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Das große Heinz Erhardt Buch

Das große Heinz Erhardt Buch

Titel: Das große Heinz Erhardt Buch
Autoren: Heinz Erhardt
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Lied zu Herzen,
obwohl sie falsche Töne pfoff–
man sah ihn in das Wasser sterzen,
dann ging er unter und ersoff.

Vom Alten Fritz
    Vom Alten Fritz, dem Preußenkönig,
weiß man zwar viel, doch viel zu wenig.
    So ist es zum Beispiel nicht bekannt,
daß er die Bratkartoffeln erfand!
    Drum heißen sie auch - das ist kein Witz -
Pommes Fritz!

Ein mytho-unlogisches Gespräch
    A. Ich habe bei mir zu Hause ein Aktfoto hängen. Es heißt »Die Ledige mit dem Schwein«. Kennen Sie das?
    B. Sie meinen sicher »Die Leda mit dem Schwan« ?
    A. Ach ja, richtig! Ein Schwan kommt auch drauf vor! Und wer ist diese »Leda«?
    B. Leda war die Mutter der »schönen Helena«.
    A. Wieso »war«? Ist sie tot?
    B. Aber natürlich!
    A. Erzählen Sie mir doch mal was von der Familie!
    B. Also das war so: Eines Tages schiffte sich Menelaus, der Gatte der Helena, nach Kreta ein.
    A. Und Helena blieb zu Hause?
    B. Ja, in ihrem Schlafgemach. In der Mitte stand ein großes Ruhebett und links der Armleuchter.
    A. Ich denke, Menelaus war weg?
    B. Nein, ein wirklicher Armleuchter stand da. - Und plötzlich wurde ihr Paris gemeldet!
    A. Ach, der mit dem Apfel?
    B. Bravo, woher wissen Sie denn das?
    A. Na, Päris war doch der, der auf dem Berge Aida der Schönsten mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schoß!
    B. Das verwechseln Sie leider mit Wilhelm Teil - aber immerhin! - Außerdem hieß der Berg Ida! - Na schön! Paris beschloß, Helena mit List zu erobern.
    A. Ach, Klavierspielen konnte er auch?
    B. Das weiß ich nicht! Jedenfalls aber nahm er sie mit nach Troja.
    A. Ach so ja-
    B. Und wissen Sie, wodurch Troja berühmt geworden ist?
    A. Durch die Trojabohnen!
    B. Sie meinen Sojabohnen?! - Nein, durdi den Trojanischen Krieg! Die einstmals so stolze Stadt wurde völlig zerstört - und heute ist die Fläche, auf der sie stand, eben!
    A. Eben!



Den Unverstandenen
    Stumm ist der Fisch, doch nicht nur er:
auch einen Wurm verstehst du schwer.
    Selbst deines treuen Hunds Gebell
entzifferst du nicht immer schnell.
    Auch bei den Rindern, Hühnern, Schweinen
kannst du nur raten, was sie meinen.
    Drum spreche ich als Anwalt hier
für jedes unverstandne Tier.
    (Für’n Papagei brauch ich das nicht,
weil er ja für sich selber spricht!)
    Der Hirschkäfer
    Ein Hirschkäfer, der weidete
mit seinen siebzehn Rehen,
und jedermann beneidete ihn
um die vielen Ehen.
    Da kam der Knabe Fritz heran -
die Rehkäfer entkamen;
der Hirsch “jedoch griff mutig an,
zu schützen seine Damen!
    Er mußte sterben. -
Mit der Leiche rannte heim der Bube–!
etzt ziert des Käfers Hirschgeweih
Schwesterchens Puppenstube …
    Tatü, tatii
    Die Jagd beginnt! - Tatü, tatü!
ertönt es aus dem Hörne.
Der Jäger tutet hinten rein,
dann kommt’s Tatü von vorne.
    Der Jäger nimmt zwei Gläser mit:
am einen kann er drehen,
dann kann er das, was weiter weg,
ganz nah und deutlich sehen.
Das andre Glas ist dazu da,
den Schnaps daraus zu trinken -
die Flasche ist im Rucksack drin
gleich neben Brot und Schinken.
    Auch eine Flinte hat er mit,
gefüllt mit feinstem Schrote,
und wenn er schießt und gar noch trifft,
gibt’s bei den Hasen Tote.
Erlegt er aber einen Hirsch ,
so hängt er als Trophäe
gleich das Geweih ins Wohngemach,
damit es jeder sähe.
    Die Jagd ist aus! - Tüta! so tönt
das Horn aus blankem Bleche.
Der Jäger geht ins Stammlokal -
der Hirsch bezahlt die Zeche.

    Das Kälbchen
    Es spielt das Kind vom Rind im Wind,
ist froh und guten Mutes.
Es kennt nicht Not, nicht den Papa,
nicht den Geruch des Blutes. -
    Der Weg ist weit, der Kasten eng -
das Kälbchen ahnt nichts Gutes.
Der Schlächter ist kein schlechter Mann,
doch muß er’s tun - und tut es. —
    Das Kälbchen existiert nicht mehr -
in unsern Mägen ruht es,
doch nachts erscheint es uns im Traum
und traurig muh - muh - muht es.
Stiche
    Von Dürers Meisterhand ein Stich
betrachtet, wirkt mehr »äußerlich«,
dagegen dringt, wenn Sie verzeihn,
der Mückenstich weit »tiefer« ein.
    Man sieht hieraus, daß ein Insekt
noch mehr kann als der Intellekt.
Die polyglotte Katze
    Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt: »Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!«
    Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
»Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!«
    Da plötzlich hört sie - statt »miau« -
ein laut vernehmliches »wau-wau«
und lacht: »Die arme Katze,
der Hund, der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst
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