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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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auszudrücken. Es gibt eben keine Geister, keine sprechenden Skelette oder sonst irgendwelche Monster.«
    »Trotzdem war es eine coole Fahrt«, lachte Bob.
    Sie erreichten den Ausgang. Ein Mann in einem Gorillakostüm trat neben sie und klappte die Sicherheitsbügel hoch, damit sie aussteigen konnten.
    »Und jetzt?«, rief Peter. »Ich bin für Zuckerwatte.«
    Die drei ??? sahen sich um. Der Jahrmarkt, der auf dem Marktplatz von Rocky Beach aufgebaut war, bot vor allem Monsterattraktionen. Neben der Geisterbahn gab es ein Frankenstein-Karussell, ein Gruselschloss und Graf Draculas Gruft zu sehen. Aber es waren auch Aussteller da, die einfach ihre Waren anboten oder Reklame für ihre Geschäfte machten.
    Bob und Justus nickten. Sie machten sich auf den Weg zu einem Wagen, an dem ein Kerl auf Stelzen rosa Zuckerwatte verkaufte. Plötzlich hielt Justus inne und deutete quer über den Platz. »Was ist denn da so aufregend?«
    Vor einem der Stände hatte sich eine dichte Menschentraube gebildet.
    »Keine Ahnung.« Peter schielte auf die Zuckerwatte. »Wird schon nichts Wichtiges sein.«
    »Ich weiß nicht«, widersprach Justus. »Wenn so viele Leute zusammenlaufen, kann es durchaus eine Bewandtnis haben. Lasst uns zumindest nachsehen. Die Zuckerwatte läuft uns ja nicht weg!«
    Bob und Peter seufzten ergeben. Wenn Justus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es nahezu unmöglich, ihn davon abzubringen. Außerdem hatte ihr Freund ein erstaunliches Gespür für Geheimnisse.
    Die drei ??? liefen hinüber. An dem Stand redete ein spindeldürrer älterer Herr mit hochrotem Kopf auf den Verkäufer ein. Dabei hielt er einen großen, weißen Knochen in der Hand, mit dem er hin und her wedelte. »Sie müssen mir diesen Knochen verkaufen«, rief er laut. »Ich gebe ihnen 500 Dollar dafür!«
    Der Verkäufer schüttelte den Kopf und deutete auf eine Reihe kleiner Modell-Öltürme, die er feilbot. »Den Knochen haben wir bei unseren Bohrungen gefunden. Er ist nicht zu verkaufen. Hier, die kleinen Bohrtürme können Sie kaufen.«

    Justus sah genauer hin. Über dem Stand stand in großen Buchstaben California Oil Company .
    »Ich will keinen Bohrturm. Ich will den Knochen«, rief der ältere Herr aufgebracht. Dann murmelte er: »So wahr mir Gott helfe, es ist der Schenkel eines Irritators.«
    »Ein was?« Peter sah seine beiden Freunde an.
    Justus knetete nachdenklich seine Unterlippe. »Irritator? Das habe ich doch schon mal gehört, aber wo?«
    In diesem Augenblick hob der ältere Herr den Knochen hoch über seinen Kopf. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, rief er dem Verkäufer zu, »oder ich zerschmettere den Knochen!« Drohend schwang er diesen über dem Kopf und rannte plötzlich davon.
    Verwirrt sah die Menge ihm nach. Dann sprang der ältere Herr in ein Auto und fuhr davon.
    »Was war denn hier los?« Kommissar Reynolds, Rocky Beachs gewichtiger und freundlicher Gesetzeshüter, schob sich durch die Menge.
    Er sah die drei ??? und kam auf sie zu. Der Kommissar hatte schon öfter mit den drei Freunden zusammengearbeitet und sie unter dem Siegel der Verschwiegenheit zu seiner Spezialeinheit ernannt. »Habt ihr mitbekommen, was eben passiert ist?«
    Justus nickte. »Der ältere Herr hat an dem Stand einen Knochen gestohlen.«
    »Einen Knochen?« Verdutzt hob Reynolds die Augenbrauen.
    »Ja«, rief der Verkäufer. »Wir haben ihn zusammen mit anderen Fossilien bei unseren Bohrungen gefunden und wollten ihn hier nur ausstellen. Das hat man nun davon!«
    »Was war das denn für ein Knochen?«, fragte der Kommissar.
    Der Verkäufer zuckte die Schultern. »Irgendein Knochen. Er war eben nur sehr schön groß.«
    »Merkwürdig«, murmelte Reynolds. Dann wandte er sich wieder den drei ??? zu. »Konntet ihr die Autonummer erkennen?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Die vielen Leute haben sie verdeckt.«
    Doch der Verkäufer winkte schon ab. »Halb so wild, Herr Kommissar. Wir machen hier nur ein wenig Werbung für unsere Ölfirma. Lassen wir uns das Fest nicht verderben. Man soll ja aus einer Mücke keinen Elefanten machen.«
    »Das würde ich so nicht sagen«, sagte Justus plötzlich. Er sah Kommissar Reynolds und den Verkäufer an. »Wenn der Dieb sich nicht geirrt hat, dann war das ein Dinosaurierknochen. Und der wäre eine ganze Menge Wert.«
    »Ein Dinosaurierknochen?« Dem Verkäufer klappte der Mund auf.
    »Genau!«, gab Justus zurück. »Da habe ich das Wort ›Irritator‹ nämlich schon mal gelesen. In einem Buch über Saurier!« Die

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