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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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anderen war Bobbys Ausbruch peinlich. Sicherlich bedauerte Frau Seifert längst, was sie gesagt hatte. Doch so war Bobby nun einmal: Wenn sie sich ärgerte, musste sie ihrer Wut Luft machen. Und außerdem - dachten die jungen Mädchen heimlich - hätte Frau Seifert sich ja wirklich entschuldigen können ... auch wenn sie älter war.
    Die Aufregungen an diesem Tag waren aber noch nicht zu Ende, obwohl das Wetter sich schnell beruhigte. Die älteren Buben hatten auf irgendeine Weise erfahren, dass Frau Wagner und Karolin, vor denen sie großen Respekt hatten, in der Nacht nicht zu Hause sein würden. Sofort hatten sie beschlossen, eine kleine Gespensterschau abzuziehen. Hinten im Garten hatten sie auf dem Komposthaufen Kürbisse entdeckt, drei davon heimlich geholt und ausgehöhlt. In diese Kürbisköpfe schnitten sie nun Löcher als Augen, Nasen und Münder.
    Das „Rezept“ hatte Pitt ihnen noch verraten. Er wollte so gern einmal „gespenstern“, wie er sagte. „Aber wenn Frau Wagner da is, mach ick det nich“, hatte er stets hinzugesetzt. Und nun war er fort!
    „Schade, dass Pitt nicht da ist“, meinte deshalb der lange Fred aus Lüneburg, der sich mit dem Berliner Jungen angefreundet hatte. „Da wäre die Sache erst pfundig geworden.“
    So beschränkten sie sich darauf, die drei Kürbisköpfe mit Kerzen zu versehen und Stöcke zu suchen, auf die sie die Köpfe stecken wollten.
    Fred riet: „Ein bisschen Katzenmusik dazu, dann die Köpfe am offenen Fenster der Mädchenzimmer hin- und herschwenken - das wirkt garantiert!“
    Er hatte die Katzenmusik auch gleich eingeübt: Jochen und Kurt bliesen auf dem Kamm, Rudi, Ulrich und Nick spielten auf ihren Mundharmonikas. Es klang zum Fürchten.
    Nur mit einem hatten die Schlauberger nicht gerechnet: mit Thomas und seiner Dankbarkeit für seine Freundin Karli. Er hatte schon oft einen guten Tip von Karli bekommen und hing sehr an ihr. Die Vorstellung, sie könnte erschrecken, war ihm entsetzlich.
    „Karli“, vertraute er ihr an, „wenn heute Nacht Gespenster bei euch auftauchen, musst du dich nicht fürchten“, und er erzählte ihr alles.
    Karli war nicht dumm. Sie berichtete nicht etwa den Freundinnen aus ihrem Zimmer, was sie wusste. Nein - sie hielt sich an die Großen.
    „Tante Berti“, rief sie und zupfte Berti am Kleid, „kann ich dir mal was sagen?“ Sofort ging Berti mit ihr hinaus und hörte gespannt zu, was Karli erzählte.
    Hm - das war freilich eine besondere Sache, die musste gut überlegt werden!
    Berti sprach mit den Zwillingen. Sie nahmen schleunigst je ein Pferd und ritten ins Dorf. Es war schon nach acht. Aber die Kaufmannsfrau öffnete ihnen. Sie hatte einen Spaß recht gern.
    Als sie von Bertis Plan erfuhr, ging sie mit den Mädchen sofort in ihren Laden und stöberte in Kartons, die ganz hinten standen und eigentlich erst zu Weihnachten und zu Silvester gebraucht wurden. Dazu verkaufte sie ihnen noch ein paar Taschenlampen.
    Die Kinder lagen schon im Bett. Die drei gingen in die beiden Zimmer nach dem Hof hinaus, in denen Karli und die anderen Mädchen schliefen.
    „Hört mal zu“, sagten sie zu den Kindern, „wir haben durch Zufall erfahren, dass die Jungen euch heute erschrecken wollen. Gespenster gibt es nicht. Zur Angst besteht also kein Grund. Aber ihr müsst ihnen obendrein den Spaß verderben, damit sie was draus lernen.“
    Nun gaben sie ihnen genaue Anweisungen, wie sie die Jungen erwarten und empfangen sollten. Die Mädchen kicherten. Das würde eine Gaudi werden!
    Karli war schlau genug, nicht zu verraten, dass und woher sie Bescheid wusste. Sonst wäre vielleicht alles an ihrem Freund Thomas hängen geblieben.
    Um neun ging es los.
    Die Zwillinge und Berti standen im Hof. Auch Doris war mitgekommen. Da schlichen drei Gestalten vom Garten her. Sorgfältig zündeten sie die Kerzen in den Kürbissen an, die sie vom Versteck geholt hatten, und setzten sie auf lange Stangen.
    „Die Fenster in den Mädchenzimmern stehen sperrangelweit auf“, flüsterte einer.
    „Besser kann es gar nicht klappen“, murmelte ein anderer.
    An der einen Hofseite bewegte sich etwas. Aha, die Zuschauer, die schadenfroh das Gekreische der erschrokkenen Mädchen anhören wollten!
    Drei trugen Leitern herbei. Vorsichtig kletterten die Gespensterführer mit den leuchtenden Köpfen hinauf.
    Unten setzte die Katzenmusik ein und die Kürbisse schaukelten auf den Stangen durchs offene Fenster.
    Aber drinnen erhob sich plötzlich ein wildes Knattern und
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