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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht
Autoren: Natascha Artmann
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ließ sich nicht verleugnen und Bruno auch nicht!
    „Ich würde gerne mit deiner Mutter ausgehen, Thea“, wiederholte Bruno sein Anliegen. Und da er Thea dabei nicht mit seinem üblichen Bella ansprach, klang die ganze Angelegenheit ziemlich ernst.
    „Wieso? Wie kommst du auf die Idee mit meiner Mutter ausgehen zu wollen, Bruno?“
    Diese Frage wollte Romy lieber nicht von Bruno beantwortet sehen, deshalb griff sie in dieser Phase des Gespräches mit ein.
    „Ich arbeite auch im Eiscafé, Thea. Ich putze nach Ladenschluss, das ist der Aushilfsjob den ich vorübergehend angenommen habe.“
    Diese Information war mehr als nur überraschend. Trotzdem hielt Thea die ganze Angelegenheit immer noch für einen Scherz, einen sehr seltsamen Scherz! Aber was steckte dahinter?
    „Okay?“, tastete sich Thea erst einmal vorsichtig an die Sache heran. Noch hatte sie den Sinn der ganzen Angelegenheit nicht erfasst. Aber mit Fragen würde sie sich schon dem Kern der Sache nähern.
    „Und was soll das?“, fragte sie mit Blick auf den Blumenstrauß in ihren Händen.
    „Bestechung!“, erklärte Bruno unumwunden. „Ich möchte mir deine Zustimmung erschleichen, deine Mutter ausführen zu dürfen.“
    Das erinnerte Thea an ein Gespräch in der Eisdiele, als sie und Rosa Bruno gefragt hatten, ob er eine feste Freundin hatte. Die Antwort darauf, er arbeite daran, ergab jetzt einen Sinn.  
    „Soll das heißen, du bist ernsthaft an meiner Mutter interessiert, Bruno?“, fragte Thea lieber gleich direkt, da sie von der Situation noch immer leicht überfordert war.
    „Thea!“, kreischte Romy entsetzt über die indiskrete Frage.
    „Ich denke, ich darf so etwas fragen, wenn ihr schon seit Wochen vor mir verheimlicht, dass ihr euch kennt!“
    „Ich weiß erst seit ein paar Tagen, dass Ramona deine Mutter ist“, warf Bruno zu seiner Verteidigung ein. Er versuchte reinen Tisch zu machen, um endlich zu dem Punkt zu kommen, der für ihn wichtig war.
    „Eigentlich war es ja ein Versehen“, versuchte Theas Mutter zu erklären. „Ich wollte mich nur davon überzeugen, dass du nicht bei einem Psychopathen anfängst zu jobben!“
    Das klang ziemlich ungewöhnlich als Erklärung.
    „Die Gelegenheit, dir oder Bruno gegenüber die Sachlage zu erklären ergab sich einfach nicht. Es war mir peinlich einzugestehen, dass ich so eine übervorsichtige Mutter bin.“
    Das wunderte Thea nicht großartig, da fand sie es schon viel lustiger sich Bruno als Psychopathen vorzustellen.
    „Okay, lassen wir das mal“, schob Thea alle Erklärungsversuche ihrer Mutter beiseite. Was sich ihrer Mutter genau bei der Aktion gedacht hatte, würde Thea später erfahren, wenn sie sich alleine mit ihr unterhielt. Viel interessante fand sie im Moment Brunos Part bei der ganzen Geschichte.
    „Was hat sich zwischen euch beiden angebahnt, während meine Mutter heimlich bei dir gearbeitet hat, Bruno?“
    Ehe Bruno auf diese Frage antworten konnte protestierte Romy schon gegen die Wortwahl ihrer Tochter. „Nichts, es hat sich gar nichts angebahnt! Ich hab nur meine Arbeit gemacht!“
    Bruno hatte dazu ganz etwas anderes zu sagen. Er grinste sogar frech als er den beiden Frauen seine Version der Geschichte darlegte. „Aus meiner Sicht hat sich viel zu wenig angebahnt, weniger als ich mir erhofft habe. Darum bin ich jetzt ja auch hier und bitte dich um ein Date mit deiner Mutter, Thea!“
    Thea stoppte den erneuten Einwand ihrer Mutter schon im Ansatz und schüttelte den Kopf. Aber das was sie sagte betraf ihren Chef.
    „Da hast du seit Wochen die Gelegenheit dich um meine Mutter zu bemühen und schaffst es nicht, ein Date mit ihr klarzumachen, Bruno?“
    „Thea!“, kreischte Romy entsetzt.
    „Schuldig!“, entgegnete Bruno gut gelaunt. „Darf ich davon ausgehen, dass du nichts dagegen hast, wenn ich mich um deine Mutter bemühe?“
    „Du könntest es schlechter treffen“, war sich Thea sicher.
    Dass man über ihren Kopf hinweg über sie verfügte behagte Romy gar nicht. „Hab ich dazu vielleicht auch noch etwas zu sagen?“
    „Aber sicher, Mama!“, grinste Thea, schnappte sich vom Schlüsselbord ihren Haustürschlüssel und ging zur Wohnungstüre. „Ich denke, ihr könnt das ohne mich ausdiskutieren. Viel Spaß!“ Und damit ließ Thea die beiden alleine.
    * * *
    Mit Bruno heute zu arbeiten war ein kleines bisschen seltsam für Thea. Eigentlich war der ganze Tag ein wenig seltsam abgelaufen. Und nur, weil sich herausgestellt hatte, dass Theas Chef, der
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