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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Uns ist schon etwas mehr bekannt.«
    »Der oder die Mörder?«, fragte ich.
    »Davon gehen wir aus.« Er stellte sein Glas zur Seite, was ich auch tat. Als wir für einen Moment vor einem blanken Tisch nebeneinander standen, runzelte er die Stirn. »Wir kennen den Mörder, Mr. Sinclair. Genau damit beginnen unsere Probleme. Wenn Sie sich den Anblick der Toten noch einmal in Erinnerung rufen, kann man auf den Gedanken kommen, dass die Mörder Kannibalen sind. So schrecklich sich dies auch anhört.«
    »Ich widerspreche nicht.«
    »Gut.«
    Da Baker keine weiteren Erklärungen hinzufügte, stellte ich eine nächste Frage: »Wo genau ist das passiert?«, erkundigte ich mich. »Ich nehme nicht an, dass es hier auf der Basis geschah?«
    »Nein. Es passierte auf einer Insel.« Er straffte sich wieder und war ganz der Offizier. »Die Insel heißt Ornsay.«
    »Oh je. Müsste ich sie kennen?«
    »Überhaupt nicht. Sie ist ein winziges Eiland vor der Westküste hier. Nicht zu vergleichen mit den großen Halbinseln und Inseln wie Skye, Raasye oder Scalpay. Nur ein Fleck, nicht mehr. Unbewohnt, rau, aber für uns geeignet. Wir haben auf dem Eiland hin und wieder kleine Manöver durchgeführt. Spähtrupp-Ausbildung. Diese drei gehörten auch dazu.«
    »Ein Spähtrupp setzt sich zumeist aus mehr Soldaten zusammen, erinnere ich mich.«
    »Da haben Sie schon Recht. Nur haben wir diese drei gefunden. Die anderen vier sind spurlos verschwunden. Wir gehen davon aus, dass sie irgendwo auf dem Meeresgrund liegen und kaum anders aussehen als die Soldaten hier im Schauhaus.«
    Suko, der zu uns getreten war, fragte: »Und jetzt sollen wir beide den oder die Mörder finden?«
    Der Colonel schüttelte zuerst den Kopf. Dann sagte er: »Nein, das sollen Sie nicht.«
    Die Antwort erstaunte uns beide.
    »Was! Wieso nicht?«, fragte ich leise.
    »Weil wir den Mörder bereits kennen.«
    »Ach.«
    »Ja, wir kennen ihn, und Sie werden ihn gleich ebenfalls kennenlernen, Gentlemen.«
    Damit hatten wir nun nicht gerechnet. Das war, als hätte man uns gegen die Stirn geschlagen. So lief es normalerweise bei einem Fall nicht.
    Baker gestattete sich ein Lächeln. »Ich habe Sie nicht angelogen. Der Mörder ist uns bekannt.«
    »Und den haben Sie auch gefasst?«, fragte ich.
    »Das kann man so sagen. Gefasst und eingesperrt. Verwahrt, aber leider oder zum Glück tot. Der Mörder ist jemand, den es nicht geben kann oder darf. Deshalb sind Sie hier, Gentlemen. So einfach ist das.«
    »Wie sieht es mit Beweisen aus?«
    »Die werden Sie bekommen.«
    »Wann?«, fragte Suko.
    »Jetzt. Machen Sie sich auf etwas gefasst. Den Whisky habe ich nicht grundlos getrunken, obwohl ich diesen Anblick schon mehrmals habe über mich ergehen lassen müssen.« Baker machte es spannend, aber wir sahen ihm auch an, dass er schon etwas mitgenommen war. Er streckte seinen Arm aus. »Sehen Sie die zweite Tür dort?«
    Wir nickten.
    »Dahinter werden Sie das sehen, was ich als das größte Phänomen betrachte.«
    »Inwiefern?«
    Der Colonel schaute mich an. Er seufzte. Wieder ein menschliches Zeichen. »Was nicht sein kann, das darf eigentlich nicht sein. Leider ist es hier umgekehrt. Ich habe Spezialisten verlangt, man hat Sie geschickt, und ich hoffe, dass Sie mehr zur Aufklärung beitragen können als es uns gelungen ist.«
    Mehr gab er nicht bekannt. Er drehte sich um und schritt auf die zweite Tür zu, die nur ein normales Schloss hatte, das er mit einem flachen Schlüssel öffnete. Danach musste er einen Knauf drehen, tat es allerdings noch nicht und legte nur seine Hand darauf. Mit der anderen wischte er über seine Stirn, presste die Lippen zusammen und atmete tief durch.
    »Es kostet mich jedes Mal Überwindung«, gab er zu. »Ich trage für diesen Bereich die Verantwortung. Deshalb bin ich auch gefordert. Sie werden den Mörder gleich zu sehen bekommen, und ich sage Ihnen schon jetzt, dass er tot ist.«
    Ich wollte das nicht kommentieren. Der Colonel hatte sicherlich seine Gründe. Er drehte den Knauf nach links. Danach ließ sich die Metalltür öffnen, die sehr sanft aufschwang.
    Wir schauten in einen lichtlosen, wesentlich kleineren Raum hinein. Die helleren Wände wirkten wie starr gewordene Schatten. Der Colonel ließ uns noch nicht eintreten. Er stellte sich breitbeinig auf die Schwelle, weil er zunächst noch etwas erklären wollte.
    »Nachdem wir unsere drei Männer tot auf der Insel gefunden hatten, schickte ich einen schwerbewaffneten Trupp los, der die Aufgabe
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