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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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raus, John!«
    Das hatte ich gerade tun wollen. Eine heftige und ruckartige Bewegung reichte aus. Die Klinge glitt aus dem Kopf und dann aus dem Auge hervor.
    Es gab kein Licht mehr. Es war auch kein normales Loch mehr vorhanden. Was da in seinem Kopf steckte und sich deutlich abmalte, erinnerte mich an ein ausgefranstes Loch, das jemand mit einer Zackenschere in die Masse hineingeschnitten hatte.
    Die Gestalt zitterte. Sie hatte an Kraft verloren. Nur die eine Energiequelle strahlte.
    »Jetzt!«
    Wieder stieß ich zu. Diesmal nahm ich mir das rechte Auge vor. Die Klinge jagte tief hinein. Sie bohrte sich wahrscheinlich durch den gesamten Schädel. Das helle Licht verlosch so schnell wie die Flammen eines kleinen Feuers, das von einem Wasserguss getroffen worden war.
    Ich hing noch mit dem Schwert an seinem Auge fest, als er mich losließ. Ich fiel nach unten, das Schwert machte die Bewegung mit. Dabei zerschnitt es den Teil des rechten Gesichts dicht unter dem Auge, und der Schnitt hörte erst neben dem Kinn auf.
    Ich landete auf beiden Füßen und lief sofort zurück, denn die Gestalt schwankte. Überhaupt schien sich die Welt um uns herum zu verändern. Das Licht in der Dunkelheit geriet in heftige Pendelbewegungen. Die hellen Kreise unter dem dunklen Himmel zerplatzten, als wären sie angeschossen worden.
    Ein Heulen und Tosen entstand für einen Moment. Als wäre ein Sturmwind über das Land gefegt.
    Das Monstrum war vernichtet. Es stand zwar noch auf den Beinen, aber es lebte nicht mehr. Es sackte zusammen. Es rieselte ineinander. Es war ohne Knochen. Es war der Sand, es war die Erde, und es war auch der Lehm, der von ihm zurückblieb.
    Nur von seinem Opfer sahen wir nichts, und wir würden von Ike Cameron auch nichts mehr finden, das stand fest...
    ***
    Es gab das Licht nicht mehr. Die Dunkelheit hatte uns überfallen. Ich trennte mich von dem Schwert des Eisernen und bedankte mich noch einmal für seine Hilfe.
    »Das war schon recht so. Die Terras können keinem mehr etwas antun. Das Tor ist durch die Vernichtung des Anführers ebenfalls verschlossen.«
    »Das gefiel mir gar nicht. »Und wie kommen wir wieder zurück in unsere Zeit?«
    Über das ansonsten starre Gesicht des Eisernen glitt ein Lächeln. »War das je schon ein Problem für uns?« Er hatte mit der Frage gewartet, bis auch Suko und Kelly bei uns standen.
    »Nein, das nicht.«
    »Dann bitte.«
    Er war das Ritual, das wir kannten. Er breitete die Arme aus und sorgte dafür, dass wir dicht bei ihm waren. Suko und ich wussten, was uns bevorstand. Kelly O’Brien bekam von den Vorgängen nichts mit. Sie lebte, doch sie starrte ins Leere und war gedanklich überhaupt nicht bei sich.
    Der Eiserne schloss die Arme.
    Wir hoben ab. Oder wehten einfach nur zur Seite. Ich wusste es nicht. Die Welt um uns herum verschwamm. Keine Türme mehr, kein Sand, aber eine Dunkelheit, die viel, viel tiefer war. Ich wünschte mir, mit den gleichen Gaben ausgestattet zu sein wie der Eiserne Engel und seine Freunde von den Flammenden Steinen, die ich tatsächlich für einen Moment zu sehen bekam, denn sie erschienen wie ein Hologramm aus der Finsternis.
    Ich sah Myxin und Kara, die winkten, dann waren sie verschwunden, und schon beim nächsten Gedanken hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen.
    »Bis bald...«
    Es war die hallende Stimme des Eisernen Engels, die sich sehr schnell verlor. Und das in einer Welt, die hell und karg war und vom Wasser umspült wurde.
    Der Eiserne Engel hatte uns wieder zum Ausgangsort zurückgebracht. Wir spürten den Wind, wir nahmen den leicht salzigen Geruch der Luft wahr und konnten wieder lächeln.
    Nicht so Kelly O’Brien. Es war kein Traum gewesen. Ihr Partner stand nicht mehr an ihrer Seite.
    »Sie hat viele Aufnahmen gemacht«, sagte Suko leise zu mir.
    »Ja und?«
    Er griff in die Tasche und holte die Kassette hervor. »Die hat sie mir gegeben. Sie will sie nicht mehr.«
    »Es war das Beste, was sie machen konnte. Aber vergessen wird sie das Grauen nie.«
    Und auch wir würden uns noch lange an diesen Fall erinnern und diesem Colonel Baker erklären, dass er seine Leute wieder auf die Insel schicken konnte.
    Das Tor in die Vergangenheit war endgültig geschlossen...
    ENDE
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