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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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lassen.“
    Der Hahn und die fette braune Henne hatten als Einzige einen Fuchsangriff im Hühnerstall überlebt. Und sie waren die einzige Erinnerung an Dads Selbstversorgerabenteuer. Damals hatte er mit der ihm eigenen nimmermüden Begeisterung, breit grinsend und mit leuchtenden Augen stolz verkündet: „So, jetzt hört mir mal gut zu, ihr beiden: Ab jetzt bauen wir unser eigenes Obst und Gemüse an und halten Hühner, ein Schwein und eine Ziege, das ganze Programm. Wir werden leben wie die Könige. Und alles, was wir nicht selbst verbrauchen, verkaufen wir in der Stadt auf dem Markt. Ziegenkäse, Schinken, Eier … was ihr wollt! Vergesst das Big Business, ab jetzt heißt die Losung ‚Zurück zur Natur‘. Das ist das einzig angemessene Leben für uns.“
    Die Ziege war nie gekommen. Das Schwein war krank geworden und gestorben. Ein Schaf aus der Nachbarschaft hatte im Garten das Obst und Gemüse teils gefressen, teils zertrampelt, und der Fuchs hatte die Hühner geholt.
    „Und …“, Beatrice richtete ihre sanften blauen Augen auf ihre Tochter, „… dann haben wir uns ein bisschen gestritten. Ich fürchte, er war ziemlich aufgebracht.“
    Anna stellte alarmiert ihren Becher auf der ramponierten Tischplatte ab. Ihre Eltern vergötterten einander. Ihre Liebe war der Kitt, der ihr Leben zusammenhielt und verhinderte, dass sich dieses in einen bitteren Albtraum verwandelte. Beatrice hatte noch nie auch nur ein einziges böses Wort über ihren Mann verloren oder ihn gar bloßgestellt, nur weil sich seine Fehlinvestitionen und verschrobenen Geldbeschaffungsaktionen immer wieder als Fata Morgana entpuppten. Stattdessen gab sie stets anderen die Schuld und ermunterte ihn dazu, sich die nächste, von vornherein zum Scheitern verurteilte „geniale Idee“ einfallen zu lassen.
    Aber welche Hoffnung gab es noch für sie, wenn sie anfingen zu streiten und Liebe und Loyalität schwanden?
    Anna liebte beide von ganzem Herzen. Für ihre zerbrechliche Mutter fühlte sie sich verantwortlich, und ihren Vater bewunderte sie für seine unerschöpfliche Energie und Begeisterungsfähigkeit, für seine Wärme und ruppige Freundlichkeit, auch wenn er sie oft schier zur Verzweiflung trieb.
    „Nun, ich fürchte, ich werde wohl ein Machtwort sprechen müssen. Ein richtiges.“
    „Ich verstehe“, sagte Anna sanft, obwohl sie nun gar nichts mehr verstand. Ihre Mutter und ein Machtwort sprechen? Das war definitiv etwas Neues. „Aber was ist eigentlich …“
    Sie unterbrach sich, weil das Haus unter dem Schrillen der Türglocke erbebte. Sie stand auf. „Das wird Nick sein. Tut mir leid, Mum, aber ich muss los. Wir reden später weiter.“ Sie griff sich ihre Öljacke, und während sie hineinschlüpfte, fügte sie automatisch hinzu: „Vergiss nicht zu frühstücken. Das Toastbrot müsste eigentlich noch reichen, aber ich bringe von unterwegs neues mit.“
    Wenn sie die neue Batterie eingebaut hatten, würde sie noch einen Abstecher in den Ort machen und ein paar Sachen einkaufen. Je länger sich Francesco Mastroianni gedulden musste, desto besser für sie. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er nicht bei seiner Cousine auftauchte und Nick und sie beim Batteriewechsel störte. Dieser Gedanke verursachte ihr eine leichte Übelkeit, doch sie versuchte darüber hinwegzusehen. Als sie die Eingangstür öffnete, fegte ein kalter Windstoß herein.
    Und brachte ihn mit.
    Francesco, wie immer unverschämt gut aussehend … heute ganz besonders. Ihr drehte sich vor Schreck fast der Magen um. Was wollte er denn jetzt schon hier? Schaffte es seine derzeitige Gespielin nicht, ihn länger im Bett festzuhalten?
    Groß und einschüchternd stand dieser atemberaubende Italiener vor ihr: Mitternachtsschwarzes, erstklassig geschnittenes Haar, stahlgraue Augen, ein sinnlicher Mund, den er spöttisch verzog, als er fragte: „Gehst du weg?“
    Anna spürte ihre Wangen heiß werden. Unvorstellbar, aber in einen so zynischen Macho war sie tatsächlich einmal verliebt gewesen! Obwohl er damals natürlich alles getan hatte, um sich in einem weit besseren Licht darzustellen.
    Der makellose hellgraue Designeranzug betonte seine tolle Figur und die klassischen Gesichtszüge. Das weiße Hemd kontrastierte aufregend mit seinem dunklen Teint, und der Bartschatten war unverrückbar da, selbst wenn er sich noch so oft rasierte.
    Ein einschüchternder Fremder.
    Auf Ischia hatte er immer nur alte abgeschnittene Jeans und ramponierte Segeltuchschuhe getragen. Und um den
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