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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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er. Aber dann beginnt der Matrose in der Uniform zu grinsen. Er sagt:
    »Schon gut, ich bin der Moklin. Wir lieben euch Menschen so sehr, daß ich eure Heimat sehen wollte. Es wäre mein größter Wunsch gewesen, als Mensch unter Menschen zu sein. Meine Eltern haben das schon vor fünf Jahren geplant, daher sah ich so aus wie unser Freund. Wir haben lange auf diesen Augenblick warten müssen. Natürlich wollen wir Ihnen, Captain, keine Schwierigkeiten bereiten. Darum habe ich gestanden. Darf ich nun das Schiff verlassen?«
    Er scheint zu glauben, daß alles nur ein Scherz ist. Er spricht unsere Sprache; da gibt es keinen Unterschied im Dialekt. Er spricht genauso wie sein Doppelgänger. Er geht, stolz und lächelnd. Für wenige Minuten galt er als Mensch, und deshalb werden ihn die anderen Moklins noch lange bewundern.
    Wir starten so schnell, daß wir sogar vergessen, ihm die Uniform wieder abzunehmen.
    Wie ich schon anfangs erwähnte, ist Moklin der erste Planet, der von den Menschen aufgegeben wird. Nicht etwa, weil die Moklins gefährlich wären. Im Gegenteil. Die Moklins sind freundliche und liebenswerte Wesen, die die Menschen lieben. Aber die Menschen können es nun einmal nicht leiden, wenn Moklins – als Menschen getarnt – unter ihnen weilen. Ich finde das nicht so schlimm.
    Inspektor Caldwell und Brooks haben geheiratet. Sie verbringen ihre Flitterwochen auf ›Briarius IV‹. Ich schätze, daß sie sehr glücklich sind – und glücklich sein werden.
    Ich selbst bekomme einen neuen Auftrag von der Gesellschaft und werde hinsichtlich der Ereignisse auf Moklin zum Schweigen verpflichtet. Niemand darf etwas davon erfahren, aber Moklin wird zum verbotenen Planeten erklärt. Niemals mehr darf dort ein Schiff landen.
    Ich mache mir Gedanken. Ich denke an die drei Moklinkinder, die Inspektor Caldwell so ähnlich sehen. Wenn ihnen nur nichts passiert. Es sind vier Jahre vergangen, und sie müßten nun erwachsen sein.
    Ihnen kann ich es ja verraten. Ich habe mir von meinen Ersparnissen eine kleine Raumjacht zugelegt, und in der kommenden Woche werde ich starten. Richtung Moklin. Wenn eines der drei Caldwellmädchen noch nicht verheiratet ist, werde ich es zur Frau nehmen. Dann werden wir zu einem anderen Planeten fliegen, dort Kinder haben und sehr glücklich sein. Die Kinder, das kann ich schon jetzt versprechen, werden alle besonders intelligent sein, und hübschere Mädchen als die unseren wird es nicht mehr geben.
    Ganz davon abgesehen ist es meine Pflicht, die Isolation der Moklins zu brechen. Sollen sie ihre Welt verlassen und sich unter die Menschen mischen. Meine Kinder wären sonst so allein. Ich liebe die Menschen, glauben Sie mir. Wenn dieser Joe Brinkley nicht zufällig bei der Jagd ums Leben gekommen wäre, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, seine Stelle einzunehmen.
    Aber so bot sich mir eine Chance.
    Und Sie können es sicher verstehen, daß ich unter Menschen leben möchte – oder …?
    Wenn Sie ein Moklin wären, würden Sie genauso handeln.
    ENDE
     
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