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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild
Autoren: Michaela Schaffrath
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hat, ist das die Hölle. Ich habe Morgan mitgeteilt: »Sag der Tante, sie soll sich ein bisschen anstrengen, oder ich schmeiße die Szene.«
    Morgan konnte das vorhandene Material nachher so schneiden, dass wenigstens ein bisschen Geilheit rumkam.
    Noch ein Blick hinter die Kulissen, der einem so richtig die Lust am Pornogucken verdirbt und zeigt, wie elendig die Abhängigkeit vom Geldverdienen in diesem Business macht. Es war eine Szene mit zwei Männern geplant. Dafür hatte man eine Darstellerin gebucht, die sich fausten lassen sollte. Doch sie wollte nicht: »Nee, das kann ich nicht. Das tut mir weh.«
    »O.K., es gibt einen Hunderter extra.«
    »Naja, dann mach ich’s.«
    Während des Drehs hatte sie Tränen in den Augen. So sieht die bittere Wahrheit aus.
    Nach einigen Erlebnissen dieser Art dachte ich mir, wie lange kannst du das noch machen? Wenn ich bei Videorama darauf bestanden hätte, wäre Morgan vielleicht sogar von meinen Filmen abgezogen worden. Ich hätte einen neuen Regisseur bekommen. Und noch andere Privilegien. Vielleicht sogar mehr Geld.
    Gut verdient habe ich erst ab 2000. Nachdem mir die Venus verliehen worden war, die Medien auf mich zugekommen waren und mir die ersten richtigen Spielfilmrollen fürs Fernsehen und Kino angeboten wurden, hatte ich die Möglichkeit bei Videorama auf den Tisch zu klopfen. »Leute, ich will mehr Geld. Wir müssen einen neuen Vertrag schließen. Ich will ein eigenes Auto haben. Mein Marktwert ist gestiegen.« Auch die Videothekaner und Sexshopper haben meine Gagenerhöhung anstandslos bezahlt. Ich habe mich von Mitte bis Ende 2000 kaputtgearbeitet und manchmal bis zu 20 Autogrammstunden im Monat gegeben.
    Zum Jahreswechsel 1999/2000 kam Videorama auf die Idee einen halbstündigen Trailer mit mir zu produzieren. Der kostete im Verkauf ungefähr 10 Mark. Mit Ausschnitten aus den ersten drei Filmen und persönliche Infos.
    Der Trailer wurde auf der Venus 1999 angeboten. Und bisher mindestens 60.000 Mal verkauft. Ich war nicht am Verkauf beteiligt. Jetzt ist spätestens klar, warum ich Videorama nichts mehr schuldig bin.
    Wir haben also einen neuen Vertrag geschlossen. Ich bekam einen Audi A 6 auf dem fett Gina Wild draufstand, sponsored by Videorama. Mit dem bin ich herumgereist. Die Leute auf der Autobahn haben gehupt, sind eine Zeit lang neben mir hergefahren. In einem Auto fuhren Typen, die mich fotografierten. Mir fuhren Leute auf die nächste Raststätte hinterher, wo ich pinkeln wollte, und folgten mir auf die Toilette, um mich um ein Autogramm zu bitten. Das war scharf.
    Es sprach sich rum, wie Gina Wild ihre Autogrammstunden gestaltet. Die Veranstalter haben vorher gefragt: »Macht die denn auch Programm?«
    Denn die meisten spulen immer das gleiche ab: Autogramme, Striptease, Fotos und tschüss.
    »Macht die Striptease? Zieht die sich aus?«
    Axels Antwort war immer: »Die macht kein Programm. Aber lasst sie mal kommen, und guckt euch an, was sich da entwickelt.«
    Ich habe mir Zeit genommen für die Leute. Und wenn ich Bock hatte, habe ich mir einen aus dem Publikum gekrallt und ihm einen runtergeholt.
    Auf vielen Autogrammstunden habe ich Fotosessions veranstaltet. Immer schön die Beine breit, Höschen auf die Seite und Möpse gezeigt. Ich setzte mich den Jungs auf den Schoss und ließ mich auf den Arm nehmen. Das habe ich immer machen lassen.
    Auch Finger reinstecken. Die Typen dafür suchte ich mir ganz gezielt aus. Das ist eine Frage der Sympathie.
    In Bochum gibt es einen Sexshop mit Videokabinen und einem großen Kino. Da wurde ein Film von mir präsentiert. Es war 2000, der Film hieß »Gang Bang für Gina«, mein fünfter Film. Ich sagte den Film an. Während er anlief, mischte ich mich unters Publikum und setzte mich einem der Jungs auf den Schoss. Links und rechts von uns saßen ganz knuffige Typen. Denen ging ich in die Hosen und holte beiden den Schwanz raus. Ich habe ihnen so richtig schön genüsslich einen gewichst, während sie sich den Film ansahen. Aber nicht bis zum Ende. Ich habe sie nur angewichst. Das hat Spaß gemacht. Die zwei saßen mucksmäuschenstill da. Und rundum haben die Jungs Stielaugen gekriegt.
    So was spricht sich rum. Aber ich habe das nicht als Werbegag getan, sondern weil es mir wirklich großen Spaß bringt. Es ist immer schön zu sehen, wie die Männer auf mich abfahren.
    Dann stand ich auf, bin gegangen und habe sie sitzen lassen mit ihren steifen Schwänzen. Der Film war zu Ende und die Autogrammstunde begann. Da
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