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Ihr schafft mich

Ihr schafft mich

Titel: Ihr schafft mich
Autoren: Nikolaus Nuetzel
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dreißigsten Geburtstag lange hinter sich, Mario Barths vierzigster Geburtstag fällt aufs Jahr 2012, Harald Schmidt hat bereits im Jahr 2007 seinen fünfzigsten gefeiert). Die Alten bestimmen, was als cool gilt (Dieter Bohlen hat seinen dreißigsten Geburtstag schon im Jahr 1984 gefeiert, auf das Jahr 2014 fällt also sein sechzigster). Sie bestimmen, was als sexy gilt (Heidi Klums vierzigster Geburtstag fällt aufs Jahr 2013).

    Es kommt aber noch viel schlimmer. Die Alten zeigen den Jungen nicht nur, was eine Norm ist. Sie zeigen gleich auch noch, wie man dagegen verstößt. Oder in den Worten der Musiker von Kraftklub: »Unsere Eltern kiffen mehr als wir. Wie soll man rebellieren? Egal wo wir hinkommen, unsere Eltern waren schon eher hier.«
    Kein Zweifel also: Die Jungen stecken in der Falle.
    Und wie kommen sie aus der heraus?
    Tja. Soll darauf wirklich jemand eine Antwort geben, der im Jahr 1967 geboren ist?
    Aber dieser im Jahr 1967 Geborene will sich ja auch nicht komplett darum herumstehlen.
    Hier also eine Antwort auf die Frage nach dem Weg aus der Falle. Dieser Weg könnte ja damit anfangen, dass du, liebe Leserin, und lieber Leser, dich fragst:
    Was mache ich hier eigentlich?
    Warum mache ich das, was ich mache?
    Warum rasiere ich mir die Achseln (oder auch andere Regionen meines Körpers)?
    Hat nicht vielleicht der Autor Max Goldt recht, wenn er feststellt, »dass ›sexy‹ schon seit Langem das neue ›spießig‹ ist« ?
    Was ist wichtig?
    Was ist gut für mich?
    Was ist gut für alle?
    Warum drehe ich nicht durch?
    Warum bin ich normal?
    Sollte ich ab und zu mal rote Kontaktlinsen tragen?
    Und warum frage ich: »Warum«?
    Wenn du dir solche Fragen mal durch den Kopf gehen lässt, dann schaffen vielleicht irgendwann nicht mehr die andern dich.
    Sondern du schaffst dich selbst. Und schaffst die andern.
    Das muss als Antwort genügen.

Zum Schluss zwei Bemerkungen zum Umgang mit Quellen
    Erstens: Alle Stellen, in denen Gespräche mit Menschen geschildert werden, gehen auf tatsächlich geführte Gespräche zurück – die allerdings mit einer gewissen Freiheit wiedergegeben sind. Es ging um den Inhalt, nicht um den Wortlaut der Gespräche. Daher sind auch die Namen, z. B. der Teilnehmer am Frankfurter Occupy-Camp, geändert.
    Zweitens: Ich habe mich von den Gedanken einer ganzen Reihe anderer Buchautoren anregen lassen. Ich habe mich dabei redlich bemüht, nicht gegen die Norm des Plagiat-Verbots zu verstoßen. Die entsprechenden Bücher finden sich in der nachstehenden Literaturliste.
    Baur, Veronika: Kleiderordnungen in Bayern vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. München: Schön 1973.
    Berger, Peter L.; Luckmann, Thomas: Die Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt am Main: Fischer 1989.
    Dahlmann, Dittmar; Kotowski, Albert; Karpus, Zbigniew (Hg.): Schimanski, Kuzorra und andere – Polnische Einwanderer im Ruhrgebiet zwischen der Reichsgründung und dem Zweiten Weltkrieg. Essen: Klartext 2005.
    Eilers, Wilhelm: Codex Hammurabi. Die Gesetzesstele Hammurabis. Wiesbaden: Marix 2009.
    Freud, Sigmund: Totem und Tabu. Leipzig: Heller 1913.
    Gehlen, Dirk von: Mashup. Lob der Kopie. Frankfurt: Suhrkamp 2011.
    Grau, Günter (Hrsg.): Homosexualität in der NS-Zeit. Dokumente einer Diskriminierung und Verfolgung. Frankfurt: Fischer 1993.
    Grossman, Dave: On Killing. The psychological cost of learning to kill in war and society. New York: Little, Brown and Co. 2009.
    Harris, Marvin: Wohlgeschmack und Widerwillen. Die Rätsel der Nahrungstabus. Stuttgart: Klett-Cotta 4 2005.
    Heidenreich, Felix: Theorien der Gerechtigkeit. Eine Einführung. Opladen: Budrich 2011.
    Henecka, Hans Peter: Grundkurs Soziologie. Konstanz: UVK 9 2009.
    Holenstein, André (Hrsg.): Zweite Haut – Zur Kulturgeschichte der Kleidung. Bern: Haupt 2010.
    Hüther, Gerald: »Die Strukturierung des menschlichen Gehirns durch Erziehung und Sozialisation« in: Neider, Andreas (Hg.): Wer strukturiert das menschliche Gehirn? Fragen der Hirnforschung an das Selbstverständnis des Menschen. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben 2006.
    Kant, Immanuel: Kritik der practischen Vernunft. Erlangen: Fischer 1984.
    Kim, Seong-Jae: Mode und Gegenmode. Sozialwissenschaftliche Ansätze zu einer Kommunikationstheorie der Öffentlichkeit. Frankfurt am Main: Peter Lang 1993.
    Kneer, Georg; Nassehi, Armin:
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