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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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vorn gestreckt.
    Dann stürmte er los. Dabei geriet er nicht aus meinem Blickfeld. So sah ich, wie von der Treppe her ein Schatten auf ihn nieder- oder ihm entgegenfiel.
    Der Schatten war kein richtiger Schatten, sondern ein Mensch, der in Suko’s fangbereite Arme fiel und sich schreiend an ihm festklammerte. Es war eine junge Frau, die quer über ihren Oberkörper den Riemen einer Tasche gespannt hatte. Sie war dunkel gekleidet, sie hatte auch dunkles Haar, sie war ein Mensch, und ich dachte wieder daran, dass wir auf der Insel entsprechende Spuren gefunden hatten.
    Suko hielt sie fest, obwohl sie sich wehrte und sich gleichzeitig an ihn drückte. Die Person war nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie schrie, sie weinte, sie sackte zusammen, sie federte wieder hoch, und Suko hatte seine Schwierigkeiten, sie festzuhalten. Er drehte sich mit ihr im Arm, sprach auf sie ein, aber sie war nicht in der Lage, seine Stimme zu hören. Verstehen konnte sie ihn erst recht nicht, aber auch ihre Kraft reichte irgendwann nicht aus. Hätte Suko sie nicht gehalten, wäre sie auf der Treppe zusammengebrochen. Suko führte sie nach unten. Er ging sehr vorsichtig, um selbst nicht zu stolpern, und auch ich bewegte mich zurück, bis ich die letzte Stufe hinter mich gebracht hatte. Erst dann blieb ich stehen und wartete auf die beiden.
    Die Frau war am Ende. Sie konnte einfach nicht mehr.
    Wir hätten ihr gern ermöglicht, sich auszuruhen, aber sie war eine wichtige Zeugin. Sie allein wusste, welches Grauen sich dort oben unter der Kuppel abgespielt hatte. Und sie hatte es tatsächlich geschafft, ihm zu entkommen.
    In ihrem Gesicht lebte die Erinnerung an den Schrecken weiter. Es hatte den normalen Ausdruck verloren. Schweiß und Tränen hatten die Haut nass werden lassen. Der Mund stand offen, die Lippen zuckten, und es flossen auch Speichelfäden über das Kinn.
    In den Augen stand nur ein Ausdruck – Angst!
    Angst, die nur jemand erleben konnte, der praktisch dem Tod ins Auge gesehen hatte. Und das musste ihr widerfahren sein.
    Sie zitterte so stark, dass die Zähne aufeinanderschlugen. Sie hatte den Kopf gesenkt, stöhnte und presste dabei eine Hand gegen den Bauch, als wollte sie sich im nächsten Moment übergeben.
    Suko führte sie weiter. Er hatte mir kurz zugenickt, bevor er mit leiser Stimme beruhigend auf sie einredete.
    Durch ein Nicken deutete sie an, dass sie wohl etwas verstanden hatte.
    Ich schaute die Treppe hoch.
    Es war kein Verfolger zu sehen.
    Suko hatte die junge Frau zum Ausgang hingezogen. Ich bewegte mich in die entgegengesetzte Richtung und ging auf die Treppe zu, vor deren unterster Stufe ich anhielt.
    Den Grund ihrer Flucht sah ich nicht. Es zeigte sich kein Verfolger, aber ich wollte auch nicht glauben, dass er aufgegeben hatte. Bisher waren uns nur diese perversen Golems bekannt, was aber lauerte dort oben? Befand sich da das Zentrum, in dem die Gestalten hergestellt wurden?
    Ich wäre gern hochgegangen. Das würde ich verschieben müssen. Erst musste die junge Frau in der Lage sein zu erklären, was sie dort oben wirklich durchlitten hatte. Dann konnten wir uns darauf einstellen.
    Ich wollte mich schon abwenden und zu den beiden gehen, als mir etwas auffiel. Und nur deshalb, weil es in meiner nahen Umgebung sehr still war und mich die flüsternden Stimmen der beiden nicht störten.
    Es war ein Geräusch!
    Kein Schlimmes, auch kein Fremdes, aber schon ein sehr ungewöhnliches. Ich spitzte meine Ohren und bekam mit, dass von oben her etwas nach unten rollte, fiel oder... rieselte.
    Genau, rieselte!
    Ich spähte in die Höhe. Erkennen konnte ich nichts. Der Grund des Geräusches blieb im Dunkeln versteckt, aber jetzt sah ich den Grund für diese ungewöhnlichen Laute.
    Es war Sand, der über die Stufen rieselte und sich an meinen Füßen sammelte. Nicht unbedingt viel, aber er hörte auch nicht auf und erhielt immer wieder Nachschub.
    Aus Sand und Erde bestanden auch die Terras. Ich ging davon aus, dass es der Frau im letzten Augenblick gelungen war, ihnen zu entkommen. Jetzt wurde sie wahrscheinlich verfolgt.
    So konnten Suko und ich uns auf einen weiteren Kampf einstellen.
    Ich drehte mich um, weil ich meinen Freund über die Entdeckung informieren wollte. Suko und die Frau standen am Ausgang, aber noch im Turm. Der Inspektor hielt sie fest. Er sagte nichts mehr, auch sie sprach nicht und starrte ins Leere.
    Suko kam mir zuvor. »Ich habe sie zum Sprechen bringen
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