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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild
Autoren: Michaela Schaffrath
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damit. Vor allen Leuten. Ich war hemmungslos. Das ist ja das, was die Leute zu meinen Autogrammstunden lockte. Es hatte sich rumgesprochen, was einen erwartet.
    Ich habe immer alles gegeben. Ich hatte Autogrammstunden in Sexshops und Videotheken, wo ich die Beine breit machte und alles gezeigt habe. Ich habe mich in Wien von fremden Männern mit einem Dildo ficken lassen.
    Die Autogrammstunde in Krefeld war ein voller Erfolg. Zum Schluss goss ich eine Flasche Schampus über unseren Körpern aus. Das alles war kein sinnloses Rumrammeln, sondern sehr viel Streicheln, Lecken, Küssen. Die Leute sind voll drauf abgefahren, dass ich so hemmungslos bin. Die standen mit ihrem Glas in der Hand da und waren sprachlos.
    Ich kam so gut an, weil ich den Leuten was geboten habe. Es ist wichtig, sich mit den Fans zu unterhalten, sie zu fragen, woher kennst du mich? Was machst du? Wie alt bist du?
    Mit den Bikern habe ich über Motorräder geredet. Die Frauen habe ich ausgefragt, warum sie da sind und wie sie meine Filme finden. Soll ich etwas anders machen? Was kann ich besser machen?
    Ich war nicht einer dieser Unterschreibautomaten. Eine Autogrammstunde dauerte bei mir bis zu fünf Stunden. Bis ich völlig am Ende war.
    Mein nächster Film kam im Mai und hieß »Jetzt wird’s schmutzig, Teil 2 - Ich will kommen«. Im August kam Teil 3 mit dem Untertitel »Orgasmus pur«. Zur Venus im November erschien Teil 4: »Durchgefickt«.
    Für diesen Film habe ich wieder mit Omar gedreht. Da gibt es eine sehr zärtliche Szene, wo man sieht, dass wir beide uns sehr mochten. Wir bemalten uns mit Fingerfarben. Wir umschlangen uns. Diese Szene kommt bei Frauen sehr gut an.
    Beim Dreh von »Orgasmus pur« gab es einen Zwischenfall, nach dem Axel und ich abwogen, ob wir das Ganze nicht wieder hinschmeißen sollten.
    Harry S. Morgan ist ein schwieriger Mensch. Im Mai 1999 waren wir in Cannes auf dem Pornofilmfestival Hot d’Or. Wir waren dort, um mit ein paar exhibitionistischen Spielchen ein bisschen Aufmerksamkeit zu heischen. Wir wollten gucken, wie die Leute auf mich reagieren.
    Ein TV-Team von »Wahre Liebe« war mit mir unterwegs. Die ganzen geiernden Fotografen, die während der großen Pornomesse immer auf der Croisette rumhängen, sind uns auf der Suche nach neuen heißen Girlies hinterhergekommen, die haben mich fast tot gequetscht.
    Von einer Sekunde auf die andere war ich von einer beängstigenden Schar von Fotografen eingekeilt. Das war hammerscharf. Ich habe mich aus meinem Kleidchen geschält und nackt posiert. Axel musste mich rausziehen. Die hätten mich fast zerrissen.
    Wir drehten zum Teil in einer angemieteten Villa. Morgan hatte einen Co-Produzenten dabei, Gabriel Pontello, selber mal Darsteller und eine Zeit lang mit dem italienischen Pornostar Cicciolina liiert. Pontello organisierte immer alles, was in Frankreich gedreht wurde. Er ist über 50 und sehr attraktiv. Ein Frauenheld, mit dem wir uns sehr gut verstanden. Er versuchte immer wieder, mich ins Bett zu kriegen. Aber zum Ficken fand ich ihn zu uninteressant.
    Gabriel ist einer von denen, die der Meinung sind, die Mädels im Business sind zum eigenen Vergnügen da. Es wird Frauen gegeben haben, die ihn darin bestätigten. Insbesondere Mädchen aus dem Osten, die sich Privilegien erhofften.
    Ein Teil des Films wurde auf Ibiza gedreht.
    Videorama hatte eine Ausschreibung veranstaltet für Videotheken-Unternehmer und Sexshop-Besitzer. Die ersten 50 Gewinner dieses Wettbewerbs durften mit auf den Dreh nach Ibiza. Auf Kosten von Videorama. Für diese Leute war es etwas sehr Besonderes, hautnah bei einem Dreh dabei zu sein. Eine gute Idee von Videorama. Die haben hervorragendes Marketing für mich gemacht.
    Ich würde behaupten, Videorama und ich schulden uns nichts mehr. Ich habe ihnen gute Umsätze gebracht, und sie haben in Werbung für mich investiert. Wir sind quitt.
    Aber mit Harry S. Morgan gab es Probleme. Er erinnerte mich immer mehr an Hans Moser. Ein Mann, der ungemütlich wird, wenn man nicht nach seiner Pfeife tanzt. Er ist der Macher von sehr erfolgreichen Sadomaso-Filmen, zum Beispiel produziert er die beliebte Serie »Maximum Perversum«. Das ist SM in Reinkultur: Gummi, Leder, Faustficken, Analsex. Alles sehr extrem.
    Ich hatte einmal in dieser Serie eine Gastrolle. Was da abging, war mir eindeutig zu hart. Es war eine Szene mit Leder und einem Umschnalldildo. Mit dem fickte ich ein Mädel, habe sie anal mit dem Umschnalldildo genommen, während ich mich
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