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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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ich will, dass Du das weißt und nicht glaubst, ich würde jemanden bevorzugen. Ich hoffe, Du regst dich über diesen Teil des Briefes nicht auf, ich wollte das nur klarstellen. ☺

Colbys Tagebuch für Tage der Verzweiflung, an denen sie in 11 000 Metern Höhe ohne Internetzugang festsitzt und ihr langsam das Papier ausgeht
    31. August
    Ich habe wirklich alles versucht, aber dennoch sitze ich jetzt hier im Flieger. Immerhin auf Platz 24G und H (Juhu! Ich habe zwei Plätze für mich allein!), weit genug weg von den Toiletten, dass ich nicht wieder diesen grauenhaften Gestank ertragen muss, aber immer noch am Fenster, sodass ich das Rollo hochschieben kann, und dann sehe ich …
    ALLES !
    Denn auch wenn ich mich mit jeder Sekunde weiter und weiter von dem Ort entferne, an dem ich lieber wäre, ist es irgendwie cool, die Sonne und den Mond und den endlosen blauen Himmel zu sehen und zu denken …
    Denselben Himmel sieht auch Yannis!
    Dieselbe Sonne scheint warm auf unser beider Haut!
    Und jeden Abend, wenn wir hinausgehen, können wir hinaufsehen zu demselben Mond! (Zugegeben, mit zehn Stunden Zeitunterschied.)
    All das heißt, dass wir nicht so weit voneinander entfernt sind, wie es scheint, und dass, egal, wo ich auch bin, egal, wo ich von hier aus hingehe, wir auf eine gewaltige, ewige Art und Weise immer miteinander in Verbindung stehen werden.
    Und auch wenn ich alles darum geben würde, jetzt bei ihm zu sein, bin ich doch fest entschlossen, mit meinen Entscheidungen zufrieden zu sein – sogar mit denen, die für mich getroffen wurden.
    So wie letzte Nacht, als Yannis und ich zusammen geschlafen haben. Letztendlich haben wir doch nicht RICHTIG miteinander geschlafen.
    Das lag nicht daran, dass ich nicht wollte oder nicht dazu bereit war, denn das war ich. Ich habe es wirklich, wirklich gewollt und fühlte mich bereit dazu. Und ohne zu drastisch zu werden, glaube ich sagen zu können, er war es auch.
    Obwohl ich mich entschlossen hatte, es zu tun, und mir eingeredet hatte, es sei der perfekte Zeitpunkt dafür, gab es einen Punkt, als wir auf der Seite einander zugewandt lagen, da hob er die Hand, strich mir das Haar hinters Ohr, sah mir direkt in die Augen und sagte: » S’agapo , Colby.«
    Und anders als beim letzten Mal, als ich überhaupt noch nicht so weit war, so etwas zu hören, geschweige denn, so ein Gefühl zu verspüren oder zu teilen, erwiderte ich dieses Mal seinen Blick und sagte: »Ich liebe dich auch, Yannis.«
    Irgendwie war das Gefühl, es zuzulassen, diese Worte nicht nur zu hören, sondern auch anzunehmen und selbst auszusprechen, so großartig, so monumental und so überwältigend schön … dass ich es einfach festhalten wollte. Ich wollte es behalten, bewahren und als das genießen, was es war.
    Und ich wollte nicht, dass irgendetwas daneben stand.
    Es klang zwar wahrscheinlich ziemlich verdreht und dumm, als ich versuchte, ihm das zu erklären, aber er zog mich nur in seine Arme, küsste mich auf die Stirn und versicherte mir, für ihn sei das auch mehr als genug.
    Dann schliefen wir ein, eng umschlungen, und ich fühlte mich so wohl, so sicher und so vollständig, dass ich erst aufwachte, als es schon richtig spät war.
    »Oh verdammt!«, schrie ich, sprang aus dem Bett und schoss so schnell in mein Kleid, dass mir erst auffiel, dass ich es verkehrt herum anhatte, als ich meine Schuhe anzog.
    »Yannis! Aufstehen!«, rief ich, rüttelte ihn an der Schulter und suchte meine Tasche. »Du musst mich zum Hafen bringen. Nein! Warte! Du musst mich zu Tally und Tassos bringen, damit sie mich zum Hafen bringen. Aber du kommst doch auch, oder?« Ich sah ihn an und hoffte, dass mein mascaraverschmiertes Gesicht, das verdrehte Kleid und die furchterregende Frisur nicht sein letzter Eindruck von mir sein würden.
    Aber Yannis war schon angezogen, hatte die Schlüssel in einer, die irren, komischen Sandalen in der anderen, und als er die Tür öffnete, lächelte er: »Bleib locker, kein Problem.«
    Ich musste lachen. Ich bog mich vor Lachen und hielt mir die Seiten. Ich konnte kaum fassen, wie dämlich ich gewesen war, fast die LIEBE zu verpassen wegen eines merkwürdigen Akzents und einem paar blöder Sandalen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lachen. Also nahm er mich am Arm und zog mich hinaus zu seinem Roller und murmelte: »Verrückte Kalifornierin!«, als er mich darauf platzierte.
    Als wir zu Tally kamen, geriet ich wieder in Panik, weil die beiden gar nicht da waren. Es stellte sich
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