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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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paar Monate lang auf demselben Revier gearbeitet. Ich wurde versetzt. Er war ein guter Polizist.«
    »Er war …« Sie schloss die Augen. »Oh, das ist typisch. Er hat seine Frau jahrelang misshandelt, aber er war ein guter Polizist. Die Uniformen halten die Reihen eisern geschlossen.«
    »Ich bin kein Polizist mehr«, bemerkte Royce mild. »Und privat habe ich ihn praktisch nicht gekannt. Er hat seine Arbeit getan und seine Fälle aufgeklärt. Sein Privatleben hat mich nicht interessiert.«
    »Aber mich interessiert sein Privatleben.« Sie beobachtete ihn, während sie sprach. Er weiß etwas, dachte sie. Doch er hielt sich bedeckt. »Sie haben ihn nicht gemocht, stimmt’s?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es war nur so ein Gefühl. Ich musste bei ihm immer an eine geladene Pistole mit einer kaputten Sicherung denken. Früher oder später geht so ein Ding los.«
    »Sie haben doch bestimmt noch Kontakte zur Polizei und kennen Leute, die ihn kannten. Polizisten können Anwälte in der Regel nicht ausstehen, aber …«
    »Vielleicht, weil Anwälte den Abschaum so schnell wieder auf die Straße zurückschmeißen, dass die Polizei mit Aufräumen gar nicht nachkommt.«
    Sie atmete tief durch. »Amanda Holloway ist kein Abschaum. Ihr mangelte es schlicht an Menschenkenntnis, sodass sie leider Abschaum geheiratet hat.«
    »Gut möglich, aber ich kann Ihnen auch nicht weiterhelfen.« Er stand auf und trat einen Schritt zurück. »Ich bin am Samstagmorgen zwischen acht Uhr dreißig und neun Uhr bei Ihnen.« Er lächelte wieder. »Sosehr ich es auch begrüßen würde, denke ich doch, es ist besser, wenn Sie diesmal keinen Schlafanzug anhaben. Es würde meine Leute nur ablenken.«
    »Und wie sieht er aus?«
    Laura riss ihren Blick von ihren schwarzen Wimpern los, die sie sich überflüssigerweise eben vor dem Badezimmerspiegel tuschte, und schaute ihre Cousine an. »Wer?«
    »Dieser Excop und Sicherheitsexperte, den Grandpa uns auf den Hals gehetzt hat, um uns vor den Bostoner kriminellen Elementen zu beschützen.« Gwen beugte sich über Lauras Schulter, sodass ihre Gesichter nah beieinander waren.
    Niemand hätte sie für Cousinen gehalten und noch weniger – da sie sowohl auf der MacGregor’schen wie auch auf der Blade’schen Seite des Stammbaums miteinander verwandt waren – für zweifache. Gwens rotgolden schimmernde Haarkappe, die kurz geschnitten war wie bei einem Jungen, hob sich extrem von Lauras rabenschwarzer Mähne ab. Gwen hatte den Teint ihrer Mutter geerbt, die sahneweiße Haut, die blauen Augen, die je nach Lichteinfall fast lavendelfarben leuchteten, das rotblonde Haar.
    Und sie war klein und zierlich gebaut. Eine Mischung, die ihrem Aussehen den trügerischen Anschein von Zerbrechlichkeit verlieh. Aber sie konnte, falls nötig, eine Doppelschicht im Krankenhaus schieben, anschließend noch eine Stunde im Fitnessstudio trainieren und hatte immer noch überschüssige Energie.
    Sie war, wie Laura fand, schön, klug und kommandierte die Leute gern herum.
    »Willst du mir etwa erzählen, dass du dich nicht mehr erinnerst, wie er aussieht?«, fragte Gwen herausfordernd.
    »Hm? Doch, ich erinnere mich. Ich habe gerade an etwas anderes gedacht. Er ist attraktiv genug, nehme ich an.«
    »Details, Laura, die Wahrheit liegt im Detail.« Gwen hob eine Augenbraue. »Cameron, richtig? Ein guter schottischer Name.«
    »Das würde Grandpa freuen.«
    »Mit Sicherheit.« Gwen fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Ist er verheiratet?«
    »Ich glaube nicht.« Laura wandte ihr Interesse wieder der überflüssigen Wimperntusche zu. »Auf jeden Fall trug er keinen Ring.«
    »Und er ist wie alt? Ungefähr dreißig?«
    »So ungefähr, schätze ich.« Ihr Blick wanderte wieder zu Gwen. »Sind wir auf der Jagd?«
    »Nein, ich sammle nur Daten. Er ist alleinstehend, attraktiv, hat eine eigene Firma, ist um die dreißig und ein Cameron. Meine weibliche Intuition sagt mir, dass Grandpa ihn für dich ausgesucht hat.«
    »Das wissen wir bereits.« Laura schraubte die Wimperntusche zu und ihren Lippenstift auf. »Grandpa hat ihn angeheuert, damit er uns eine Alarmanlage einbaut, was er heute Vormittag tun wird.«
    Gwen seufzte, dann klopfte sie mit dem Fingerknöchel gegen Lauras Kopf. »Hallo? Du schaltest doch sonst nicht so langsam. Ich rede vom Heiraten.«
    »Hei…« Mit einem erstickten Laut legte Laura den Lippenstift beiseite. »Niemals.«
    »Aber warum denn nicht? Grandpa tönt schon seit letztem Jahr herum, dass keins
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