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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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Dann hätte er die Angelegenheit schon längst regeln können. Aber so musste das Mädchen wirklich denken, er hätte sich mit ihr einen Scherz erlaubt. Nun musste sich Baddy etwas einfallen lassen, um das wieder auszubügeln.
    Somit wurde aus dem heutigen Training erst einmal nichts. Denn Baddy suchte nach einer Strategie sich möglichst glaubwürdig entschuldigen zu können. Sein Freund Toni versuchte ihn dabei nach Kräften zu unterstützen und gab mehr oder weniger hilfreiche Tipps.
    „Geh doch einfach nach drüben ins Eiscafé, bitte um Entschuldigung wenn das Mädchen da ist und lade sie zu einem Eis ein“, machte Toni es sich relativ einfach.
    „Fällt dir nichts Originelleres ein?“, schüttelte Baddy abwehrend den Kopf.
    „Origineller? Wieso? Die direkte Art ist doch immer noch die Beste!“, war Toni überzeugt.
    „Nicht bei einem Mädchen, das in einem Café Zettel mit Nachrichten an die Fensterscheibe hält“, war Baddy da anderer Meinung. „Da braucht man schon etwas anderes, das mehr Eindruck macht!“
    „Denkst du, die Kleine ist das wert?“, fragte Toni skeptisch.
    „Weiß ich nicht“, gab Baddy zu. „Aber ich würde mich in den Hintern beißen, wenn ich nicht wenigstens versuchen würde das herauszubekommen. Das Mädchen…“
    „Rosa“, warf Toni hier ein. „Die mit der ich gesprochen habe hat gesagt, ihre Freundin heißt Rosa!“
    Baddy grinste idiotisch. Jetzt, da er ihren Namen kannte, brauchte er sie in Gedanken nicht immer nur das Zettelgirl zu nennen.
    „Ich habe schon eine wage Idee, was sich für Rosa als Entschuldigung eignen würde. Aber dazu müsste ich genau wissen, wann sie das nächste Mal drüben im Café ist.“
    „Wir könnten ihre Freundin fragen“, schlug Toni vor. Was ein wenig eigennützig war, da er so auf eine Gelegenheit hoffte, ihren bisherigen Streit beizulegen. „Sie arbeitet in Brunos Eisdiele und könnte da vielleicht etwas einfädeln!“
    Über diesen Vorschlag dachte Baddy nur zwei Sekunden nach ehe er ihn verwarf.
    „Kommt nicht in Frage! Das was ich plane muss so eine große Überraschung werden, dass es beide Mädels umhaut“, erklärte Baddy. „Wir brauchen einen anderen Verbündeten! Am besten jemanden aus dem Café.“
    „Da bleibt dann wohl nur einer übrig, Bruno!“, sah Toni keine Alternative. „Ich hoffe, du bist ein guter Kunde, Baddy, sonst musst du dir einen anderen Ort für deine Überraschung aussuchen!“
    * * *
    „Ist das wirklich notwendig?“, stöhnte Toni und meinte damit sein Erscheinungsbild.
    Er trug seit Jahren zum ersten Mal wieder Jeans und hatte darin einen wirklich knackigen Hintern. Und auch seine langen Beine kamen voll zur Geltung. Für den Oberkörper hatte Baddy auf ein hautenges T-Shirt bestanden, das alle gut trainierten Muskeln in diesem Bereich hervorhob.
    Baddy war genauso gekleidet, wirkte aber durch seine kleiner Statur und den breiteren Brustkorb viel stämmiger. Jedenfalls sahen beide aus, als wären sie eben einem Sportmagazin entstiegen, was auch beabsichtigt war. Denn Baddy war zu der Ansicht gelangt, dass Mädels, die sich mit Begeisterung Jungs aus dem Sportstudio ansahen, mit den Vorzügen einiger Muskeln eher milde zu stimmen waren. Und außerdem war der Effekt so auch größer, wenn die anderen Mädels im Café sahen, wie sich einer ihrer Helden um ein Mädchen aus ihren Reihen bemühte. Allerdings war Baddy auf diese Idee bisher noch gar nicht gekommen.
    Für die gute Sache hatte sich Toni breitschlagen lassen, was aber nicht hieß, dass er es mochte sich so zu präsentieren. Vor allem da ihm Baddy nicht einmal seine Brille gelassen hatte, sondern auf Kontaktlinsen bestand, die er sonst nur bei Wettkämpfen trug.
    „Es ist notwendig!“, erklärte Baddy bestimmt und fixierte mit dem letzten Stückchen Klebeband das lange Plakat, das jetzt an der Fensterscheibe hing. „Zeit rüberzugehen, bevor die Mädchen auf der Bildfläche erscheinen!“
    Toni lachte trocken. „Das ist jetzt nicht dein Ernst! Hast du einmal einen Blick nach draußen geworfen?“
    Baddy gönnte der Gegenseite keine Aufmerksamkeit. „Ach die, die zählen doch nicht!“
    Mit die, meinte Baddy eine Gruppe von ganz jungen Dingern, die im Gastraum des Eiscafés an der Scheibe klebten und Baddys Banner bestaunten. Es war zwar nicht für sie bestimmt, weckte jedoch ihr Interesse.
    „Irgendwie zählen die aber schon“, kam Toni da zu einem anderen Schluss. „Der Effekt verdoppelt sich, wenn andere Mädels neidisch auf eine
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