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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild
Autoren: Michaela Schaffrath
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Kriminalhauptkommissar kurz vor dem Ruhestand und todkrank. Eine Serie mysteriöser Morde passiert. Unter anderem findet man einen toten Taucher im Wald.
    Ich hatte acht Drehtage. Für mich war das eine Sensation. Der Film kam leider im Kino nicht gut an. Wie man hört, verkauft sich das Video aber gut.
    Ich hoffte darauf, noch mehr Rollen angeboten zu bekommen. Die Kinozeitschrift Cinema wurde auf mich aufmerksam und hat einen schönen Artikel über mich veröffentlicht. Dann kamen Stern, Focus, Spiegel und andere. Die konservativen Medien hatten das Thema Gina Wild entdeckt.
    Auch die Veranstalter von Prominentenpartys, die mich einladen, geben mir die Bestätigung, dass ich in ihren Kreisen willkommen bin: »Gina Wild ist ein Muss auf Partys.«
    Der 6. Dezember 2000, sollte wieder ein besonderer Geburtstag für mich sein. Ich wurde von einem befreundeten Filmmanager zur deutschen Premiere des Arnold Schwarzenegger-Streifens »The 6th Day« nach Berlin eingeladen. Vor der eigentlichen großen Feier gab es im noblen Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz einen kleinen Empfang für wenige Privilegierte.
    Arnold verspätete sich, er steckte irgendwo fest. Ich nuckelte an meinem Campari Orange. Dann ein Raunen. Er kommt! Da eilte er zur Tür herein. Ich hielt mich an Axel fest und sagte im Scherz: »Ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig.«
    Arnold ist mein Idol. Ich kenne jeden Schwarzenegger-Film. Ich stehe total auf die Filme von Schwarzenegger, Stallone, Jean Claude van Damme. Ich liebe »Conan«, »Terminator 1« und »Terminator 2«, »Kindergarten Cop«, »Red Heat«.
    Und dann steht er mir auf einmal gegenüber. Und er spricht auch noch mit mir. Unser Freund von der Filmfirma hatte vorgeschlagen, ihn mir vorzustellen. Zuerst wehrte ich ab:
    »Nein, ich kann nicht. Ich kriege kein Wort raus.«
    Von Arnold Schwarzenegger war ich auf den ersten Blick ein wenig enttäuscht, weil er so klein ist. Er sieht in seinen Filmen so mächtig aus. Dann stellte ich fest, dass er kaum größer ist als
    1,80. Aber er hat ein tolles Grinsen und war sehr gut gelaunt. Unser Freund zerrte mich zu ihm.
    »Arnold, darf ich dir eine gute Freundin vorstellen. Sie ist eine hervorragende Schauspielerin. Das ist Gina Wild...«
    Arnold gab er mir die Hand und sagte in seinem breiten österreichischen Akzent: »Du bist aber eine Hübsche. Freut mich, dich kennen zu lernen.«
    Ich lief rot an: »Sie zu treffen - das ist mein schönstes Geburtstagsgeschenk.« Ich wagte es nicht, ihn zu duzen.
    »Du hast Geburtstag?«
    »Ja. Und dann treffe ich sie. Ein Traum geht gerade in Erfüllung.«
    »Da möchte ich dir gratulieren.«
    Und er drückte mir rechts und links einen Kuss auf die Wangen. Ich war langsam wieder die alte und das heißt frech:
    »Oh, klasse. Das gefällt mir. Kann ich das noch mal haben?«
    »Klar, gerne.«
    Er zog mich zu sich ran und gab mir einen Kuss voll auf den Mund. Ich dachte ich träume. Das werde ich in meinem Leben nie vergessen.
    Dann war es vorbei. Seine Managerin kam und sagte, er müsse weitergehen. Weg war er. Das war meine Begegnung mit Arnold Schwarzenegger.
    So ähnlich ging es mir auch, als ich auf der Berlinale 2001 Kate Winslet kennen lernte. Oder Mark Wahlberg, den ich auf der Premiere von »Der Sturm« in Hamburg traf.
    Oder Sean Connery als »Forrester gefunden« in Berlin vorgestellt wurde. Es war mit einem Mal mucksmäuschenstill im Ritz Carlton. Dieser Mann hat eine grandiose Aura. Alle hatten solche Ehrfurcht, dass keiner etwas sagte, bis er den Raum wieder verlassen hatte.
    Es ist schön, diese Leute zu treffen und sie aus der Nähe zu erleben.
    Manchmal fragte ich mich, ob mein Porno-Ausstieg klug war. Es gab ein Angebot für eine Rolle in der Krimiserie »Balko«. Ich hatte schon das Drehbuch in der Post. Da meinte irgendeine Redakteurin von der Spielfilm-Abteilung bei RTL, sie hätte ein Problem mit meiner Person. Sie fand, ich sei ungeeignet, weil ich keine Schauspiel-Ausbildung hätte. Da wurde es mir wieder bewusst: Ich habe Porno gemacht.
    Solche Augenblicke werden mich immer wieder einholen. Mein Ziel ist es, dass in fünf Jahren über die Schauspielerin Gina Wild gesprochen wird, und jemand fragt: »Sag mal, weißt du denn, was die früher gemacht hat?«
    »Was denn?«
    »Die hat Porno gemacht!«
    »Nein, nicht möglich. Da muss ich mal gucken, ob es die noch in der Videothek zu leihen gibt...«
    Das ist mein Ziel.
    Seien wir doch ehrlich. Um an gute Rollen zu kommen, wäre es am leichtesten mit
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