Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
ihn zum ersten Mal seit zehn Tagen nicht gesehen! – und wie einsam sie sich vorgekommen war.
    Wie sie zur Hochschule gegangen war und nur an ihn gedacht hatte, wie sie die Fotos für ihre Seminararbeit mit Photoshop bearbeitet und dabei seine Augen angestarrt hatte, bis sie es nicht mehr ausgehalten hatte.
    Sie brannte darauf, ihm zu erzählen, dass sie nach Hause geeilt war, um sich für die Arbeit umzuziehen und dann die Blume gefunden hatte, die er ihr am Abend der Kutschfahrt hinters Ohr gesteckt hatte. Sie hatte sie sich wieder hinters Ohr gesteckt, als sie zum Hush fuhr, sie aber im Getümmel verloren.
    Sie wollte ihm erzählen, wie sehr sie sich über Evans und Aprils Überraschung gefreut hatte und wie sehr sie ihn vermisst hatte, als sie Constantine Hale in der Lobby sah.
    Aber vor allem eins musste sie ihm sagen: Dass sie ihn wahnsinnig liebte.
    Quentin ging von der Küche auf die rückwärtige Veranda, von wo er den Sonnenuntergang über dem Lake Travis beobachtete.
    Er hatte dieses Grundstück nur gekauft wegen dieses Blicks. Schon vor langer Zeit hatte er beschlossen, dass dies der perfekte Ort dafür war, auf der Veranda zu sitzen und einfach das Leben zu genießen.
    Vor ein paar Tagen hatte er noch geglaubt, er würde dieses Leben mit Shandi verbringen. Sie hatte so perfekt hierhergepasst, mochte es auch abgedroschen klingen, und ihm gezeigt, was ein Zuhause wirklich ausmacht.
    Sie war nur eine Nacht hier und trotzdem kreisten seine Gedanken seitdem nur um eins: wie es wäre, wenn sie gleich hereinkäme. Auch jetzt stellte er es sich vor. Fast konnte er ihre Schritte hören, ihren Geruch einatmen, ihr Lachen hören.
    Er wurde langsam verrückt in diesem großen leeren Haus. Er schüttelte den Kopf, stützte sich auf die Verandabrüstung und fragte sich, ob sie wohl ans Telefon gehen würde, wenn er sie jetzt anriefe.
    Oder ob sie, wenn sie sah, dass der Anruf aus Texas kam, ihren Anrufbeantworter drangehen ließe.
    Oder ob sie seine Anrufe erst einen, dann zwei und schließlich drei Tage später beantworten würde, sodass ihm klar werden musste, dass sie kein Interesse mehr hatte.
    Sie wollte ihm einfach nicht ins Gesicht sagen, dass sie sich anders entschieden hatte, weil sie ihn nicht verletzen wollte. Dass ihr ihre Karriere eben wichtiger war als ihre Gefühle für ihn. Dass es ihr wichtiger war, es ihrer Familie zu beweisen, als es ihm zu beweisen.
    Er hatte einfach zu viel Selbstmitleid. Kein guter Start in ein neues Leben. Er musste darüber wegkommen und endlich durchstarten.
    Er musste aufhören, ihren Geruch zu riechen, ihre Stimme zu hören …
    “Quentin?”
    Er drehte sich um. Sein Herz klopfte wie wild. Er hatte es sich nicht eingebildet! Da stand sie, lief über den Steinfußboden in seinem Wohnzimmer auf ihn zu, winkte mit einer Hand und sagte: “Ich schätze, du solltest besser die Alarmanlage ausschalten. Ich bin sozusagen eingebrochen. Vermutlich wird gerade die Polizei alarmiert.”
    Sie war verrückt! Er rannte rein und hämmerte den Code der Alarmanlage ein, obwohl er sich kaum auf die Zahlen konzentrieren konnte.
    Schließlich fragte er sie: “Was machst du hier?”
    Sie ging vom Wohnzimmer in die Küche, die Bar war wie eine Pufferzone zwischen ihnen. “Ich wollte dein Angebot annehmen.”
    Das war es eigentlich nicht, was er hatte hören wollen, aber immerhin. Es war noch nicht alles zu spät. “Gut. In Ordnung.” Sie war sozusagen geschäftlich hier. Aber immerhin war sie hier. “Ich kann gleich morgen früh einen Termin für dich machen.”
    Als er zu ihr rübersah, stand sie mit verschränkten Armen da und schüttelte den Kopf. “Nein, Quentin. Von diesem Angebot rede ich nicht.”
    Er blieb stehen, wo er war, obwohl er am liebsten auf sie zustürzen wollte. “Von welchem dann, Shandi? Welches Angebot meinst du?”
    Er hatte sie noch nie so ernst gesehen. Sie sagte: “Dem Angebot, unserer Beziehung eine Chance zu geben.”
    Besser. Damit konnte er umgehen. Mal sehen. “Du meinst, eine Fernbeziehung?”
    Als sie den Kopf schüttelte, erstarrte er. Er konnte nur noch grinsen. Ein breites, dümmliches Grinsen. “Hast du etwa deine Sachen dabei?”
    “Ich musste nichts mitbringen außer mich selbst”, sagte sie. Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass das auch das Einzige war, das zählte.
    Aber sie sprach weiter. “Ich habe Evan und April eine Nachricht hinterlassen, dass sie mir die Sachen nachschicken sollen. Auf deine Rechnung, wenn das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher