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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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Das Wasserloch befand sich inmitten einer Moorgegend, und ich wußte, wie gefährlich diese gefüllten Sumpflöcher sein konnten. Ich wäre nicht der erste gewesen, der in einer solchen Falle sein Leben ausgehaucht hätte.
    An Rettung war nicht zu denken. Julie, das Mädchen mit den Parakräften, um das es eigentlich ging und deretwegen ich überhaupt in diese einsame Moorgegend in Cornwall gereist war, konnte mir nicht helfen, weil es sich in der Gewalt der drei Grandi-Schwestern befand, die Julie töten wollten, denn ein schlimmes Schicksal schrieb den Tod vor, damit sie später wiedergeboren werden konnte.
    Also mußte ich mich selbst befreien.
    Zunächst einmal tauchte ich unter, hielt dabei die Arme ausgestreckt und wühlte schon sehr bald mit beiden Händen durch den fauligen Sumpfschlamm.
    Dabei hatte ich Mühe, die Arme hochzureißen. Der Schlamm war mit einer Klebemasse zu vergleichen, die mich einfach nicht loslassen wollte. Ich riß sie trotzdem hervor, drehte mich in dem engen Loch und kam auch wieder hoch.
    Nur durchbrach mein Kopf nicht die Oberfläche, denn die verdammte Hexe setzte ihre Zauberkraft ein, wollte mich auf eine perfide Art und Weise töten.
    Sie ließ die Oberfläche zuwachsen.
    Die sich im Sumpfloch befindlichen Pflanzen gehorchten ihren paranormalen Kräften, zogen sich zusammen, nahmen immer mehr Platz ein und füllten schließlich die gesamte Oberfläche des Sumpflochs aus wie ein schwerer Deckel.
    Ich stieß hoch, dagegen – und hatte den Eindruck, als würden meine Fäuste gegen eine Gummiwand hämmern. Die Oberfläche gab nach, aber sie brach nicht durch.
    Ich aber steckte in diesem verfluchten Loch, hatte wenig Luft zur Verfügung, vielleicht noch für eine Minute…
    ***
    Julie Gladstone, das blonde Mädchen mit den übersinnlichen Kräften, hatte sich vorgenommen, nicht mehr zu sterben und auch nicht mehr wiedergeboren zu werden.
    Zu oft hatte sie dieses Grauen erleben müssen, weil sie ein alter Familienfluch bannte.
    Die Zeit sollte nun endgültig vorbei sein. Julie war heimlich aus dem Ort Buckland in the Moor nach London gefahren und hatte sich dort die Hilfe eines Mannes geholt, den man als Geisterjäger kannte.
    Sein Name: John Sinclair.
    Er sollte Julie helfen, die drei Hexen-Schwestern, auch das Hexen-Trio oder Gespenster-Trio genannt, zu jagen.
    Bisher allerdings hatte John nichts machen können. Auch Julie nicht, die sich bewußt von ihrem Beschützer abgesetzt hatte, allein in den Wald gegangen war, um die Grandi-Schwestern aus der Reserve zu locken. Das war ihr auch gelungen, nur hatte sie leider keinen Erfolg gehabt, die Schwestern waren ein eingespieltes Team und hatten sich gefreut, daß ihnen ihr Opfer in die Arme lief.
    Sosehr sich Julie auch bemüht hatte, es war ihr nicht gelungen, den magischen Ring der Grandis zu brechen, und sie war in die Gefangenschaft der drei Schwestern gelangt.
    Diese Schwestern, untote Sumpfwesen, lebten im Moor. Dort hatten sie ihr Versteck gefunden. Es lag in einem kleinen Hügel, der durch einen dichten Wald abgeschirmt wurde, und auch der Hügel selbst war mit Gestrüpp, hohem Gras und Buschwerk bewachsen.
    Doch er besaß auch ein Innenleben!
    Unter dem dichten Wall aus Büschen befand sich die Höhle der Grandi-Schwestern. Dort hockten sie zusammen, brüteten ihre finsteren Rachepläne aus und beschäftigten sich mit dem Gegenstand, der ihnen die Kraft verlieh.
    Es war eine Kugel.
    Sie lag auf einem dicken, braunen Baumstumpf, der von drei Steinen umgeben war, die den Schwestern als Sitzgelegenheiten dienten. Die zehnjährige Julia wußte, daß sie den Bogen überspannt hatte. Die Hexen hatten sie in die Höhle gezerrt, und dort hatte sie versucht, einen Ausbruch zu starten.
    Es war ihr nicht gelungen. Sie hatte nur mehr schreien können, um John Sinclair zu dokumentieren, daß sie sich nicht weit von ihm entfernt befand.
    Auch das hatte keinen Sinn mehr. Daniela, die älteste der Grandi-Schwestern, hielt sie fest, als Julie versuchte, über die Leiter hinweg ins Freie zu klettern.
    Ihre Hände waren wie Klauen, und sie umspannten kettengleich die Fußgelenke des Mädchens.
    Julie hatte den letzten Satz noch hinausschreien können, dann war es vorbei.
    Daniela Grandi kannte kein Pardon. Einmal brauchte sie nur an den Knöcheln zu reißen, und Julie verlor die Hand. Ihre Finger lösten sich von der biegsamen Leitersprosse. Sie schlug mit dem Mund und dem Kinn gegen zwei weitere, als sie nach unten rutschte, und lag schließlich
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