Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
smarte Italiener Bruno ein Auge auf Theas Mutter geworfen hatte. Denn der Besuch am Vormittag hatte ihm tatsächlich eine Verabredung mit Romy eingebracht. Weshalb Thea heute länger arbeiten würde und den Putzeinsatz nach Ladenschluss übernommen hatte.
    Aber erst einmal musste das normale Nachmittagsgeschäft über die Bühne gebracht werden. Und natürlich war am Samstag ganz besonders viel los, da das übliche Klientel an Gästen, die Schulmädchen, besonders viel Zeit hatten. Deshalb dauerte es auch eine ganze Weile bis Thea den Gast bemerke, der an einem der Tische gegenüber der Eistheke stand.
    Vielleicht wäre er ihr nicht einmal aufgefallen, wenn er sie nicht permanent angestarrt hätte. Denn als sie überraschend seinen Blick auffing, wünschte sie, sie hätte in eine andere Richtung geschaut.
    Die wachsamen Augen hinter der Hornbrille nahmen sofort das überraschte Erkennen des Mädchens wahr. Sie hatte ihn bemerkt und wiedererkannt! Ausgezeichnet! Seine Anwesenheit sollte die Kleine ruhig ein bisschen nervös machen. Und vielleicht, vielleicht würde er auch mit ihr sprechen, um sie noch ein bisschen mehr aus der Ruhe zu bringen. Aber das wollte er auf sich zukommen lassen. Jedenfalls war es ausgesprochen amüsant zu beobachten, wie er unauffällig im Auge behalten wurde.
    Als Tonis Eisbecher, den er sich von Bruno hatte machen lassen bevor ihn Thea entdeckt hatte, leer war, hoffte Thea ganz offensichtlich auf seinen Abgang. Aber da hoffte sie vergebens. Und da ihr die ständige Beobachtung auf die Nerven fiel, verzog sie sich bei der nächsten Kundenflaute nach oben in die Gasträume.
    Damit hatte Toni nicht gerechnet. Er wollte derjenige sein, der den weiteren Verlauf ihrer Begegnung bestimmte. Das würde er sich ganz bestimmt nicht aus der Hand nehmen lassen! Darum bestellte er sich bei Bruno einen Eiskaffee und folgte mit dem Getränk Thea nach oben.
    Im vorderen Teil der Räumlichkeiten, mit Blick auf die Fenster des Sportstudios, waren alle Tische mit jungen Mädchen belegt. Hinten, im Wintergarten, saß die etwas reifere Kundschaft und die Pärchen. Hier fand sich ein freier Tisch, von dem Toni einen guten  Überblick hatte und einen großen Teil der beiden Gasträume im Auge behalten konnte. Thea war jedoch nicht zu sehen und Toni wunderte sich wohin sie verschwunden war. Aber nach kurzer Zeit kam sie schon mit einem kleinen Wassereimer aus dem Damenwaschraum.
    Das Erste, was Thea ins Auge fiel, als sie sich daran machen wollte die unbesetzten Tische im Wintergarten zu säubern, war dieser Typ. Er hatte sich einen Sitzplatz genau dort gesucht, wo sie ihre Arbeit verrichten wollte, und er beobachtete sie. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich in seine Nähe zu begeben, wenn sie nicht erneut Reißaus nehmen wollte. Aber eine erneute Flucht kam nicht in Frage. Schließlich hatte sie nichts verbrochen und wenn sie ein Problem mit seinem nervigen Verhalten hatte, musste sie sich dem früher oder später sowieso stellen. Thea war eindeutig für früher.
    Also würde sie jetzt versuchen den Grund dafür herauszufinden, warum der Kerl sie verfolgte. Sollte er zugeben, dass er sich für ihre und Rosas offene Nichtbeachtung rächen wollte, würde sie ihm gehörig die Meinung sagen. Schließlich hatte sein Freund angefangen, indem er seine Verabredung mit Rosa platzen ließ!
    Mit ihrem Wassereimer in der einen Hand und einem Lappen in der anderen näherte sich Thea entschlossen dem jungen Mann, der sie tags zuvor noch auf der Straße angesprochen hatte.
    „Okay, bringen wir die Sache hinter uns!“, brachte Thea die Angelegenheit auf den Punkt. „Ich kann dir gleich sagen, dass du kein Recht hast, dich hier aufzuführen wie ein verschmähter Liebhaber!“
    Das war ein bisschen schlecht formuliert und Toni, der gespannt darauf gewartet hatte, was sie sagen würde, zog eine Augenbraue fragend nach oben. Aber das entging Thea. Sie war ganz darauf konzentriert ihm zu erklären, dass sie nichts getan hatte, was rechtfertigte, dass er ihr hier oder auf der Straße folgte.
    „Ihr habt nur das bekommen, was ihr mit eurem Verhalten heraufbeschworen habt!“
    „Und was haben wir deiner Meinung nach gemacht?“
    Thea fasste es nicht. Natürlich würde er nie zugeben, einen Fehler gemacht zu haben, warum auch, er war ja auch ein Mann. Männer gaben Fehler nie zu und sie entschuldigten sich natürlich auch nicht. Was vielleicht grundsätzlich daran lag, dass sie gar nicht auf die Idee kamen, dass etwas an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher