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Drachenatem (German Edition)

Drachenatem (German Edition)

Titel: Drachenatem (German Edition)
Autoren: Vincent Darklej
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Prolog
    Der Nebel kroch durch das Tal der Drachen und mit ihm kam die Veränderung.
    Lautlos drang er in jeden Winkel ihres Hortes und brachte einen zarten lieblichen Duft mit.
    Nichts hatte sie die letzten Jahrhunderte wecken können, doch das, was grade ihre Nüstern streifte, war nur ein Hauch von einem Duft, doch für die Königin der Lüfte war es tausendmal stärker als nur ein Hauch.
    Es war der Duft des Todes, der Geruch von Blut.
    Afantenja konnte den Geruch über hunderte von Meilen riechen. Oft trug der Wind den Duft in ihr Reich, doch noch nie war er so stark wie heute.
    Es musste das Blut von hunderten oder sogar von tausenden Lebewesen sein.
    Eigentlich wollte sie damit nichts zu tun haben, aber der Blutgeruch wurde immer stärker. So sehr sie auch versuchte den Geruch zu ignorieren, es wollte ihr einfach nicht gelingen.
    Da sie nun erwacht war, konnte sie genauso gut der Sache auf den Grund gehen.
    Sie dehnte ihren Körper und verbannte die Steifheit der Jahrhunderte aus ihren müden Gliedern.
    Schwerfällig schlurfte sie aus ihrer Höhle, die ihr so lange als Hort gedient hatte.
    Bevor sie ihren majestätischen Körper in die Lüfte erhob, dehnte und streckte sie sich ein letztes Mal.
    Die kalte Morgenluft empfing sie wie eine Geliebte. Stürmisch und wild.
    Afantenja breitete ihre Schwingen aus, damit sie ihren Geliebten den Wind in Empfang nehmen konnte.
    Majestätisch glitt sie von dem Plateau, das vor dem Eingang ihrer Höhle in einer Steilwand lag.
    Noch nie hatte es jemand geschafft ihr Reich zu betreten, denn sie hatte den Fels mit ihrem Drachenfeuer bearbeitet, so das unmöglich war, irgendwo Halt zu finden.
    Als sie den Wind unter ihren Flügeln spürte, formte sich das Wort „Frei …!“ in ihrem Kopf.
    Glücklich drehte sie ihre Kreise über dem Tal, das noch genauso da lag, wie sie es verlassen hatte.
    Immer höher schraubte sich ihr Körper empor, bis sie die Berge, die ihr Reich umgaben, überfliegen konnte.
    Gerade kamen die ersten Sonnenstrahlen über den Berg und ließen ihre kristallblauen Schuppen wie Diamanten erstrahlen.
    Während sie die riesigen Berge passierte, schweiften ihre Gedanken zu jener Zeit ab, als noch Frieden im Land herrschte und die Drachen von den Bewohnern Quanteras verehrt wurden.
    Schon vor langer Zeit hatte sie einen großen Fehler gemacht, unter dem die Bewohner Quanteras noch heute zu leiden hatten. Dieses Leid hätte sie verhindern können, hätte sie damals den Jungdrachen Makkandi getötet, wie es viele von ihr gefordert hatten.
    Obwohl auch sie seine böse Aura gespürt hatte, hatte sie nicht auf ihre Freunde gehört und sein Leben verschont. Wo es nur ging, hatte sie ihn unterstützt, da sie geglaubt hatte, sie könnte ihn noch ändern.
    Da ihn alle Drachen mieden, wuchs Makkandi ohne Freunde heran, was seinen Hass auf alle und jeden von Tag zu Tag größer werden ließ.
    Als eines Tages ein Patanalasjunges, ein Zwitterwesen halb Mensch halb Adler, knapp an seinem Kopf vorbei zog, drehte er völlig durch.
    Makkandi jagte dem Mischwesen hinterher, dass total verängstigt bei seinen Eltern Schutz suchte.
    Es war ein ungleicher Kampf, denn das Junge und seine Eltern hatten gegen ihn nicht die geringste Chance.
    Ohne die geringste Gefühlsregung zerfetzte er die Drei.
    Sein Blutrausch steigerte sich ins Unermessliche, so dass er schließlich loszog und ihre Nester in den Bergen des ewigen Eises angriff.
    Als er am dritten Tage ins Tal der Drachen zurückkehrte, hatte er das ganze Volk ausgelöscht.
    Von diesem Tage an schlugen sich viele auf seine Seite, denn das Volk der Patanalas war bei den Drachen nicht sehr beliebt gewesen, da die jungen Patanalas sich zum Leidwesen der Drachen immer einen Spaß daraus gemacht hatten, von oben her im Sturzflug an den Drachenköpfen vorbei zu ziehen, um die Drachen zu erschrecken.
    All die Jahre konnte Afantenja die Drachen im Zaum halten, doch nun fingen vor allem die jüngeren Drachen an, ihm nachzueifern.
    Afantenja hätte ihn für die feigen Morde gerne zur Rechenschaft gezogen, doch nun war es zu spät, da auch einige ältere Drachen für ihn sprachen.
    Durch Makkandis Handeln, war sie zu einem Schritt gezwungen worden, den sie bis heute bereute.
    Ihr blieb damals nichts anderes übrig, als alle Drachen aus allen Teilen des Landes zurückzurufen, denn schon einmal hatten die Drachen an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen.
    Dieses Mal jedoch wollte sie es nicht
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