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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Gaby Hauptmann
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einzelne Rolle übernehmen. Admiral von Schneider knallte immer die Hacken zusammen und rief ›skol!‹. Und unser Butler wird natürlich immer betrunkener, weil er für die vier anderen mittrinken muss.«
    »Aha«, machte Tim.
    »Ja, und zum Schluss muss er natürlich auch noch mit ihr ins Bett.«
    Tim verzog das Gesicht. »Kann er denn noch?«
    »Miss Sophie sagt: ›The same procedure as every year‹«, sagte Dario, »und dann antwortet er: ›Well, I’ll do my very best!‹« Dario sah dabei Liane an.
    Sie nahm ihm die Bierdose ab und hielt sie hoch. »Na denn, Jungs, danke für die freundliche Aufnahme. Skol!«
    »Wollt ihr nicht rüberkommen? Biggi deckt gerade unseren Tisch mit tausend Köstlichkeiten!« Eine Stimme, die Liane noch nicht gehört hatte. Und da stand eine blonde Schönheit, die Liane bis jetzt entgangen war. Sie trug ein gehäkeltes weißes Strandkleid, das auf ihrem braunen Körper ausgesprochen sexy wirkte.
    »Wenn du das sagst?« Dario sprang sofort auf, und mit einem Seitenblick auf Liane klopfte er sich kurz auf seinen muskulösen Bauch. »Der Hunger treibt mich hin.«
    Auch Hans-Ueli stand auf. »Klasse. Dachte schon, wir müssten auf der Rennziege hier verhungern.«
    Nur Leandro ließ sich Zeit.
    »Keinen Hunger?« Liane schaute den beiden Männern nach, denen Tim auf dem Fuß folgte. Behände stiegen sie über die schmale Reling auf das andere Boot. Die Blonde ging graziös voraus. Bestimmt ist sie als kleines Mädchen die Ballerina mit dem Krönchen auf dem goldenen Haar gewesen, dachte Liane und spürte ein unbestimmtes Ziehen im Bauch. Außerdem war sie jünger. Aber was machte das schon, Liane hatte hier sowieso keinen im Visier.
    »Jetzt stürzt sich ohnehin alles auf die Wurst, den Käse und was noch alles.«
    »So, wie ich Biggi kenne, hat sie sicherlich für allerlei Schmankerl gesorgt …« Liane betrachtete die Bierdose in ihrer Hand und versuchte, in sich hineinzuhorchen. Hatte sie Hunger? Hatte sie Lust, sich in das Getümmel zu werfen? Konnte sie einfach hier allein mit Leandro sitzen bleiben? Oder sollte sie ins Wasser springen und eine Runde baden?
    Sie hatte noch immer ihr Kleid an, auch die anderen Frauen liefen nicht im Bikini herum. Und die Männer trugen, bis auf Dario und Hans-Ueli, ein T -Shirt zur Badehose.
    Liane seufzte. Was machte sie hier bloß?
    »Sollen wir zu den anderen rübergehen?«, fragte Leandro, der sie beobachtet hatte und offensichtlich spürte, wie ihre Laune sank.
    »Ich weiß nicht«, sagte Liane. »Ich kenne hier ja keinen. Und weiß überhaupt nicht, wer hier mit wem zusammenhängt. Dieses Boot hier gehört Niklas?«
    »Ja …« Leandro zögerte.
    Liane betrachtete ihn. Seinem Äußeren nach war er ein Asket. Seine Gesichtszüge waren schmal, fast verhärmt, und seine zentimeterkurzen braunen Haare unterstrichen das noch. Weil sie so nahe beieinandersaßen, fielen ihr seine schönen Augen mit den fast unmännlich langen, dichten Wimpern auf. Beinahe hätte sie ihm das gesagt, aber dann schwieg sie doch.
    »Ja?«, fragte sie stattdessen aufmunternd.
    Leandro holte Luft, und es war ihm anzusehen, dass er kurz nachdenken musste.
    »Er hat Liebeskummer«, sagte er dann.
    »Oje!« Liane drehte unwillkürlich den Kopf und schaute zu dem anderen Schiff hinüber.
    Dort war nun tatsächlich jeder Platz belegt. Offensichtlich hatte Biggi wirklich gut aufgetischt, alle hatten etwas in der Hand, und die gute Laune schwappte förmlich herüber.
    »Wir sollten vielleicht auch hingehen«, überlegte Leandro.
    »Liebeskummer ist furchtbar«, sagte Liane. »Hat seine Frau einen anderen?«
    »Er ist verliebt. Aber er konnte nicht an sie ran. Das ist er nicht gewohnt – bisher konnte er immer alle haben, die er wollte.«
    Liane überlegte, woran das liegen konnte. So furchtbar anziehend war er ihr auf den ersten Blick nicht vorgekommen. Wahrscheinlich hatte er richtig Geld.
    »Vielleicht schadet ihm so etwas ja gar nicht?«
    »Uns schon!« Leandro stand auf. »Wir warten, dass es wieder vorbeigeht.«
    »Und wo ist das Problem? Wieso klappt es nicht?«, fragte Liane und stellte mitten in der Frage fest, dass es doch ein ziemlich intimes Thema war – und sie war eben erst an Bord gekommen.
    »Sie ist liiert. Mit seinem besten Freund!«, sagte Leandro.
    Das muss Leandro furchtbar auf der Seele liegen, dachte Liane, während sie ebenfalls aufstand. Offensichtlich musste er es an irgendjemanden loswerden.
    »Tja, das geht natürlich nicht.« Sie folgte Leandro,
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