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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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seine Kollegin nicht bewegte und nicht einmal den Versuch unternahm. »He, was ist los?«
    »Wo willst du denn hin?«
    »Nach unten! Es gibt keinen anderen Weg!«
    »Und dann?«, fragte sie tonlos. »Wie geht es dann weiter? Du weißt doch, was uns unten erwartet. Du hast die verdammten Monster selbst gesehen, Ike.«
    »Ja, das weiß ich alles. Aber was sollen wir hier oben machen? Das Glasdach einschlagen? Nein, das schafft keiner von uns, verflucht. Das ist nicht möglich. Wir müssen verschwinden. Hier können wir uns nicht verstecken. Vielleicht bleiben sie auch nicht unten und kommen uns nach.«
    Kelly O’Brien hatte jedes Wort gehört, aber sie achtete nicht darauf. Stattdessen sagte sie: »Der Sand fließt wieder, Ike. Da, du kannst es genau sehen. Er setzt sich in Bewegung...«
    ***
    Cameron war durch die letzten Worte abgelenkt gewesen. Jetzt schaute er auf die Mitte dieses Raums und wollte kaum wahrhaben, was er sah.
    Kelly hatte sich nicht geirrt. Der Sand bewegte sich in der Tat. Aber er rutschte nicht mehr in den Trichter hinein, sondern wurde aus ihm hervorgeschoben.
    Es bildeten sich die ersten kleine Kreise auf der Oberfläche. Diesmal zogen sie sich nicht mehr zusammen, sondern erhielten von unten den nötigen Druck und schufen auf diese Art und Weise auf der Oberfläche Kreise, die sich ständig vergrößerten, je mehr Sand nachfolgte. Alles was in die Tiefe hineingezerrt worden war, wurde nun wieder in die Höhe gedrückt.
    Zuerst noch recht langsam. Da konnte sogar der Sand träge fließen. Das änderte sich recht schnell, als der Druck immer stärker wurde und jede Menge Sand in die Höhe schaufelte. Eine mächtige Woge. Eine Masse, die kaum aufzuhalten war. Immer mehr Sand wurde von der mächtigen Kraft in die Höhe gedrückt und türmte sich zu einem Hügel auf.
    Es war ein gespenstischer Vorgang. Still und trotzdem von Geräuschen begleitet. Das leise Rieseln war zu hören. Die beiden Zuschauer bekamen eine Gänsehaut. Was sie im normalen Leben als normal empfunden hätten, kam ihnen hier unheimlich und fremd vor.
    Niemand konnte die Kraft des Sands stoppen. Aus einer nicht zu verfolgenden Tiefe erhielt er immer mehr Nachschub. So wuchs der Hügel von Sekunde zu Sekunde an. Ein Ende war nicht abzusehen. Er schien zu einem Berg werden zu sollen, und er erreichte durch die Sandmassen sogar eine gewisse Stabilität.
    Beide starrten wieder nach vorn. Kellys Gesicht war ebenso starr wie das ihres Kollegen. Es war ihnen anzusehen, dass sie nicht nachdachten. Dazu waren sie nicht mehr in der Lage. Was hier geschah, stand unter der Fuchtel der Magie und stellte die Naturgesetze auf den Kopf. Sie brachten es nicht fertig, eine Lösung zu finden, und dachten nicht einmal an Flucht, während der Sandberg vor ihnen immer weiter wuchs und sich wie eine riesige Keule in die Höhe stemmte. Auch wenn an den Seiten noch Sand nachrutschte, war er trotzdem nicht in der Lage, dieses Gebilde zu verändern oder zu verkleinern.
    Sie waren so in den Anblick vertieft, dass beide nicht merkten, wie hoch der Sand schon an den anderen Stellen gestiegen war. Er hatte sich bereits über ihre Füße gelegt und die Knöchel erreicht, doch darüber dachten sie nicht nach.
    Das Gebilde war wichtiger. Es nahm ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch, denn es war kein normaler Hügel mehr, sondern hatte sich verändert.
    Es wurde zu einem Kopf. Unsichtbare Kräfte mussten darüber hinwegstreichen und es modellieren, sodass diese Form angenommen werden konnte. Und das war kein normaler Kopf, sondern der Schädel eines mächtigen Riesen, zu dem auch ein entsprechender Körper gehören musste, wenn er denn entstand.
    Innerhalb des Kopfes arbeitete der Sand ebenso wie an den Außenseiten. Er bildete die Merkmale hervor, die ein Gesicht erst ausmachten. Da entstand plötzlich eine Stirn. Da waren Augen zu sehen, die sich als innen eingedrückte Ovale abzeichneten. Alles war so vorhanden, wie es auch zu einem Menschen gehörte, und die beiden Zuschauer hielten den Atem an.
    Der Kopf kam ihnen so groß vor, wie sie es waren.
    Eine kantige Nase. Ein breites Maul, geschlossene Lippen. Ein künstliches Etwas, das eigentlich nicht leben durfte oder sollte und trotzdem eine Kraft in sich barg, die es ermöglichte, dass es auf seine Art und Weise lebendig wurde.
    Der Sand rutschte nicht mehr nach. Obwohl er durch nichts angefeuchtet worden war, blieb er kleben, sodass das Gesicht eine feste Masse bilden konnte.
    An den Seiten geriet der Sand
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