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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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mir das Date erst vorgeschlagen, als uns keiner beobachtete. Ich denke, der, der sich bei dir beschwert hat, weiß von diesem Aspekt der Geschichte gar nichts!“
    Damit hatte Rosa sogar Recht, aber auch sie kannte nicht alle Hintergründe, die zu dieser Situation geführt hatten, denn die kannte nur Baddy. Und so wie es aussah, würde er in kürzester Zeit nicht mehr der Einzige sein, der über alle Details informiert war.
    Denn Toni war nicht gerade allerbester Laune als er an diesem Nachmittag das Sportstudio betrat. Sein Freund Baddy war schon da, hatte sich sogar schon umgezogen und trainierte an einem der Geräte in Fensternähe. Toni hatte sich so weit im Griff, dass er zuerst seine Sportklamotten anzog, ehe er sich verbal auf Baddy stürzte.
    „Verdammt noch mal, Baddy, weißt du überhaupt, was für einen Ärger ich wegen dir hatte?“, blaffte Toni seinen Freund an.
    Der sah ihn nur verständnislos an und wusste darauf nichts zu sagen. Aber Toni erwartete gar keinen Kommentar. Er begann damit, energisch vor dem großen Fenster des Studios auf und ab zu gehen und schimpfte dabei aufgebracht vor sich hin.
    „Diese Furie hat mich doch tatsächlich mit Putzwasser übergossen“, begann er mit dem, was ihn am meisten aufregte.
    Allerdings entsprach das nicht ganz den Tatsachen, denn Thea hatte ihn weder mit Putzwasser abgeschüttet, noch das beabsichtigt. Nur ein paar Spritzer Spülmittelwasser hatten ihn getroffen, als das Mädchen eine unbedachte Bewegung gemacht hatte. Dafür war jedoch der Inhalt des halben Eimers auf ihr selbst gelandet! Warum er dann so ungehalten war, konnte er selbst nicht sagen. Vielleicht lag es ja daran, dass er befürchtete, sie könnte Recht mit dem gehabt haben, was sie sagte. Es konnte durchaus möglich sein, dass Baddy versucht hatte, diesem anderen Mädchen näherzukommen. Warum er die Sache dann so vermasselt hatte, konnte sich Toni jedoch nicht vorstellen.
    „Baddy, weißt du eigentlich, dass diese Mädchen glauben, du hättest eine von ihnen an der Nase herumgeführt und das auch noch mit Absicht?“, konfrontierte Toni seinen Freund mit den Tatsachen.
    Baddy hörte bei diesem Vorwurf sofort damit auf Gewichte zu stemmen. Er setzte sich auf der Hantelbank auf und fuhr sich bei Tonis Worten frustriert durchs Haar.
    „Scheiße! Ich dachte, sie hätte mich versetzt, oder wäre nur des Wartens müde geworden“, gab Baddy zu.
    „Willst du damit sagen, es stimmt? Du wolltest dich tatsächlich mit einem der Mädchen treffen?“, war Toni dann doch erstaunt, dass an der Geschichte etwas dran war.
    „Nicht direkt treffen im klassischem Sinn. Also, das heißt, wir haben uns nicht irgendwo verabredet“, stammelte Baddy wenig informativ.
    „Spuck es aus, Baddy! Wie sollte die Sache denn ablaufen?“, fragte Toni ungeduldig.
    „So wie bisher auch, ich hier und sie drüben im Eiscafé, nur eben ohne dich oder ihre Freundin“, gab Baddy Auskunft.
    „Das nennst du eine Verabredung? Und wegen so einer unbedeutenden Sache regen sich alle auf?“, war Toni über den Verlauf der Geschichte doch relativ erstaunt.
    Baddy versuchte sich zu verteidigen. „Ich konnte doch nicht wissen, ob ihre Zettelaktion sich auf ein reales Date ausweiten lassen würde. Darum wollte ich die Sache vorsichtig austesten!“
    „Und selbst das ist wohl schief gegangen oder hat sich einer von euch beiden die Sache kurzfristig anders überlegt?“
    „Ich hatte kein Problem damit, einen Schritt weiterzugehen, aber du hast mir dabei leider einen Knüppel zwischen die Beine geworfen“, beschuldigte Baddy seinen Freund.
    „Hey, Moment mal! Wie soll das den von statten gegangen sein? Ich wusste doch gar nichts von deiner Absprache, also kann ich auch nicht an dem Scheitern des Ganzen beteiligt gewesen sein!“, ließ sich Toni den schwarzen Peter nicht zuschieben.
    „Na gut“, stimmte Baddy einem Teil des Einwandes zu. „Aber du hast mit deiner blödsinnigen Idee eines Waldlaufes alles verdorben. Warum konntest du an diesem Tag nicht die 5-km- Strecke nehmen? Aber nein, du hast den längeren Weg eingeschlagen und so kam ich eine halbe Stunde zu spät! Jetzt weiß ich nicht, ob sie gekommen wäre und ich sie versetzt habe oder ob sie gar nicht erst erschienen ist.“
    Darauf kannte Toni die Antwort. „So wie es aussieht, hast du das Mädchen versetzt!“
     

16
     
     
    Er hatte sein Date versetzt! Das war nicht gut! Und es war nicht gut, dass er der Sache nicht von sich aus auf den Grund gegangen war.
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