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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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anzündete, legte er eine Jackson-Browne-CD auf und ich wandte mich noch einmal zu ihm um und fragte: »Gibst du dir die Schuld?«
    Er zuckte zwar nur mit den Schultern, aber ganz offensichtlich tat er es.
    Ich hielt das Streichholz fest, an dem die Flamme hinunterkroch, gefährlich nahe bis an meine Finger, bevor ich es ausschüttelte und sagte: »Das solltest du nicht.«
    Er sah mich an und lächelte. »Ich weiß.«
    Ich hätte es dabei belassen sollen, doch ich hatte noch etwas zu sagen, also sah ich ihn an und fügte hinzu: »Ich möchte dir nur sagen, dass ihr mir diesen Sommer wirklich geholfen habt, du und Tally.«
    Dann wurden seine Augen feucht und meine begannen zu brennen, also widmete ich mich dem Kartoffelschneiden, während er den Salat zubereitete.
    Kurz darauf trafen die Gäste ein, und obwohl es mich immer noch überrascht, während ich das schreibe (obwohl ich es erlebt habe!), bin ich stolz darauf, sagen zu können, dass ich dieses Mal dafür gesorgt habe, dass Maria und Christina auch eingeladen wurden. Ich glaube, ich habe keinen Sinn darin gesehen, sie fernzuhalten. Und auch wenn wir nicht gerade viel Zeit miteinander verbracht hatten, und auch wenn sie wahrscheinlich ziemlich froh waren, dass es meine ABSCHIEDSPARTY war, spielte es einfach keine Rolle mehr.
    Und nach viel zu viel Essen, jeder Menge Tanzen und ein klein wenig Trinken sowie jeder Menge Gelächter umarmte ich zum Abschied jeden Einzelnen (ja, einschließlich Maria und Christina), und als sie weg waren, umarmten Tally und Tassos mich und Yannis und wünschten uns Gute Nacht, und dann sah Tally mich an und sagte: »Du kannst so lange aufbleiben, wie du willst, aber denk daran, dass du morgen früh die Fähre bekommen musst.«
    Dann gingen sie beide ins Bett und Yannis und ich blieben allein auf der Terrasse zurück, und wir waren so verlegen und nervös, dass ein zufälliger Beobachter wahrscheinlich geschworen hätte, wir hätten uns gerade erst getroffen.
    »Die Party war schön«, sagte er und schenkte mir sein höfliches, förmliches Lächeln.
    »Ja, war sie«, antwortete ich, auf einmal merkwürdig verlegen, und fügte hinzu: »Wirklich eine schöne Party«, woraufhin ich die Augen verdrehte, den Kopf schüttelte und zusammenzuckte.
    »Sollen wir einen Ausflug machen?«, fragte er schließlich, und seine Stimme klang belegt und unsicher, mitten in der Stille.
    Ich nickte, denn mein Magen fühlte sich kribbelig und komisch an, als er nach meiner Hand fasste. Ich sah ihn an und fragte: »An unseren Strand?«
    Aber er lächelte nur und half mir, auf den Rücksitz der Vespa zu steigen.
    Als wir dieses Mal vor dem Hotel anhielten, war ich nicht so überrascht, aber dass der Pool voll war, das überraschte mich schon.
    »Hast du Lust zu schwimmen?«, fragte er und begann die großen Laternen anzuzünden, die überall standen.
    »Ich habe meinen Badeanzug vergessen«, erklärte ich und kniete mich ans Wasser, tauchte die Finger hinein und stellte überrascht fest, dass es kühl und verlockend war.
    »Das hat dich doch früher nicht davon abgehalten.« Er lächelte und blies, nachdem alle Kerzen angezündet waren, das Streichholz aus.
    Obwohl ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht hatte, wie der Abend enden würde, wusste ich auch, dass ich nicht länger darüber nachdenken, sondern einfach abwarten wollte, was passierte.
    Also zog ich mir das Kleid über den Kopf und sprang hinein. Keine fünf Sekunden später folgte mir Yannis.
    Wir schwammen, blödelten rum, küssten uns, schwammen weiter, und als wir endlich aus dem Wasser stiegen und uns in große Handtücher wickelten, sah er mich an und sagte: »Jetzt siehst du aus wie an dem Tag, als ich dich das erste Mal gesehen habe, nur glücklicher.«
    Ich fuhr mir mit dem Handtuch übers Gesicht, und als ich feststellte, dass es ganz schwarz von meiner Wimperntusche war, musste ich unwillkürlich lachen.
    Dann nahm er mich an der Hand und führte mich durch die Lobby und eine schmale Treppe hinauf in eine große Suite im ersten Stock. Als er die Tür öffnete und mich hineinwinkte, sah ich mehr Kerzen, einen CD -Spieler und ein gemachtes Bett.
    »Ich wusste gar nicht, dass ihr die Zimmer schon fertig habt«, bemerkte ich und ging zum Fenster, um die dunkelblauen Vorhänge aufzuziehen und die Aussicht zu bewundern, die man von dort gehabt hätte, wenn es nicht so dunkel gewesen wäre.
    »Sind sie auch nicht«, erwiderte Yannis, trat hinter mich und küsste mich auf den Nacken. »Nur
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