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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)
Autoren: Holly Day
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irgendwen
zu beeindrucken oder eifersüchtig zu machen. Ganz abgesehen davon, dass sie
mich zu hassen schien und ich fürchtete, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte.
Sie war eine ganz schöne Zimtzicke.
    Drittens:
Wo war der Haken?
    „Einfach
so. Unter einer Bedingung.“ (Wusste ich’s doch.) „Du kaufst jeden Tag ein Buch
aus meinem Laden.“
    Ich
runzelte die Stirn.
    „Also
wenn du auf diese Art deine Bücher verkaufst, steht der Laden wohl kurz vor der
Pleite.“
    Uh,
sie machte den Todesblick.
    „Danke
für deine Hilfe eben, aber ich halte das für keine gute Idee. Ich brauche nicht
noch mehr Bücher über Fußpilz.“
    Mit
diesen Worten ließ ich Hannah stehen.
    Das
Mädchen war eindeutig seltsam.
    Als
ich wieder in meiner Rostlaube von Auto saß, starrte ich auf die rote Frisbee
neben mir. Ich würde nicht so einfach aufgeben, ganz bestimmt nicht. Und wenn
mich die ganze Welt für verrückt hielt. Ich startete den Motor und machte mich
auf den Rückweg nach Spoon. Die Fahrtzeit nutzte ich, um einen Schlachtplan zu
entwerfen. Die Brillenschlange war verrückt. Wobei ich zugeben musste, dass
ihre Idee nicht die schlechteste war. Ich musste Kaylen eifersüchtig machen.
Wenn sie endlich den Gorilla satt hatte, würde sie einsehen, dass kein
Muskelberg ein Gehirn ersetzen konnte. Und wenn ich dann noch ein hübsches
Mädchen im Arm hatte…
    Es
musste mir doch möglich sein, in absehbarer Zeit eine Freundin zu finden. Eine,
die ich nicht bezahlen musste, damit sie sich mit mir sehen ließ. Aber wie
stellte ich das an? Ich hatte Arlington noch nicht hinter mir gelassen, da entdeckte
ich ein Schild.
    Speed-Dating.
Perfekt.

Kapitel 7
Der Duft von Rosen
     
    DONG.
    „Wechsel.“
    Ich
stöhnte, als eine Frau um die sechzig mit Hüftleiden auf meinen Tisch zugeschlürft
kam. Speed-Dating. Was für eine bescheuerte Idee. Die drei Damen vor ihr waren
auch nicht besser gewesen.
    Nummer
1: Eine frustrierte Hausfrau mit drei Kindern von drei verschiedenen Vätern.
    Nummer
2: Eine Frau, die gar keine Frau war und in Wahrheit Ed hieß.
    Nummer
3: Eine Fünfzehnjährige, die ununterbrochen gekichert hatte.
    Die
unseriöse Werbetafel mit der geschwungenen rosa Schrift und den Herzchen hätte
mich ja eigentlich abschrecken müssen, doch meine Verzweiflung saß tief.
    Kaylen…
Mit einem Mal hasste ich, was ich alles tat, um ihr nah zu sein.
    Die
Oma stellte sich als Betty vor und erzählte mir in den drei Minuten, die ich
bis zum nächsten Dong warten musste, ihre ganze Lebensgeschichte. Ich mochte
älter sein als sie, trotzdem widerte es mich an, dabei zuzusehen, wie ihr
Gebiss teils lose in ihrem Mund herum dümpelte. Dabei hab ich eigentlich nichts
gegen alte Menschen, wirklich.
    Ein
bisschen trocken vielleicht, aber nicht übel.
    Ich
ließ meinen Blick leidend durch den Raum schweifen. Das hatte nichts mit Dating
zu tun, das hier war das Treffen der anonymen Übriggebliebenen. Obwohl, die am
Tisch nebenan sah gar nicht mal unattraktiv aus. Ein schwarzes, enges Kleid,
lange rote Locken. Nicht übel, überhaupt nicht übel.
    „… und
dann verstarb Lester, mein dritter Mann, an einer Gallenblasenentzündung…“
    Komm
endlich zum Ende, Betty, sonst tu ich es!
    DONG.
    Ich
atmete erleichtert auf, als Betty ihren Hintern zum nächsten Tisch bewegte. Die
unbekannte Schöne kam auf mich zu. Ich witterte und nahm den Geruch von wilden
Rosen wahr. Mir wurde ganz flau zumute.
    „Hallo,
mein Name ist Olivia.“ Sie warf mir einen intensiven Blick zu. Ich schätzte sie
auf etwa Anfang Zwanzig. Was hatte so jemand wie sie hier zu suchen?
    „Ich
bin Henry, nett dich kennenzulernen.“
    Sehr
nett, in der Tat.
    „Und
was machst du so beruflich, Henry?“ Ganz vertraulich stütze sie ihre Arme auf
den kleinen Tisch und kam mit ihrem Gesicht ganz nah an mich heran. Sie
flirtete mit mir. Ich konnte es kaum fassen.
    „Ich
studiere Kunst und Architektur.“ Hatte ich wirklich mal, wenn auch nur wenige
Semester lang, weil es mir dann zu langweilig geworden war.
    „Ein
Künstler, soso.“
    Etwas
in der Theorie zu untersuchen und selbst Kunst zu schaffen, sind zwei gänzlich
unterschiedliche Dinge, aber ich zog es vor, sie nicht zu berichtigen. Sollte
sie mich ruhig für einen Künstler halten, wenn das meine Chancen steigerte.
Außerdem war ich abgelenkt. Die Bewegung ihrer vollen Lippen füllte mein
gesamtes Blickfeld aus, dann ihr Hals, der Ausschnitt, der Hals und immer
wieder dieser wundervolle Hals. Die rosige Haut, die zarte
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