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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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in abgeschabten Tweed gehüllter Mann stürmte wie ein ungestümer, zu groß geratener Welpe die Außentreppe hinunter, so schnell, dass Francesco kaum Zeit blieb, das aus für die Gegend typischem goldfarbenen Stein erbaute Haus aus dem siebzehnten Jahrhundert genauer in Augenschein zu nehmen. Deshalb entging ihm wahrscheinlich auch, in welch schäbigem Zustand es sich befand.
    „Na so was, dann sind Sie es also tatsächlich! Der neue Verehrer meiner Kleinen!“ Der ältere Mann schüttelte ihm nun beherzt die Hand. „Herzlich willkommen im Haus unserer Vorfahren! Anna hat uns schon viel von Ihnen erzählt.“
    Anschließend wurde Francesco durch eine riesige Empfangshalle geführt, in der nur ein einziger Stuhl sein armseliges Dasein fristete. Nachdem sie in einem kleinen Salon mit zwei fadenscheinigen Sofas und einem ramponierten Couchtisch angelangt waren, musste er die schäbigste Bettelei über sich ergehen lassen, die er je erlebt hatte.
    „Ich dachte mir, ich bringe es lieber schnell hinter mich, bevor sich meine Frau zu uns gesellt … Sie wissen ja, wie es ist: Frauen verstehen nichts vom Geschäft und machen sich nur dauernd überflüssige Sorgen. Also, hören Sie, es geht um Folgendes. Ich hab da eine fantastische Idee. Kann gar nichts schiefgehen, auf gar keinen Fall! Und für einen Mann wie Sie ist es eine echte Chance, Geld gewinnbringend anzulegen. Sie wären wirklich ein Dummkopf, wenn Sie mein Angebot ablehnen. Aber nach allem, was ich über Sie gehört habe, sind Sie das genaue Gegenteil.“
    In diesem Moment hatte er gespürt, wie der Schock des Verrats sein Herz mit eiserner Faust zusammengepresst hatte. Seine Gesichtszüge waren erstarrt. Dann hatte Anna ihrem Vater also alles über ihren „neuen Verehrer“ erzählt, ja? Darauf konnte er Gift nehmen.
    Kein Wunder, dass sie bei seinem Anruf völlig aus dem Häuschen gewesen war. Wahrscheinlich hatte sie überhaupt nicht mehr aufhören können, sich selbst zu beglückwünschen, weil sie ihn so erfolgreich hinters Licht geführt hatte.
    War es nur eine Ausrede gewesen, dass sie heute Abend arbeiten musste? Damit ihr Vater Gelegenheit hatte, ihn um eine Million Pfund zu erleichtern? Und was wäre gewesen, wenn er sich mit ihrem Vater geeinigt hätte? Hätte seine süße Anna dann nur mit den langen Wimpern klimpern, einen Schmollmund ziehen und ihm versichern müssen, dass sie von geschäftlichen Dingen keine Ahnung hatte, während sie gleichzeitig insgeheim hoffte, ihn mit fantastischem Sex bei der Stange zu halten?
    Er war dem älteren Mann mit rasiermesserscharfer Stimme in die Parade gefahren: „So plump bin ich noch nie in meinem Leben um Geld angebettelt worden.“ Dann hatte er um ein Blatt Papier gebeten, auf dem er seiner „süßen Anna“ eine Nachricht hinterlassen hatte; anschließend war er gegangen. Dabei hatte er sich selbst verabscheut – und sie gehasst.
    Gehasst dafür, dass sie ihn zum Narren gehalten und einen dieser Trottel aus ihm gemacht hatte, die sich nicht vom Verstand, sondern von ihrem Herzen leiten ließen.
    Und das musste ausgerechnet ihm passieren, wo er sich doch so viel auf seinen kühl kalkulierenden Intellekt zugutehielt, auf seine quasi angeborene Fähigkeit, eine Mitgiftjägerin auf hundert Meilen gegen den Wind zu riechen.
    Jawohl, er war zutiefst beschämt über sich selbst.
    Er gab Gas und bog links ab, wobei er sich sagte, dass er gut daran tat, dieses geschmacklose Intermezzo endlich ein für alle Mal abzuhaken. Jetzt konnte er nur hoffen, dass ihn seine Cousine, diese unverbesserliche Kupplerin, mit ihren Angeboten verschonte. Er hatte kein Interesse am anderen Geschlecht. Nicht mehr seit … vergiss es, Francesco, vergiss es einfach!
    Die Hände in ihr schmerzendes Kreuz gestemmt, betrachtete Anna ihre Füße in den alten schwarzen Slippern. Ihre Knöchel waren geschwollen und die Fußsohlen brannten. Das war eine der Strafen dafür, dass man im siebten Monat schwanger war. Sie legte ihre Hände auf ihren beachtlichen Bauch, den der weite grüne Overall nur höchst unzureichend kaschierte. Trotz dieser Unannehmlichkeiten liebte Anna das Baby, das sie unter ihrem Herzen trug, schon jetzt mehr, als sie je für möglich gehalten hätte.
    Ein Schwangerschaftsabbruch – zwei Freundinnen hatten ihr dazu geraten – war für sie keine Sekunde in Frage gekommen. Ihre Eltern versuchten sie immer wieder daran zu erinnern, dass der leibliche Vater gesetzlich verpflichtet war, Unterhalt zu leisten, aber
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