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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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jetzt ebenfalls in Bewegung. Dort waren dann wieder die schabenden Geräusche zu hören, vermischt mit einem leisen Knistern.
    Beide schauten hin.
    Rechts und links warf der auf dem Boden liegende Sand neue Wellen. Da befand sich kein Trichter, etwas musste in seinem Innern verborgen sein, das aus der Flut wieder etwas völlig Neues und trotzdem Altbekanntes formte.
    Es blieb den Augen der beiden Zuschauer nicht verborgen, denn aus der Tiefe rollte etwas schon fast Fertiges an die Oberfläche, was ebenfalls zu einem Menschen gehörte.
    Und wieder blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Atem anzuhalten, denn es waren, von ihnen unbeobachtet, die mächtigen Arme des Riesen entstanden. Zusammen mit den Schultern, die sich nun durch die Oberfläche drückten. Und es hatte sich auch ein Hals bilden können, auf dem der große Kopf saß.
    Das Licht schien durch die Kuppel und machte den Sand zu einem fahlweißen Totenpuder, der aussah, als wäre Puderzucker verstreut worden.
    »Da kommt ein Riese...«, flüsterte Ike Cameron mehr zu sich selbst. »Wir haben erlebt, wie ein Riese geboren wurde. Verstehst du das, Kelly? Ein Riese.«
    »Ja.«
    »Die Urform der Monster. Aus der Erde ist alles Unheil bekommen. Das habe ich mal in einem Buch gelesen. Ich habe damals gelacht und es nicht glauben können, aber jetzt sehe ich, dass es stimmt. Verdammt noch mal, es trifft zu. Das... das Grauen kommt wirklich aus der Tiefe. Es ist die Erde. Aber ich kenne auch das Gegenteil. Das steht doch in der Bibel. Da ist Lehm genommen worden, um einen Menschen zu formen durch die Hand des Allmächtigen. Deshalb kann doch nicht alles schlecht sein, verdammt noch mal...
    »Hör auf!«, flüsterte Kelly.
    War das Böse außen oder innen?
    Sie konnte sich darauf keine Antwort geben. Vielleicht steckte es in beidem, denn das neue Geschöpf hatte seine Augen geöffnet, ohne dass sie durch den Sand zusammengefallen wären.
    Es schaute sie an.
    Es waren weiße Augen. Es waren Lichter darin. Kaltes Licht. Fast schon brutal.
    Da wusste Kelly, dass sie von dieser Gestalt keine Gnade zu erwarten hatte. Sie war geboren, um zu vernichten. Sie wurde nicht durch das echte Leben geformt, in ihr steckte die Kraft aus dieser unheiligen Erde, die von der Hölle oder wem sonst geleitet wurde.
    Noch sahen sie nur den Kopf, die Schultern, den Hals und die beiden Arme der Gestalt. Der größte Teil des Körpers war verschwunden. Wo er steckte und wo der Sand hingeflossen sein konnte, war für beide Zuschauer unvorstellbar. Keiner von ihnen glaubte, dass er unten auf dem Boden des Turms lag.
    Noch gab es die Treppe. Eine letzte Chance. Das wusste Kelly, das wusste auch Ike. Aber es war die Frau, die wieder einmal schneller dachte.
    »Komm jetzt!«
    Ike bewegte sich nicht. Er schaute den Armen und den auf dem Sand schwimmenden Händen der monströsen Gestalt zu. Der Ausdruck Hände stimmte nicht. Das waren schon mächtige Pranken, die da über den Sand hinweg glitten.
    Ike Cameron schrak zusammen. Er hatte endlich verstanden. Er sah seine Kollegin, die auf dem Sprung stand und sich dann blitzschnell drehte, um zu verschwinden. Es war ja nicht weit bis zur Treppe. Dort lag kein Sand, der sie behindert hätte. Sie hatten noch freie Bahn, und Kelly hatte bereits der Gestalt den Rücken zugedreht.
    An der ersten Stufe blieb sie stehen. Sie hatte nichts gehört, deshalb drehte sie den Kopf. Dann sah sie, wie Ike sich auch drehte, um ihr zu folgen.
    Einen Moment später passierte es. Der Sand oder das Monster, das bisher so ruhig gewesen war, begann sich zu bewegen. Die Fratze hob sich an, als wollte sie aus dem Restsand in die Höhe steigen, aber nicht nur sie schaffte das. Auch die Arme der monströsen Gestalt griffen gnadenlos zu.
    Mit Entsetzen sah Kelly, dass sie auch ein Ziel gefunden hatten. Ihr Kollege Ike hatte zu lange gezögert. Jetzt war es zu spät für ihn. Die mächtige Sandklaue hatte sich um sein rechtes Bein geklammert und hielt es in Wadenhöhe umschlungen.
    Ike wollte weg.
    Es war nicht möglich. Zwar setzte er sein linkes Bein vor, aber damit schaffte er es nicht, sich abzustützen. Auf den Körnern rutschte er aus, und zugleich zerrte ihn die Kraft der Klaue zurück. Es würde ihm nie mehr gelingen, sich zu befreien, denn welcher Mensch kam schon gegen die Kraft eines Riesen an?
    Trotzdem versuchte es Ike mit der Macht der Verzweiflung. Er warf sich nach vorn und wurde zugleich mit einem heftigen Ruck wieder zurückgezogen.
    Es war genau der
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