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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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schied er als Erzeuger aus. Aber würde er ihr das abnehmen?
    Anna wappnete sich und wartete. Doch er fragte nur: „Lebst du immer noch bei deinen Eltern?“ Sie nickte, und anschließend sagte er nichts mehr, bis er vor der mit Gras überwucherten Auffahrt von Ryland anhielt. Dann erklärte er grimmig: „Wir haben noch einiges zu besprechen. Morgen früh komme ich wieder. Und falls du nicht da bist, warte ich auf dich.“
    Auf der Rückfahrt raste Francesco über die dunkle Landstraße, während er es sich vorhin mit Anna als Beifahrerin untersagt hatte. Es wurmte ihn, dass er sie nicht gezwungen hatte, den Namen des Kindsvaters preiszugeben.
    Sobald er ein klares Ziel vor Augen hatte, verfolgte er es mit chirurgischer Präzision und ließ sich durch nichts davon abbringen – normalerweise. Er war bekannt dafür, dass er nicht zimperlich war, wenn es die Situation erforderte. Und das war nicht selten. Nach dem Tod seines Vaters vor zehn Jahren hatte er den völlig heruntergewirtschafteten Mastroianni-Konzern übernommen und mit viel Mühe fürs einundzwanzigste Jahrhundert fit gemacht – bestimmt keine Aufgabe für einen Jammerlappen.
    Es gab einfach Situationen, da war Mitgefühl absolut fehl am Platz.
    Und warum hatte er ihr dann erlaubt, der Frage, die ihn so brennend interessierte, auszuweichen? Keinen anderen Menschen hätte er damit durchkommen lassen.
    Er hätte sie zwingen müssen, die Wahrheit zu sagen. Vorhin im Auto hatte sich dafür die ideale Gelegenheit geboten.
    Außer …
    Sie hatte irgendwie verletzlich gewirkt. Total erschöpft, ausgelaugt und tropfnass wie eine halb ertrunkene Katze. Mitleid, das war es gewesen, was er empfunden hatte.
    Er atmete hörbar aus. Offenbar wurde er alt.
    Und wer zum Teufel war eigentlich Nick?
    Mit einer heißen Wärmflasche bewaffnet kroch Anna ins Bett. Das Badewasser war kaum lauwarm gewesen, und in ihrem Schlafzimmer zog es durch alle Ritzen. An der Decke zeichnete sich ein großer feuchter Fleck ab. Das Dach war seit Monaten undicht.
    Ihr schnürte sich der Hals zu. Sie erschauerte. Francesco hatte ihr gedroht. Er wollte sie zwingen, die Wahrheit zu sagen. Anders als erwartet, würde er nicht diese atemberaubend breiten, teuer verhüllten Schultern zucken, wenn er hörte, dass er Vater wurde.
    Irgendwo hatte sie gelesen, dass die Südländer im Allgemeinen sehr familienorientiert waren. Dieser Gedanke trieb ihr wieder einen Schauer über den Rücken.
    Hätte sie doch bloß diesen Auftrag bei den Rosewalls nicht angenommen. Dann wären sie sich nie wieder begegnet. Wenn sie sich wenigstens in Nick verlieben und seinen Heiratsantrag annehmen könnte! Er war bereit, alles für sie zu tun. Was für ein bedrückender Gedanke.
    Sie und Nick kannten sich von Kindesbeinen an, und er war der warmherzigste, liebenswürdigste Mensch, den sie sich vorstellen konnte. Die Gefühle, die sie sich entgegenbrachten, waren von tiefer Freundschaft und Aufrichtigkeit geprägt – schon immer. Deshalb hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht und ihr versprochen, für sie und das Kind zu sorgen, als ob es sein eigenes wäre.
    Sie wusste, dass er sie sehr mochte, aber er liebte sie nicht. Er hatte etwas Besseres verdient. Eines Tages würde er seine große Liebe kennenlernen, und was wäre dann? Außerdem war sie ja auch nicht in ihn verliebt. Was sie für Nick empfand, war etwas völlig anderes als das, was sie für Francesco …
    Oh nein! Wütend bearbeitete sie mit ihren kleinen Fäusten das Kissen, bevor sie ihr Gesicht hineinpresste und einzuschlafen versuchte.
    Bei Tagesanbruch verließ Anna ihr zerwühltes Bett, froh darüber, dass die Nacht endlich vorbei war. Nachdem sie in ein frisches Umstandskleid geschlüpft war, steckte sie sich das Haar hoch. Als sie in den Spiegel schaute, betrachtete sie ihr Gesicht: Ein hübsches Gesicht, ja, aber ihre Augen blickten ihr furchtsam und erschreckt entgegen.
    Sie konnte den eigenen Blick nicht ertragen und wandte sich ab. Warum hatte sie Angst vor diesem Mistkerl? Er konnte sie zu nichts zwingen. Sie beschloss, ihre uralten Turnschuhe anzuziehen, weil die Slipper von gestern immer noch nass waren.
    Sie musste Nick anrufen, aber wo war ihr Handy? Sie schaute sich suchend um.
    Als Nick sich verschlafen meldete, entschuldigte sich Anna. „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber es ist ein absoluter Notfall. Hör zu …“
    Mit ein paar kurzen Worten schilderte sie ihm die Lage und fühlte sich schrecklich, weil sie ihn so früh
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