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Das große Heinz Erhardt Buch

Das große Heinz Erhardt Buch

Titel: Das große Heinz Erhardt Buch
Autoren: Heinz Erhardt
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Leitanweisung oder Gebrauchsfaden für die Benutzung des vorliegenden Buches
    Wer - durch welche Umstände auch immer - in den Besitz dieses Buches gelangt, ist möglicherweise zunächst unschlüssig, was er damit anfangen soll. Darf ich deshalb im Folgenden einige Richtlinien zur Kenntnis geben? Wer junge Kinder hat, der überlasse ihnen dieses Buch! Sie können die weißen Stellen mit Männchen bemalen oder die abgebildeten Personen ausschneiden und ihnen lustige Bärte ankleben…
Ganz kleinen Kindern mag dies Buch als Unterlage dienen, falls ein paar Zentimeter bis zur Suppe fehlen …
Sollte der Tisch ein zu kurzes Bein haben: selbst zur Behebung dieses Notstandes ist dies Buch geeignet - ebenfalls zur Zermalmung lästiger Kerbtiere …
Für ältere Ehepaare jedoch ist es schier unentbehrlich; denn gibt es ein besseres Wurfgeschoß? Allerdings muß der Werfer streng darauf achten, daß sich der Gegenwind während des Fluges nicht in den Seiten verfängt und dadurch die Flugbahn des Geschosses verändert oder gar bremst! Aus diesen kurzen Beispielen ist ersichtlich, wie nutzbringend die lächerlichen paar Mark, die dies Druckerzeugnis gekostet hat, angelegt sind …
Und nun kommt die große Überraschung: man kann in diesem Buch auch lesen!
Das Schwarze sind die Buchstaben!
Man lese sie am zweckmäßigsten reihenweise von links nach rechts; denn wollte man es von rechts nach links tun,
    .nies tkcurdeg murehsredna eis netßüm nnad
    Da sich aber in Europa das Von-links-nach-rechts-Lesen immer mehr einbürgert, haben wir es bei dieser Lesart belassen.
Um einen möglichst großen Leserkreis zu erfassen, hat der Autor besondere Rücksicht auf die Diabetiker genommen: man wird das Wort Zucker vergeblich suchen! Auch hat er für diejenigen, die an Übergewicht leiden oder diät leben müssen, Fett gedrucktes vermieden!

    Bevor ich jedoch mein Musenkind der öffent- und damit der Lächerlichkeit preisgebe, muß ich schnell mal brechen - und zwar eine Lanze für jene Leser, die mehr der abstrakten Kunst zugeneigt, also mit meinen gegenständlich primitiven Gedanken, Worten und Sätzen nicht viel anzufangen wissen, sind!
    Diesen bleibe es unbenommen, Wortfolgen nachstehender Machwerke willkürlich aus den Satzgebilden herauszulösen, ja, selbst einzelne Buchstaben innerhalb eines Wortes beliebig umzustellen und die Zeilen graphisch aufzulockern. Als Beispiel möge der Anfang des Gedichts Zellen (Seite 274) dienen:

    Auch der unbefangene Leser wird zugeben müssen, daß so dieses Buch für den modernen Menschen über Jahre hinaus anregend bleibt! Was man nicht von jedem Werk unsrer Literatur behaupten kann …



Zeus
    Im Himmel machte er die Blitze,
auf Erden aber lieber Witze,
so hatte er, als Tier verwandelt,
sehr oft mit Damen angebandelt!
    Einst näherte er sich - als Stier! -
Europa und sprach keck zu ihr:
»Ich bin der Zeus! Macht keine Zicken
und setzt Euch hier auf meinen Rücken!
Halt’t Euch am Horne fest und flieht
mit mir dorthin, wo’s keiner sieht!«
Erst zierte sich das Mädchen sehr–
dann weniger - dann wieder mehr—
da wurde es selbst Zeus ganz klar,
wie uneinig Europa war!
Und es ist gar nicht übertrieben,
zu sagen, es sei so geblieben! -
    Durch alte Schriften ist belegt,
daß Vater Zeus fast unentwegt
nach unten kam, sich abzulenken -
statt oben ans Regiern zu denken,
bis seine Frau, die Hera hieß,
ihn einfach nicht mehr ‘runterließ.
Im Himmel aber, da verlor
er jeden Sinn für den Humor -
    drum hört man auch vom alten Zeus
nichts Neus!

Nero
    Nero war nicht nur ein Kaiser,
sondern auch fast immer heiser,
was hauptsächlich daran lag,
daß bei Nacht er und bei Tag,
je nachdem, wo etwas los war -
wenn’s auch eine Kirmes bloß war,
kurz: bei jeder frohen Feier -
Lieder sang zu seiner Leier
und das stets mit vollem Ton,
denn noch gab’s kein Mikrofon.
    Selbst als Rom hell lodernd brannte
und das Volk sich an ihn wandte,
stand er mittendrin im Dampfe,
sang Couplets und schlug die Klampfe.
    Er war in der Welt des Scheins
eine, wenn auch heisre, Eins;
sonst jedoch war Kaiser Nero -
unter uns gesagt! - ein Zero.

Kolumbus
    Als Kolumbus von seiner Amerikafahrt
nach Spanien heimkam mit Gold und mit Bart
und, hochgeehrt und umjubelt, schritt
durch die Hauptstadt des Landes, nämlich Madrid,
entdeckte er plötzlich da drüben rechts
eine hübsche Person femininen Geschlechts.
Bei ihrem Anblick - was war schon dabei? -
entschlüpfte ihm was und zwar das Wort »ei« …
    Seitdem sind die Forscher sich
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