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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel
Autoren: Alison Kent
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gesagt. Sehr selten.”
    Er schob ihr den Kaffee hin. “Trink aus, zieh dich an und pack Sachen für zwei Tage. Du sollst den echten Quentin Marks kennenlernen.”
    Shandi sah schweigend aus dem Fenster, als sie im Anflug auf Austin waren. An diesen Himmel erinnerte sie sich. Auch wenn Oklahoma sechshundert Kilometer entfernt war, dort sah der Himmel genauso aus. Groß und strahlend und endlos.
    Seit sie vor fünfzehn Monaten ihr Zuhause verlassen hatte, war sie noch nicht einmal wieder dort. Gerade in den Ferien arbeitete sie besonders viel, und außerdem war es wesentlich einfacher, in der Stadt zu bleiben und sich dort sinnvoll zu beschäftigen, als in Round-Up zu hocken und zum x-ten Mal darüber zu diskutieren, warum sie sich wofür in ihrem Leben entschieden hatte.
    Aber jetzt war sie mit Quentin hier, und bei der langen Fahrt in seiner Limousine vom Flughafen zu seinem Haus war sie weder nervös noch fühlte sie sich sonst wie unwohl. Komisch.
    Vielmehr kam es ihr so vor, als gehörte sie hierher.
    Das gleiche Gefühl hatte sie Samstagnacht überwältigt, als sie miteinander geschlafen hatten.
    Und das machte ihr Angst.
    Als ob er spürte, was sie empfand, rutschte er in den bequemen Lederpolstern des Wagens näher an sie heran. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und küsste sie auf die Stirn. Er sagte nichts, sondern hielt sie nur fest.
    Eine perfekte Reaktion. Am liebsten hätte sie geheult.
    Aber sie legte nur ihre Hand auf seinen Oberschenkel, auf Höhe seines Knies. “Kriegt man das auch irgendwann mal satt? Den Kick, sich Privatjets und fette Limousinen leisten zu können?”
    “Den Kick?” Er zuckte unverbindlich mit den Schultern. “Wahrscheinlich. Aber die Annehmlichkeiten und die Privatsphäre wird man immer zu schätzen wissen.”
    Sie schloss die Augen und lehnte sich zurück. “Ich schätze, dafür lohnen sich die Kosten.”
    “Die Kosten interessieren nicht. Es ist eine Geschäftsreise, also kann ich sie sowieso absetzen.”
    “Natürlich. Das habe ich vergessen.” Sie hasste es, dass er nur ein Wort zu sagen brauchte und sie sich wie ein Vollidiot vorkam. Das lag aber nicht etwa daran, dass er den Mann von Welt spielte, sondern daran, dass sie so vieles nicht wusste. “Ich bin ja gerade mit einem der ganz Großen zusammen.”
    “Nein, Liebling.” Er streichelte ihre Wange. “Du bist gerade mit einem Mann zusammen, der einfach gerne das Doppelte bezahlt, wenn er dadurch schneller nach Hause kommt.”
    Sehr aufschlussreich.
    Hier war er in seinem Element. Hier konnte er der wahre Quentin Marks sein. Hier würde sie alles über den Mann an ihrer Seite herausfinden, was sie wissen musste, um ihre Entscheidungen zu treffen.
    Dazu gehörte auch, ob sie ihm sagen sollte, dass sie sich in ihn verliebt hatte, oder nicht.
    “Es ist wirklich so. Du bist die erste Frau, die ich jemals mit in dieses Haus genommen habe.”
    Er hatte ihr das Haus gezeigt. Vier Schlafzimmer, zwei Stockwerke, viel Holz und Glas. Jetzt saß Shandi an der backsteinroten Marmorbar, die den Essbereich von der Küche trennte, in der Quentin gerade Zwiebeln und Paprika schnitt. Auf dem Grill im Innenhof brutzelten Hähnchen-Fajitas.
    “Das glaube ich dir ja”, sagte sie. “Ich begreife es nur nicht.”
    “Warum nicht?”, fragte er und konzentrierte sich mit aller Macht auf das Gemüse. Wenn er jetzt Shandi ansah, würde er sich bestimmt in den Finger schneiden. “Ich bin ja nicht hier, um jemanden zu unterhalten. Bisher war es jedenfalls so.”
    “Nein. Ich begreife nicht, warum du nicht mit Frauen ausgehst, wenn du hier bist.” Sie griff nach ihrem Haar, zwirbelte es und warf es nach hinten auf die Schulter. “Oder übertreibst du es damit so, wenn du auf Reisen bist, dass du hier deine Ruhe haben willst? Nach dem Motto 'eine Frau in jedem Hafen'?”
    “Ich komme ja gar nicht in Häfen. Und ich habe auch nicht überall Frauen. Die einzige Frau, die ich habe, sitzt gerade in meiner Küche.” Irgendwie war sie auf Konfrontation aus, und er hatte keine Ahnung, warum. “Und zufälligerweise ist sie auch die einzige, die ich dort sehen möchte.”
    Sie grinste, aber er spürte ihre Distanz. “Du musst nicht extra Süßholz raspeln, um mich ins Bett zu kriegen, Quentin. Dazu reichen die Fajitas.”
    Er klopfte mit der flachen Seite des Messers auf das Schneidebrett, sah zu ihr rüber und stöhnte: “Ich weiß nicht, ob du die frustrierendste Frau bist, die ich je kennengelernt habe oder nur diejenige, deren
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