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Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See

Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See

Titel: Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See
Autoren: George Neblin
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Zum Inhalt

 
    Mit zweiunddreißig Jahren hat Ethan Meyers erreicht, wovon viele träumen. Ein luxuriöses Apartment, ein teurer Sportwagen und die Ausstrahlung des Erfolgs gehören zu den Waffen, mit denen er auf seinen Streifzügen durch die Bostoner Clubszene weibliche Beute erlegt. Doch seine Gier ist nicht allein im sexuellen Bereich unersättlich. Er strebt zur Spitze, auf den Olymp der Wirtschaftselite, will die Stufenleiter des Daseins Sprosse um Sprosse erklimmen. Rücksichtslos und mit eiserner Disziplin kämpft er um die hoch dotierte Partnerschaft in der renommierten Rechtsanwaltskanzlei Westbury Hawthorne & Clarke.
    Ethans Entschlossenheit gerät ins Wanken, als gegen seinen Willen die Liebe in sein Leben tritt und unaufhaltsam von ihm Besitz ergreift -- eine Liebe, die nicht sein darf, die verboten ist: Ein minderjähriges Mädchen, das ihm als seine Halbschwester Annabell vorgestellt wird, fasziniert Ethan wie keine erwachsene Frau zuvor, wird Fetisch und Fixpunkt seiner sexuellen Obsession, unkontrollierbares Risiko für seine berufliche und gesellschaftliche Zukunft und Katalysator eines Reifeprozesses, der ihn auf empyreische Höhen führt und in bodenlose Abgründe blicken lässt. In der ungezwungenen Atmosphäre des Küstenortes South Port verbringen die beiden einen unvergesslichen Sommer am Meer, an dessen Ende Ethan entscheiden muss, wofür es sich zu brennen lohnt.

 
    George Neblin über Annabell oder Die fragwürdige Reise in das Königreich jenseits der See :

 
    „In einigen sehr bekannten modernen Liebesgeschichten erleben wir die Handlung aus der Sicht des Mädchens, hier aus der Perspektive des Mannes. Viele Leserinnen werden sich fragen, ob Männer wirklich so sind – viele Leser möglicherweise ebenso.“

 
    „Ich denke, man kann den Roman nicht als pornographisch bezeichnen. Sicherlich spielen Sexualität und sexuelle Gier eine wichtige Rolle, aber sie stehen nie isoliert; sie sind immer eingebettet in einen Gesamtzusammenhang.“

 
    „Erotik, Sex und Liebe – Begierde und Ehrgeiz – Geld, Ruhm und Macht – Gewalt und Verbrechen – Leiden, Tod und Verzweiflung – Glaube und Hoffnung – die großen Konstanten des Menschseins.“

Praeludium

 
 
 
    AWAKE, my St. John! Leave all meaner things
To low ambition, and the pride of kings.
Let us, since life can little more supply
Than just to look about us, and to die,
Expatiate free o’er all this scene of man;
A mighty maze! But not without a plan.

 
    Alexander Pope , An Essay on Man, Epistle I – Of the Nature and State of Man, with respect to the Universe – to Henry St. John, 1st Viscount Bolingbroke, Auszug [1]

Erster Teil

1.   Kapitel

 
 
    Der Sonnenaufgang liegt im Zwielicht unserer Dämmerung verborgen.
    So sagen manche – allen voran McCandle.
    Jeder bereitet sich anders auf die Schlacht vor und ich frage mich, ob diese Vorbereitung nicht ganz wesentlich von der Erwartung abhängt, die er mit ihrem Ausgang verbindet: Einige hoffen, sie zu überstehen. Andere haben den sicheren Untergang vor Augen. Wieder andere versuchen, sich abzulenken und zu verdrängen, was ihnen bevorsteht. Viele fürchten sich. Wenn die Ereignisse sich nicht überstürzen, die Klinge sie nicht plötzlich trifft, schauen sie zurück auf ihr bisheriges Leben, auf ihre Zeit vor dem Augenblick der Wahrheit, und stellen sich bang die Frage, ob sie alles richtig gemacht haben, ob sie etwas hätten besser machen können.
    Doch wie macht man es richtig oder, was vielleicht leichter zu beantworten ist, weniger falsch? Was darf man realistischerweise erwarten?
    Auch ich stelle mir heute einmal mehr diese Fragen. Sie drängen sich mir so unausweichlich auf, wie seinerzeit Jessicas verlockendes Angebot oder meine Einladung nach South Port. Tränen steigen mir in die Augen, wenn ich an jenen Sommer zurückdenke. Sie überraschen mich, denn ich hätte erwartet, dass ich längst zu schwach für Tränen bin. Merkwürdigerweise machen sie mich stark. Sie lindern meine Furcht. Sie erinnern mich daran, dass ich heute möglicherweise größeren Grund zur Zuversicht habe als damals.
    Damals empfand ich keinerlei Furcht. Furcht lähmt. Furcht bringt die Niederlage. Wenn ich jede Herausforderung gefürchtet hätte, wäre ich nicht dort angekommen, wo ich zu jener Zeit war. Was ich verspürte, war Anspannung. Die Spannung des Bogens, der darauf wartet, seinen Pfeil in die Brust des Gegners zu treiben. Die Spannung in den Sehnen des
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