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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sie an der rauchenden Grube vorbeikamen, wandte Carina den Blick ab. Austin lugte misstrauisch hinein, als würde er erwarten, dass Baltazar aus dem Loch gekrochen käme. Doch er sah nur die undurchdringliche Schwärze des Abgrunds.

54
    Nach dem kurzen Telefonat mit Baltazar war Antonio nach New Jersey gefahren, um die Vernichtung der NUMA in die Wege zu leiten.
    Er übernachtete in einem billigen Motel, wo er einen ausgefeilten Plan entwarf. Er würde die Aktion mit Mordanschlägen, Autobomben, biologischen Kampfstoffen und altbewährten Mitteln wie Scharfschützengewehren durchführen.
    Systematisch ging er die Personallisten durch und konzentrierte sich vor allem auf die Leute, deren Verlust die Organisation handlungsunfähig machen würde. Am nächsten Tag fuhr er weiter und stieg in einem anderen Hotel ab. Am dritten Tag hatte er auch die letzten Details der Massenvernichtungsaktion ausgearbeitet. Dann wartete er darauf, dass sich Baltazar zurückmeldete.
    Nach zwei Tagen versuchte Antonio, Baltazar anzurufen, bekam aber nur ein Besetztzeichen. Er wählte eine andere Nummer, die ihn mit dem Aufzeichnungsgerät verband, das er in dem Baum hinter Austins Haus deponiert hatte.
    »Hallo, Joe«, sagte Austins Stimme. »Habt ihr etwas Neues herausgefunden?«
    »Wir haben die Mine lokalisiert«, sagte Zavala. »Auf dem Papyrus ist die genaue Lage angegeben.«
    Antonio zog eine Augenbraue hoch und hörte aufmerksam zu.
    »Fantastisch! Ich will alle Details wissen.«
    Zavala erzählte ihm von dem Hotel, das mitten im See in St. Anthony’s Wilderness lag, und beschrieb ausführlich den Schacht, der von der Küche zur Mine führte. Er nannte Austin die GPS-Koordinaten.
    »Wie schnell können wir die Höhle genauer erkunden?«, fragte Austin.
    »Ich stelle gerade ein Taucherteam zusammen. Wir können in achtundvierzig Stunden ins Wasser springen.«
    »Gute Arbeit. Die genaueren Einzelheiten klären wir dann morgen.«
    Nach einigem belanglosen Palaver legten die beiden auf.
    Der Anruf war erst wenige Stunden alt. Antonio las noch einmal die Notizen durch, die er sich gemacht hatte. Er verließ das Motel und fuhr zu einem der Lagerräume, die er in der Umgebung von Washington gemietet hatte. Dort rüstete er sich mit Waffen und Munition, Geld, frischer Kleidung, einer neuen Identität und einer kompletten Taucherausrüstung aus, die er in den Kofferraum seines Wagens lud.
    Am nächsten Morgen holperte sein Wagen über den Feldweg, der zum See in St. Anthony’s Wilderness führte. Er parkte das Fahrzeug am Ufer, legte seinen Taucheranzug an und schnallte sich die Ausrüstung um. Antonio war ein versierter Taucher. Die SEALs, die auf Baltazars Gehaltsliste standen, hatten ihm die nötigen Kenntnisse beigebracht.
    Er schwamm bis zu einer Boje mitten im See, überprüfte die Koordinaten mit seinem tragbaren GPS-Gerät und tauchte mit kräftigen Schwimmflossenschlägen zu dem Hotel hinunter. Er suchte die Küche und fand schließlich auch den Schacht. Ohne Zögern tauchte er durch die Öffnung. Selbst wenn er es nicht so eilig gehabt hätte, zur Mine zu gelangen, war fraglich, ob er die blockförmigen Kunststoffobjekte bemerkt hätte, die nicht weit von der Schachtöffnung zwischen den Trümmern vergraben waren.
    Als Antonio das untere Ende des Schachts erreichte, stieß er zu seiner Überraschung auf eine wasserfeste Schreibtafel, auf die jemand einen Pfeil und die Worte »HIER ENTLANG« gemalt hatte.
    Er folgte der Richtung, die der Pfeil angab, und fand kurz darauf eine zweite Tafel, die in einen Tunnel zeigte, der von der Haupthöhle abzweigte. Er folgte ihm bis zu einer Tunnelkreuzung. Wieder eine Tafel mit einem Pfeil. Am Ende dieses Tunnels wies ein vierter Pfeil den Weg in die große Kammer mit dem Sockel.
    Während Antonio den Pfeilen folgte, kamen zwei Gestalten aus dem Wald und gingen bis zum Seeufer. Austin blickte auf die Uhr. »Jetzt sind es dreißig Minuten«, sagte er.
    »Genug Zeit für ihn, den Schacht und die Mine zu finden«, sagte Zavala.
    Das Telefongespräch zwischen den beiden war nur ein Köder gewesen. Nun wurde es Zeit, die Falle zuschnappen zu lassen. Austin watete bis zur Hüfte ins Wasser. In den Händen hielt er einen Sender, der durch ein wasserdichtes Gehäuse geschützt war. Er wartete noch ein paar Minuten, dann tauchte er den Sender ins Wasser und drückte einen Knopf. Einige Sekunden später wurde die Seeoberfläche durch hochquellenden Schaum aufgewühlt.
    Austin sah mit zusammengepressten
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