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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe
Autoren: Troy Denning
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1. Kapitel
    Mit all den zwielichtigen Gestalten unterschiedlichster Spezies – von dreiäugigen Gran bis zu vierarmigen Hektos –, die sich nebeneinander an der Theke drängten, erinnerte das Rote Ronto Han Solo an jene Cantina in Mos Eisley, in der er vor all diesen Jahren die Bekanntschaft von Luke und Obi-Wan gemacht hatte. Der Rauch hing so dicht und grün in der Luft, dass er ihn schmecken konnte, und der Barkeeper zapfte Getränke aus einem Gewirr von Schläuchen und Hähnen, komplizierter als jeder Hyperantrieb. Oben auf der Bühne stand sogar eine komplett aus Bith bestehende Band – die den Schankraum anstatt mit fröhlichem Jatz mit altmodischem Smazzo beschallte. Normalerweise erinnerte diese lärmende Musik Han an das Geräusch, das es machte, wenn man auf Kühlmittelrohre schlug. Heute jedoch fand er irgendwie Gefallen an dem treibenden Bass und dem durchdringenden Klagehorn – und warum auch nicht? Dieser Trip versprach, mehr Ausflug denn Mission zu werden, und er freute sich darauf, Lando wiederzusehen.
    »Das gefällt mir nicht, Han«, sagte Leia mit erhobener Stimme, um die Musik zu übertönen. »Es ist überhaupt nicht Landos Art, sich so zu verspäten.«
    Han drehte sich zur anderen Seite des Tisches um, wo Leia mit einem nicht einmal halb leeren Glas saß. Sie trug eine graue Kanoniersjacke über einem weißen Pilotenoverall und war, wie immer, die stilvollste Frau in dem Etablissement – und trotz der paar Lachfältchen auch immer noch die schönste. Er betätigte ein Kontrollfeld an der Tischkante, und der mattgelbe Schein eines Privatsphärenschirms schob sich rings um ihre Nische in die Höhe. Für einen Schuppen wie das Rote Ronto war der Schirm ein ungewohntes Zeichen von Klasse, das Han allerdings zu schätzen wusste, da die laute Musik so zu einem gedämpften Dröhnen abklang. »Ganz ruhig«, sagte er. »Wann hat Lando je eine Verabredung versäumt?«
    »Genau das bereitet mir ja Sorge. Vielleicht ist dieses Problem, von dem er sprach, ja gefährlicher, als er dachte.« Leia nickte in Richtung Eingang. »Und schau dir mal diesen Minenarbeiter da drüben an. Seine Machtaura vibriert förmlich vor Nervosität.«
    Han folgte ihrem Blick zu einem dunkelhäutigen jungen Menschen, der die staubverkrusteten Schutzstiefel und den Molytexoverall eines Asteroidenbergarbeiters trug. Seine krumme Nase ließ ihn irgendwie verwegen wirken, und auch die T -6-Blasterpistole, die an seiner Seite hing, verriet, dass der Bursche offenbar schon den einen oder anderen Kampf hinter sich hatte. Allerdings war er auch nicht gerade gewieft. Er stand einfach auf der Türschwelle und starrte mit zusammengekniffenen Augen in die dunklen Ecken, während sich seine Silhouette weiterhin vor dem Licht hinter ihm abzeichnete.
    »Er kommt mir nicht sonderlich bedrohlich vor«, sagte Han. Dennoch ließ er eine Hand auf den Oberschenkelhalfter fallen und löste den Sicherungsriemen. Als Jedi-Ritterin nahm Leia Dinge durch die Macht wahr, die Han vollkommen entgingen, und er hatte schon vor langer Zeit gelernt, auf ihre Instinkte zu vertrauen. »Vermutlich bloß ein Crewleiter, der nach neuen Arbeitern sucht.«
    Der Blick des Bergmanns verweilte auf der Nische der Solos. Er ließ ein freches Lächeln aufblitzen, ehe er etwas zum Barkeeper sagte und drei Finger hob.
    »Ich denke nicht, dass er nach neuen Arbeitern sucht, Han«, meinte Leia. »Er sucht nach uns. Das muss etwas mit Lando und seinem Piratenproblem zu tun haben.«
    »Schon möglich«, gab Han zu, doch er hoffte, dass Leia sich irrte. Verpasste Verabredungen und fremde Boten waren nie ein gutes Zeichen. Alle noch verbliebenen Zweifel bezüglich der Absichten des Minenarbeiters schwanden, als der Barkeeper ihm drei Gläser und eine Flasche corellianischen Brandy gab und er in ihre Richtung kam. Irgendetwas an seinen forschen Schritten und seinem übermütigen Grinsen erfüllte Han mit Argwohn. »Wer immer er ist, ich mag ihn nicht«, sagte er. »Er ist entschieden zu selbstsicher.«
    Leia lächelte. »Um ehrlich zu sein, gefällt er mir jetzt schon«, sagte sie. »Er erinnert mich an dich , als du in diesem Alter warst.«
    Han bedachte sie mit einem finsteren Blick, der andeutete, dass sie sich offenbar dringend die Augen untersuchen lassen musste, und dann war der Neuankömmling bei ihnen am Tisch.
    Der Fremde trat durch den Privatsphärenschirm, stellte die Gläser auf den Tisch und öffnete die Flasche. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus«, sagte
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