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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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seiner Enkelkinder genug gesunden Menschenverstand oder Pflichtbewusstsein hat, um endlich zu heiraten und eine Familie zu gründen.«
    »Und Grandma sehnt sich so schrecklich nach süßen kleinen Babys, die ihr auf dem Schoß herumturnen«, schloss Laura trocken. »Ich sage dir, es ist völlig ausgeschlossen, dass er sich auf Royce Cameron als potenziellen angeheirateten Enkel versteift hat. Der Mann ist einfach nicht der Typ, den ein überängstlicher Großvater aussuchen würde.«
    Gwen hockte sich auf den langen roséfarbenen Tresen. »Weil?«
    »Er hat etwas Gefährliches an sich. Man sieht es in seinen Augen … etwas Ungezähmtes.«
    »Mmmh. Das wird ja immer besser.«
    »Als Liebhaber, klar, warum nicht? Bestimmt ist er gut im Bett.« Laura grinste, während sie sich ihr Haar bürstete. »Aber ich bezweifle, dass es das ist, was der Große MacGregor im Sinn hat.«
    Gwen langte müßig nach dem Lippenstift, schraubte ihn auf und wieder zu. »Im Gegenteil, ich würde sagen, dass es genau das ist, was er im Sinn hat. Der Junge hat Geist«, fuhr sie mit einem tiefen Brummen fort. »Und er hat Feuer im Blut. Er wird starke Söhne und Töchter zeugen.«
    »Lächerlich.« Aber ein bisschen mulmig wurde es Laura doch. »Das ist absurd. Er könnte nicht … er würde nie …«
    »Er kann und wird«, widersprach Gwen entschieden. »Und bis jetzt funktioniert es offensichtlich.«
    »Was meinst du damit? Wovon sprichst du?«
    »Ich meine, dass Samstagmorgen ist.« Gwen warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Punkt acht an einem Samstagmorgen, und du musst nirgendwohin. Nicht genug damit, dass du schon wach bist, du bist sogar schon angezogen. Und hast dir völlig überflüssigerweise deine Wimpern getuscht, deine Lippen angemalt und …«, sie beugte sich vor und schnupperte, »… dein bestes Parfüm aufgelegt.«
    »Ich will doch nur …«
    »Und auf ihrem Bett liegt eine neue Bluse«, ergänzte Julia, die eben hereinkam und sich an den Türrahmen lehnte. »Eine rote Seidenbluse.«
    »Aha, eine rote Seidenbluse für einen Samstagvormittag zu Hause.« Gwen rutschte vom Tresen herunter und tätschelte Lauras Schulter. »Ich diagnostiziere einen akuten Fall von starker körperlicher Anziehungskraft.«
    »Ich fühle mich nicht angezogen von ihm. Ich bin nur … ich will in die Stadt, das ist alles. Ein paar Weihnachtsgeschenke einkaufen. Deshalb bin ich schon auf und angezogen.«
    »Du gehst samstags nie einkaufen«, stellte Julia erbarmungslos klar. »Du gehst überhaupt nur höchst ungern einkaufen, was ich sehr bedaure. Und Weihnachtsgeschenke kaufst du grundsätzlich nie vor Mitte Dezember. Jedenfalls war das bisher immer so.«
    »Heute ist eben eine Ausnahme.« Laura rauschte verärgert an den beiden vorbei in ihr Zimmer.
    Die Bluse lag auf dem Bett und leuchtete wie ein rotes Alarmsignal. Laura zischte sie an. Sie knallte die Tür zu und entschied, sie trotzdem anzuziehen. Ich liebe leuchtende Farben, dachte sie und schnappte sich die Bluse. Und Seide liebte sie auch. Warum also sollte sie das verdammte Ding nicht anziehen?
    Während sie sich die Bluse zuknöpfte, brummelte sie wütende Schmähungen in sich hinein. Sie fühlte sich von Royce Cameron kein bisschen angezogen. Er war nicht im Entferntesten ihr Typ. Der Mann war arrogant, unhöflich und selbstgefällig. Und er hat mich in einer höchst lächerlichen Situation überrascht, erinnerte sie sich.
    Und außerdem bin ich doch überhaupt nicht auf der Suche nach einer Beziehung, dachte sie, als sie in ihre dunkelgraue Hose schlüpfte. Ganz abgesehen davon, dass ein Mann wie Royce sowieso nicht an etwas so Zivilisiertem wie einer Beziehung interessiert sein würde, wollte sie für sich selbst noch ein paar Jahre absoluter Freiheit.
    Ein Mann und insbesondere ein Ehemann konnten warten.
    Als unten der Türsummer ertönte, schniefte sie. Sie ließ sich Zeit damit, ihre Schuhe anzuziehen. Um sich zu beweisen, dass es ihr egal war, wie sie aussah, ging sie an dem Spiegel vorbei, ohne auch nur einen einzigen Blick hineinzuwerfen, bevor sie sich auf den Weg nach unten machte.
    Er war in der Eingangshalle. Abgewetzte Lederjacke, ausgewaschene Jeans, vom Wind zerzaustes Haar. Er redete mit Julia und Gwen und lachte über irgendeine Bemerkung von Julia. Laura war schon halb die Treppe unten, als er sich umdrehte, als diese merkwürdig intensiven blauen Augen mit den langen dunklen Wimpern den ihren begegneten. Als dieses langsame, gefährliche Lächeln seine Mundwinkel
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