Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff
Autoren: Ulf Blank
Vom Netzwerk:
»Zugleich!« Doch mit einem Mal gab die Leine nach und die beiden fielen in den Sand. »Mist! Gerissen!« Neugierig holten sie den Rest der Leine aus demWasser. »Das sind bestimmt fünfzig Meter«, staunte Bob. »Das heißt, irgendwo da draußen muss die sich verhakt oder verknotet haben. Ich wüsste zu gern, was da unten auf dem Meeresgrund ist.«
    Inzwischen hatte sich der Himmel verfinstert und dicke graue Wolken waren aufgezogen. Es regnete sehr selten in Kalifornien. Aber jetzt klatschten den drei ??? die ersten Regentropfen umso heftiger ins Gesicht. Justus packte den Drachen, den zerbrochenen Rettungsring und die Weinflasche ein. »Also mir wird das hier zu ungemütlich. Ich schlage vor, wir untersuchen das Ganze in Ruhe in der Kaffeekanne.«
    Völlig durchnässt erreichten sie wieder ihre Räder und fuhren zurück auf die Küstenstraße. Nach zwei Kilometern bogen sie diesmal zur anderen Seite ab. Ein schmaler Pfad schlängelte sich neben einer stillgelegten Eisenbahnlinie entlang. Dann standen sie vor der Kaffeekanne.
    Die Kaffeekanne war eigentlich ein runder Wasserspeicher für die alten Dampflokomotiven. Jetzt war er leer, verrostet und vor allen Dingen vergessen. Niemand außer den drei ??? wusste, dass es diesen alten Tank überhaupt noch gab. Es war ein ideales Geheimversteck für Detektive.

    Von unten kletterten sie eine steile Eisenleiter hinauf und Bob öffnete die quietschende Holzluke. »Hereinspaziert in die gute Stube! Hier ist es trocken und bestimmt liegt irgendwo noch eine angebrochene Packung Kekse herum.« Justus schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Die hab ich beim letzten Mal aufgegessen. Aber kümmern wir uns lieber um unseren Rettungsring!«
    Von oben trommelte jetzt gemütlich der Regen aufs Dach. Peter wühlte in einer Holzkiste und beförderte eine Lupe heraus. Konzentriert untersuchte er Stück für Stück den Rettungsring, beziehungsweisedas, was noch von ihm übrig war. »Und, kannst du was entdecken?«, fragte Bob.
    »Ich weiß nicht. Aber das hier vorn könnten mal Buchstaben gewesen sein. Die Farbe ist fast weg. Es geht los mit einem E , oder nein, es ist ein F . Den Rest kann man aber beim besten Willen nicht entziffern.« Bob putzte seine Brille sauber. »Ich denke, es gibt tausende Schiffe, die mit F anfangen. Viel weiter sind wir nicht. Was meinst du, Just?«
    »Ich meine, wir sollten auch die anderen Fundstücke genauer betrachten. Was ist mit der Weinflasche? Dem Korken nach muss sie aus dem Jahr 1899 stammen. Wenn wir die beiden Informationen zusammenbringen, dann suchen wir ein Schiff aus dieser Zeit, dessen Name mit F anfängt. Ich habe eine Idee, wen wir fragen können: Der alte Jenkins unten am Fischereihafen hat doch dieses kleine Museum mit den Modellschiffen, oder?« Bob kannte das Museum auch. »Stimmt. Jenkins hat in seinem Leben über dreihundert Modellboote gebaut und dort ausgestellt. Vielleicht kann der uns helfen.«

Interessanter Spezialfall
    Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die drei ??? machten sich auf den Weg zum Hafen. Zum Glück hatte sich die Sonne wieder den Weg durch die Wolken gebahnt und der leichte, warme Wind trocknete auf der Fahrt schnell ihre nassen T-Shirts. Der kleine Fischereihafen lag ganz in der Nähe ihrer Badebucht und somit mussten sie fast die gleiche Strecke wieder zurückfahren. Schon von weitem hörte man das Kreischen von hungrigen Möwen. Es roch nach altem Fisch, Seetang und Schiffsdiesel. Bob deutete auf ein Haus abseits des Hafenbeckens. »Dort drüben wohnt der alte Jenkins. Kommt mit! Ich hoffe, er hat sein Museum geöffnet.«
    Sie hatten Glück, denn der alte Mann saß auf der Veranda und rauchte eine Pfeife. »Guten Tag, Jungs! Kommt ihr etwa freiwillig in ein Museum?« Dabei lachte er, dass die Pfeife in seinem Mund auf und ab wippte. Justus stellte sein Rad ab. »Natürlich kommen wir freiwillig. Doch wir interessieren uns mehr für dierichtigen Schiffe als für die kleinen Modelle.« Jenkins hörte auf zu lachen. »Ach ne. Meine Modellschiffe sind euch also zu klein, oder was? Ich kann euch sagen: Die sind alle so exakt nachgebaut, dass sie fast originaler sind als die großen. Aber seit wann interessieren sich denn Jungs in eurem Alter für Schiffe, wenn ich fragen darf?« Justus kniff die Augen zusammen. »Wir ermitteln gerade in einem sehr interessanten Spezialfall.«
    »Ein sehr interessanter Spezialfall? Verstehe. Na, dann will ich mal sehen, ob ich euch dabei helfen kann. Kommt mit rein!« Als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher