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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff
Autoren: Ulf Blank
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aussieht, muss er schon lange im Wasser gelegen haben.« Dann erzählte er Jenkins die ganze Geschichte.
    Der alte Modellbauer musste sich daraufhin erst einmal setzen. »Das ist ja eine verrückte Geschichte. Wirklich, ganz außergewöhnlich. Und auf dem Korken der Flasche steht tatsächlich 1899? Sehr seltsam das Ganze.« Der alte Jenkins setzte sich und zündete seine Pfeife neu an. »Ich hab nachgedacht«, begann er plötzlich mit ernster Miene. »Ich glaube, ihr drei habt da etwas wirklich Außergewöhnliches entdeckt. Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich einmal meiner Tochter davon berichten. Sie arbeitet an der Universität in Los Angeles am Institut für Ozeanografie.«
    »Ozanorie?«, fragte Peter irritiert nach.
    »Nein, Ozeanografie. Da geht es um Meeresströmungen, Salzgehalt und vieles mehr. Doch wenn man sich mit dem Meer beschäftigt, dann interessiert man sich auch für Schiffe. Meine Tochter weiß mittlerweile mehr als ich über Viermaster, Barken, Korvetten und was da noch so alles rumschwimmt. Na ja, diesesHobby hat sie wohl von ihrem Vater. Vielleicht kann sie euch bei dem Fall Fortuna weiterhelfen?«
    Justus blickte seine beiden Freunde kurz an. »Okay, ich glaube, das ist gar keine schlechte Idee. Sie kann uns fast jederzeit bei mir zu Hause erreichen: Jonas Gebrauchtwarenhandel.«
    »Ach, beim Titus Jonas?«
    »Sie kennen meinen Onkel?«
    »Na klar. Ich war schon oft bei ihm, um Material für meine Schiffsmodelle zu besorgen. Wenn keiner einem weiterhelfen kann – dein Onkel hat immer was man sucht.« Justus musste grinsen. »Ich weiß. Onkel Titus hat in seinem Leben noch nie etwas weggeschmissen. Darüber wird sich Tante Mathilda auch noch in hundert Jahren aufregen.«
    Onkel Titus besaß einen großen Schrottplatz, denn er handelte mit allem, was alt war. Er mochte es aber nicht, wenn man seine Schätze als Schrott bezeichnete. Für ihn waren das alles Wertstoffe. Die besten Stücke sammelte er in einem kleinen Schuppen.
    Als die drei ??? sich verabschieden wollten, zeigte der Modellbauer auf die Weinflasche aus dem Meer. »Eine Sache würde ich ja noch zu gerne wissen: Ob wohl so ein alter Wein noch schmeckt?«
    »Uns bestimmt nicht«, lachte Bob. »Aber Sie können ja ruhig einen Schluck probieren.«
    Kurz darauf standen die drei Jungs wieder bei ihren Rädern und Justus warf noch mal einen Blick auf den zerbrochenen Rettungsring. »Ich würde am liebsten ein zweites Mal zur kleinen Bucht fahren. Vielleicht ist bei dem Sturm noch mehr an den Strand gespült worden?«
    Bob hatte den gleichen Wunsch. »Da bin ich dabei. Am Ende finden wir noch eine Schatzkiste oder einen richtigen Totenkopf!«
    »Den Kopf kannst du dann behalten«, grinste Peter. »Ich nehme lieber den Schatz.«
    »Die Beute wird morgen verteilt«, bestimmte Justus. »Wir treffen uns um neun Uhr am Strand.«
    In der Nacht legte sich der Sturm und über Rocky Beach funkelten die Sterne am wolkenlosen Himmel.Justus war todmüde ins Bett gefallen und schlief tief und fest. Die Decke lag zerknüllt auf dem Boden und er träumte von fürchterlichen Skeletten mit Piratenhüten auf den kahlen Schädeln. Plötzlich war er selbst an Bord eines großen Segelschiffes und kämpfte mit einem Säbel gegen eine Horde Seeräuber. Es war eine wilde Schlacht und Justus war froh, als er von Tante Mathilda geweckt wurde.

    »Guten Morgen. Ich sollte dich doch um acht Uhr wecken. Warum willst du in den Ferien nur so früh aufstehen?«
    Verschlafen rieb Justus sich die Augen. »Ich … ich will mit Peter und Bob was für die Schule machen.«
    »Für die Schule? Und das in den Ferien? Was ist denn los mit dir, Justus?«
    »Alles bestens. Wir wollen etwas über Ozeanografie lernen und dafür müssen wir an den Strand.« Auf dem Weg zur Haustür schnappteJustus sich noch ein belegtes Brot und ließ Tante Mathilda ratlos auf der Veranda zurück. »Titus! Komm mal her! Ich glaube, mit dem Jungen stimmt was nicht.«
    Justus war der Letzte, der am Treffpunkt ankam. Peter und Bob waren schon seit einer viertel Stunde dabei, den Strand abzusuchen.
    »Und, habt ihr schon was gefunden?«, rief er ihnen entgegen. Bob wühlte in einem Haufen Seetang. »Ne. Der Sturm hat zwar einiges an den Strand geworfen, aber nichts davon sieht nach einem Geisterschiff aus.«
    »Nun hör endlich mit dem blöden Geisterschiff auf!«, ärgerte sich Peter. »Mir reicht es schon, wenn ich im Wasser Angst vor Haien hab.«

Abgetaucht
    Die hohen Brecher vom Vortag hatten sich
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