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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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schaute Suko an, der die Schultern hob. Die Geste verstand ich. Wir hatten hier im Stützpunkt nichts mehr zu tun. Das wahre Geschehen spielte sich draußen ab.
    Das hieß mit anderen Worten, dass wir auf die Insel mussten. Die Entscheidung lag bei uns. Wir brauchten nicht erst zurück nach London und uns dort das Okay abholen. Wir konnten von dieser Basis aus alles in die Wege leiten.
    »Wie weit liegt die Insel Ornsay vom Festland entfernt?«, erkundigte ich mich.
    »Das sind nur einige Meilen. Sie fahren knapp eine Stunde mit dem Boot. Es gibt dort auch Stellen, an denen Sie anlegen können. Ist alles kein Problem.«
    »Das ist gut.«
    »Wann wollen Sie los?«
    Ich schaute auf die Uhr. »Der Tag ist schon recht weit fortgeschritten. Ich denke, dass wir es morgen früh praktisch mit dem Aufgang der Sonne versuchen.«
    »Genau das hätte ich Ihnen auch vorgeschlagen«, erklärte der Colonel lächelnd.
    Ich redete mit ihm noch über die Geheimhaltung.
    »Sind Sie sich sicher, dass nichts nach außen gedrungen ist?«
    »Absolut.«
    »Es gab Zeugen.«
    »Die Männer sind vergattert worden. Denken Sie daran, dass es Berufssoldaten sind. Sie werden sich hüten, den Mund aufzumachen. Dann sind sie ihren Job los.«
    Ich war beruhigt. Suko dachte ebenfalls wie ich. »Dann können wir ja von hier verschwinden.«
    »Dagegen habe ich nichts«, erwiderte ich und warf noch einen letzten Blick auf das Monstrum.
    Es war vernichtet. Es konnte mir nichts tun. Trotzdem rann es mir kalt über den Rücken hinweg. Schon jetzt hatte ich das Gefühl, dass es nicht das einzige Exemplar war, dem wir begegnet waren...
    ***
    »He, bist du irre?«
    »Wieso?«
    »Um diese Zeit liege ich normalerweise noch im Bett.«
    »Das weiß ich doch. Deshalb habe ich dich auch erreichen können.« Die dunkelhaarige Kelly O’Brien lächelte ihr Gegenüber honigsüß an. Es war ein Mann um die dreißig, mit dem roten Haar des typischen Iren. Er hatte auch nie daran gedacht, die Flut irgendwie zu färben. Er fühlte sich gut bei dieser Farbe, und so geriet er bei Menschen zumindest nicht in Vergessenheit.
    »Nicht einmal ein Frühstück konnte ich zu mir nehmen«, beschwerte sich Cameron und stellte eine Tüte auf den Tisch. »Zum Glück hatte McDingsbums schon geöffnet.«
    »Kaffee bekommst du von mir, Ike.«
    »Oh, wie großzügig.«
    Kelly stellte noch eine Tasse auf den Schreibtisch, füllte sie und schob sie Ike Cameron hin.
    Beide befanden sich allein in der Redaktion. Morgens um acht war hier noch nichts los. Erst am späten Vormittag würden sich die Schreibtische füllen. Dann klingelten die Telefone, summten die Stimmen, meldeten sich die Faxgeräte, doch um diese Zeit war alles umgeschaltet worden.
    Kelly O’Brien wartete ab, bis ihr Partner die ersten Schlucke genommen hatte. Er biss in seinen Hamburger, beschwerte sich darüber, dass er zu kalt geworden war, aß trotzdem weiter und erkundigte sich mit vollem Mund, warum er, zum Teufel, so früh aus dem Bett geholt worden war.
    »Weil ich eine heiße Sache habe!«
    »Nein!«
    Kelly nickte. »Doch!«
    »Nicht schon wieder!« Er schluckte Kaffee, fluchte, weil die Brühe zu heiß war und wischte mit einer Hand über seine hellblaue Jeans. »Denk nur daran, wie du mich rumgekriegt hast, nach dem Monster von Loch Ness zu suchen.«
    »Weiß ich.«
    »Seitdem bin ich...«
    »Das ist im letzten Jahr gewesen.«
    »Na und?«
    Kelly wartete ab, bis er seinen Hamburger gegessen hatte. Sie war eine Frau von fünfundzwanzig und hatte sich einen Traum erfüllt. Schon als kleines Kind hatte sie immer zur Zeitung gewollt, um die großen Geschichten zu bringen. Jetzt arbeitete sie für eine Gazette aus Glasgow und war noch immer auf der Jagd nach der Superstory. Gefunden hatte Kelly sie noch nicht, aber sie gab nicht auf. Nur den Traum, das Monster von Loch Ness auf ihre Video-Kamera zu bannen, den hatte sie mittlerweile aufgegeben. Aber die Sucht nach der Top-Geschichte war noch immer vorhanden. In Ike Cameron hatte sie ebenfalls einen hungrigen Typen gefunden, auch wenn er etwas realistischer dachte als sie.
    Er hatte den Hamburger verspeist und knüllte das Fettpapier zusammen, das er zurück in die Tüte steckte.
    Kelly schüttelte den Kopf. »Dass du dieses Zeug schon am frühen Morgen essen kannst.«
    »Du hast mir keine andere Wahl gelassen.«
    »Ach ja, jetzt bin ich es wieder.«
    »Klar. Wer sonst? Und wenn du mir hier einen Bären aufbinden willst, kostet es dich diesmal was. Dann werde ich ein Fass
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