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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel
Autoren: Alison Kent
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gedacht, du freust dich, weil wir uns noch öfter sehen können.”
    “Das tu ich auch, aber ich finde es trotzdem komisch. Es ist einfach nicht dasselbe. Ich werde nicht zwei Mitbewohner haben, sondern mit einem Ehepaar zusammenwohnen.” Und das, wo sie sich nur eins wünschte – Quentin in ihrem Bett.
    “Ich denke, daran gewöhnst du dich schnell”, sagte Evan beschwichtigend und griff nach seinem Bier. “Wir werden uns alle umstellen müssen.”
    “Vermutlich.” Aber wie sollte sie in Ruhe auf ihrem Lieblingsplatz vor dem großen Fenster sitzen und in den Himmel schauen, wenn nebenan die Bettfedern quietschten? Nein, das würde nicht funktionieren. Aber das war noch nicht ihr Problem.
    Am liebsten würde sie sofort ausstempeln und den nächsten Flug nach Texas nehmen.
    Dieses Bedürfnis kam nicht plötzlich. Sie spürte es, seit sie sich gestern von Quentin verabschiedet hatte.
    “Wie dem auch sei”, sagte sie und dachte nicht weiter nach. “Erzählt mal von der Hochzeit. Die Details aus der Hochzeitsnacht könnt ihr weglassen.”
    “Oh, oh.” April winkte mit beiden Händen. “Es war eine schnuckelige kleine Kapelle. Evan wollte mich überreden, zu den Klängen von Elvis zu heiraten, aber so weit wollte ich dann noch nicht gehen. Ich habe schon auf ein richtiges Brautkleid mit zwei Meter langer Schleppe und acht Brautjungfern verzichtet, aber Rosen und weiße Tauben mussten dann doch sein.”
    “Eine Taube.” Evan hielt einen Finger hoch und grinste ironisch. “In einem Käfig.”
    Shandi lachte. “Klingt perfekt.”
    “Das war es auch. Nur hast du als unsere Trauzeugin gefehlt”, fügte April mit leichtem Schmollen hinzu.
    “Zeigt mal eure Ringe”, verlangte Shandi und trocknete sich die Hände ab. “Hat sich dein Mann so richtig ins Zeug gelegt?”
    April spreizte die Finger und legte ihre linke Hand auf den Tresen. “Nein. Er hat nur einen Auftrag erteilt.”
    “Wem?”
    “Mir”, sagte April leise, fast ehrfürchtig, während sie Evan in die Augen schaute.
    “Du hast deinen eigenen Ehering entworfen? Oh, April!” Shandi griff nach Aprils Finger, um den Ring genauer zu inspizieren. Er war aus gehämmertem Gold und mit Amethysten besetzt. “Das ist ja toll! Und so ekelhaft romantisch.”
    In ihren Augen glänzten Tränen, als sie den Kopf hob. “Ich freu mich so für euch.”
    Und das stimmte auch. Aber jetzt musste sie langsam an ihr eigenes Glück denken.
    Sie wusste plötzlich, was sie zu tun hatte.
    Hoffentlich würde sie es schaffen.
    Als sie das zweite Mal in dieser Woche vom Flughafen La Guardia abflog, kam es Shandi vor, als sei dies das Schlimmste, was sie je in ihrem Leben getan hatte. Und irgendwie war es das auch. Sie ließ so viel zurück. Ihre Arbeit, ihr Studium, ihre Freunde.
    Sie versuchte sich einzureden, dass es nur für den Übergang war und sie schon bald zurückkehren würde. Dass der Kompromiss, den sie einging, kein Betrug an dem war, was sie im letzten Jahr erreicht hatte.
    Aber es fiel ihr selbst schwer, das zu glauben. Erst wenn sie sich die Vorteile vor Augen hielt, waren die Nachteile schnell vergessen.
    Sie würde mit Quentin zusammen sein, mit dem Mann zusammenleben, den sie liebte und der ihr Leben war.
    Diese zwei Semester würde sie noch machen. Denn sie wusste jetzt, er würde nie darauf bestehen, dass sie ihren Traum vollständig opferte.
    Er würde alles tun, um sie zu unterstützen und sie zurück an die Hochschule gehen lassen, wenn sie bereit war. Bis dahin würde er für sie Kontakte machen und seine Beziehungen spielen lassen.
    Aber sein Geld würde sie nur annehmen, wenn es in Form eines Darlehens wäre. Etwas anderes ließ ihr Stolz nicht zu.
    Dieses Mal kam ihr der Flug elend lang vor, denn sie fuhr ja nicht mehr ins Ungewisse wie bei ihrer ersten Reise.
    Nein, jetzt hatte sie Schmetterlinge im Bauch. Außer einem Kaffee hatte sie heute Morgen vor Aufregung nichts heruntergebracht.
    Endlich begannen sie den Anflug auf Austin. Sie sah aus dem Fenster und kam sich vor wie Quentin. Sie wollte das sehen, was er bei der Landung in Austin sah.
    Das Zuhause. Die Zukunft. Ihr Leben.
    Das Leben, das sie mit ihm teilen wollte.
    Nur einmal hatte sie kurz daran gedacht, wieder umzudrehen und mit dem nächsten Flieger nach New York zurückzukehren. Aber dann merkte sie, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn zu sehen, ihn zu überraschen und ihm alle diese Dinge zu sagen, die sie für ihn empfand.
    Wie sehr sie ihn vermisst hatte – heute hatte sie
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