sie im Chor:
    „Wer andern eine Grube gräbt,
    fällt selbst hinein.
    Und wer besonders schlau sein will,
    wird oft der Dumme sein.“
    Dann verdrückten sich die Mädchen unten.
    Oben waren die Wunderkerzen ausgebrannt. Die Fenster wurden geschlossen.
    Die armen Tröpfe mit ihren Kürbissen standen wie begossene Pudel da. Zum Überfluss erschienen die beiden Kindergärtnerinnen mit Taschenlampen. Kaum gelang es den Buben, ihre Gespensterköpfe hinzuwerfen und um die Hausecke zu flüchten.
    Dann freilich lagen sie alle sehr schnell in ihren Betten und atmeten wie im tiefen Schlaf. Frau Seifert und Frau Busch schauten ins Zimmer, aber sie konnten die Übeltäter nicht feststellen.
    Doch am andern Tag „petzten“ sie auch nicht, erzählten die Jungen voll Anerkennung. Für die verhinderten Gespenster blieb es ein Rätsel, wie die Mädchen von ihrem Plan erfahren hatten.

Ein Fest, ein Spaß, ein Abschied
     

    „Morgen ist Herbstfest und wir gehen hin“, sangen und riefen die Heimkinder den ganzen Tag.
    Schon am Samstagmittag fing es an, interessant zu werden. Schausteller kamen und stellten ihre Buden oder ihre Karussells auf. Die Häuser von Hasenwinkel waren mit einem Schlag festlich geschmückt. Für den Abend war anscheinend eine Festbeleuchtung geplant: Über die Straßen hinweg hingen große Bogen mit bunten Glühbirnen. Draußen vor dem Ort war ein Tanzzelt aufgebaut. Die Kapelle, die zum Tanz aufspielen sollte, zog am späten Nachmittag mit schneidigen Märschen ein. Den ganzen Abend hörten sie bis zur Pferdeburg Tanzmusik.

    Am Sonntagmorgen war der Himmel tiefblau.
    „So blau kennen wir ihn zu Hause gar nicht“, sagte Nanni zu Doris, als sie gemeinsam die Kinderkleider für Doris durchsahen. Sie standen Doris gar nicht schlecht. Doch ihre Freundinnen mussten immer lachen, wenn sie ihnen wie eine Zehn- oder Zwölfjährige entgegentrat.
    Sie hatte sogar verschiedene Frisuren ausprobiert: eine freche Ponyfrisur für das bockige Kind, abstehende Zöpfchen, richtige Rattenschwänze, für das neugierige. Als Heulsuse hatte sie die Haare nach oben gekämmt und eine riesige Schleife hineingesteckt, und als Kind, das nicht essen wollte und ein großes Lätzchen umgebunden hatte, trug sie einen zerzausten Wuschelkopf.
    „Wenn die anderen nur halb so viel Spaß an deinem Auftritt haben wie wir, wirst du der Schlager des Festes“, rief Hanni und warf sich halb krank vor Lachen auf das Bett.
    Nun, es wurde ein Erfolg! Als Doris am Montag auf der kleinen Bühne herumstampfte oder -schlich, schrien die Zuschauer vor Vergnügen.
    Der wirkliche Star des Abends aber war Carlotta. Sie erntete den größten Beifall. Am Sonntag führten junge Leute aus dem Dorf allerlei Übungen auf ihren Pferden vor. Der Schulplatz war dafür als Sandbahn hergerichtet. Es gab fixe Burschen unter den Reitern, verwegene und geschickte. Auch zwei junge Mädchen zeigten, wie gut sie ritten. Aber als Carlotta auf dem Pony die Runde machte und plötzlich kerzengerade auf dem Pferderücken stand, als sie mit einem Satz zur Erde sprang und wieder auf das galoppierende Pony, da blieb allen die Sprache weg.
    „Da geht einem ja der Hut hoch“, rief ein junger Bauer, und sein Nachbar nickte: „Besser können sie es im Zirkus auch nicht.“
    Die Kinder von der Pferdeburg, die natürlich ganz vorn unter den Zuschauern standen, platzten beinahe vor Stolz. „Das ist unsere Tante Carlotta“, sagten sie. „Bei der lernen wir reiten.“
    Natürlich war im Dorf Wirbel. So gab es für die jungen Mädchen aus der Pferdeburg und ihre älteren Kolleginnen genug zu tun. Die ganze Dorfjugend beteiligte sich an den Spielen. Frau Lennert war wieder da, sie war ja die „Spiele-Tante“ des Heims. So sagten wenigstens Rosels kleine Geschwister, die sich auch ein bisschen dazurechneten.
    „Du, wollen wir es auch mal probieren?“, fragte Hanni mutwillig ihre Schwester, als gerade eine Gruppe Mädchen zum Dreibeinrennen antraten.
    „Mensch, guck mal“, rief der lange Fred, der fixe
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