Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
seine Nachtsichtbrille auf. Er und die anderen folgten dem Mann im zügigen Dauerlauf.
    Baltazar trug Carina die Treppe hinauf und legte sie auf die erhobenen Arme der Statue.
    Die Droge, von der sie stundenlang bewusstlos gewesen war, verlor allmählich ihre Wirkung. Carina wachte mit einem öligen Geruch in der Nase auf. Als sich ihr Blickfeld klärte, sah sie Baals grässliches Bronzegesicht. Ihre Arme und Beine waren mit Verbandszeug gefesselt, doch sie konnte den Kopf bewegen. Sie reckte den Hals und sah Baltazar, der am Fuß der Statue stand.
    »Ich empfehle Euch, Euch nicht zu heftig zu bewegen, Saba. Ihr befindet Euch in einer unsicheren Lage.«
    »Ich bin nicht Saba, Sie schwachsinniger Idiot. Lassen Sie mich sofort frei.«
    »Ihr könnt Euren Hochmut nicht ablegen«, sagte Baltazar.
    »Es ist unverkennbar, dass Ihr ein Kind Sabas seid. Das Blut der Königin fließt in Euren Adern. Ihr habt mich ebenso in Versuchung geführt, wie Eure Vorfahrin einst Salomon verführt hat. Doch Baal hat mir Austin geschickt, um mich an meinen Auftrag zu erinnern.«
    »Sie sind nicht nur ein Idiot, sondern außerdem ein Wahnsinniger.«
    »Das mag sein«, sagte Baltazar.
    Er betrachtete die Szene wie ein Künstler, der ein potenzielles Motiv in Augenschein nahm. Er wollte gerade nach einer Fackel greifen, als er etwas hörte, das wie Schüsse klang.
    Austin war am Rand der Zufahrtstraße stehen geblieben und in die Knie gegangen.
    Vor ihm war ein Streichholz aufgeflammt, und nun trug der Wind den Geruch von Zigarettenrauch heran. Er konnte eine Gestalt erkennen, die vor dem körnig grünen Hintergrund der Nachtsichtbrille auf und ab ging.
    George tippte Austin auf die Schulter. Er zeigte auf sich und dann auf den Wachposten.
    Austin gab ihm ein Okay-Zeichen. George bückte sich und kroch zu dem ahnungslosen Wachmann hinüber. Austin beobachtete, wie die Gestalten miteinander verschmolzen.
    Ein dumpfes Stöhnen war zu hören, dann ging der Wachmann zu Boden. George winkte den anderen, dass sie nachkommen sollten.
    »Schlampige Arbeit«, sagte George, während er über dem bewusstlosen Wachmann stand. »Tut mir leid.«
    Einige der anderen Wachen hatten jedoch das Stöhnen ihres Kollegen gehört und kamen angelaufen, um nachzusehen, was los war. Aus allen Richtungen waren Rufe zu hören. George stand plötzlich im Schein einer Lampe. Er hob die Hände, um nicht geblendet zu werden. Austin stürmte sofort los, warf sich auf ihn und riss ihn zu Boden, damit er nicht von der Salve getroffen wurde, die unmittelbar darauf folgte.
    George rappelte sich wieder auf und ließ seine Maschinenpistole kurz rattern. Das Licht ging aus, Schmerzensschreie waren zu hören.
    Austin rannte in Richtung Burg und überquerte die Brücke über dem trockenen Burggraben. Der Söldner, der den Eingang bewachte, war sich offensichtlich noch nicht im Klaren, was die Schreie, die zuckenden Lichter und die Schüsse zu bedeuten hatten. Im Gegensatz zu Austin hatte er auch keine Möglichkeit, im Dunkeln etwas zu erkennen. Also sah er die Gestalt nicht, die mit gesenkten Schultern auf ihn zustürmte, bis es zu spät war.
    Austin rammte den Mann wie eine Bowlingkugel. Er wurde zurückgeschleudert, sein Kopf schlug gegen die Burgmauer, und er sackte bewusstlos zu Boden.
    Austin öffnete die schwere Tür und trat in die Kälte des alten Gemäuers. Er hielt die Bowen ausgestreckt in beiden Händen und durchsuchte schnell das Erdgeschoss, bis er den Raum mit dem großen Kamin fand. Die Tür in der Rückwand stand noch ein kleines Stück offen, sodass ein schmaler Streifen des Fackelscheins hindurchfiel.
    Austin riss sich die Nachtsichtbrille vom Gesicht, trat die Tür auf und stürmte die Treppe hinunter. Er kam durch einen bogenförmigen Durchgang und nahm die Szene, die sich ihm darbot, in sich auf. Der kreisrunde Raum mit der grotesken Statue. Der starke Ölgeruch. Carina auf den erhobenen Bronzearmen. Und Baltazar, der ganz ruhig neben der Statue stand, als hätte er nur auf Austin gewartet.
    »Austin!«, sagte er, das Gesicht zu einer Maske der Wut verzerrt. »Irgendwie habe ich geahnt, dass Sie es sind.«
    Als Erstes wollte Austin, dass sich Baltazar von Carina entfernte. Er legte die Bowen an. »Der Spaß ist vorbei, Baltazar.
    Kommen Sie da runter.«
    Baltazar duckte sich hinter die Statue und sprach in den Schalltrichter. Die hallende Stimme schien aus dem Mund der Statue zu kommen.
    »Zu spät, Austin. Saba liegt in den Armen von Baal.«
    Austin hörte ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher