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Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)
Autoren: Thilo
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ihr erfolgreich?“
    Leider konnten wir nicht nicken. Wenn’s ans Reden ging, war der Rabe störrisch wie ein Esel.
    Mit einem Seufzer strich Oma Liesel über den Käfig. Dann verdeckten wir Mädchen die Attraktion des Tages unter einem Tuch und trugen sie schon mal heimlich in den Garten.
    Anschließend stellten wir uns an die Tür, um die Gäste zu empfangen. Das war Emmas Idee – und wir fanden sie übelstgenial. Wir taten so, als wären wir Zimmermädchen in einem sehr vornehmen Hotel, und brachten alle nach draußen zu den gedeckten Tischen.
    „Hast du eigentlich den Zauberspruch noch einmal wiederholt?“, zischte mir Nelly zwischen einem dicken Herrn und einer sehr mageren Dame hindurch zu.
    Hatte ich nicht. Aber es würde schon alles gut gehen. Manchmal muss man einfach Vertrauen haben.

Ihr glaubt ja nicht, wie viel Lärm siebzig Erwachsene machen können, wenn sie sich lange nicht gesehen haben. Die übertönen glatt jeden Kindergarten.
    Emmas Opa hatte tatsächlich Riesenglück mit dem Wetter. Die Sonne lachte vom Himmel, als freute sie sich mit ihm.
    Wir fünf Mädchen hatten eine Bank für uns, aber meine drei Feenfreundinnen waren nicht ansprechbar. Mit offenen Mündern betrachteten sie jede Kleinigkeit des Festes. So was hatten Nelly, Kimi und Mia noch nie erlebt.
    Überall an den Tischen saßen die Gäste, aßen die Torte ratzeputz auf, die wir vor Erk gerettet hatten, und tranken literweise Kaffee aus geblümten Tassen.
    Einige hielten kurze Reden und alle stießen mit Sektgläsern an. Immer wieder sangen sie „Hoch soll er leben“ und andere Geburtstagslieder.
    Die Schulfreunde von Opa schoben unter großem Applaus einen Servierwagen in den Garten, der eigentlich für das schmutzige Geschirr gedacht war. Jetzt stand aber ein Aquarium drauf, groß wie eine Badewanne. Hunderte von Fischen in allen Formen und Farben tummelten sich darin.
    Als jeder genug gestaunt hatte, rollte Emmas Vater das Aquarium ins kühle Haus zurück. Den Fischen sollte schließlich nicht zu warm werden.
    Oma Liesel nahm eine Gabel und klopfte an ihr Glas.
    Weil Nelly erschrocken zusammenzuckte, klärte ich die Feen auf: „Das ist ein Zeichen, dass sie nun etwas Wichtiges zu sagen hat.“
    Und so kam es auch.
    „Ihr Lieben!“, begann Liesel. „Nach so vielen gemeinsamen Geburtstagen fiel es mir schwer, ein Geschenk für meinen Gatten zu finden. Es sollte ja einem Siebzigsten würdig sein. Eine Krawatte?“
    Emmas Opa verzog das Gesicht. Alle lachten.
    „Einen Kamm?“
    Rainer fuhr sich mit den Fingern durch die letzten, spärlichen Haare. Wieder kringelten sich alle.
    „Nein!“, rief Oma Liesel. „Ich habe meinem Mann etwas besorgt, was ich ihm viele Jahre lang verboten habe!“
    Das war unser Stichwort. Wir sprangen auf und holten den zugedeckten Käfig.
    „Hier, mein Lieber, ist dein Geschenk!“ Mit einem Ruck zog sie das Tuch zur Seite.
    Einen Augenblick lang hatte ich Angst, Erk könnte in voller Größe im Käfig sitzen und dem Raben die Federn sortieren. Aber es war alles in Ordnung.
    Emmas Opa stand mit zittrigen Beinen auf und faltete gerührt die Hände vor seiner Brust. Ihm lief eine Freudenträne die Wange herunter.
    „Leider spricht er noch nicht“, entschuldigte sich Liesel bei ihm. „Aber so hast du in den kommenden Monaten eben eine Beschäftigung!“
    In dieser Sekunde passierte es: Der Rabe machte den Schnabel auf und plapperte drauflos.
    „Hol raus mir hier!“, krächzte er. „Helfen müssen ihr mich!“
    Ihr glaubt ja nicht, wie viel Lärm siebzig Erwachsene machen können, wenn sie lauthals lachen. Wie eine trompetende Elefantenherde hörte sich das an.
    Opa Rainer sprang wie ein junges Reh zu seiner Frau, hob sie hoch und schleuderte sie übermütig im Kreis. Seine Augen zeigten, dass er noch immer in sie verliebt war.
    Kimi, Nelly, Mia, Emma und ich schauten uns grinsend an. Nur wir wussten ja, dass Erk sein Lehrer gewesen war.
    „Hmmm, schmeckte gut mir!“, krächzte der Rabe weiter und pickte ein paar Körner auf.

    „Es hat doch alles sein Gutes“, stellte Nelly treffend fest. „Selbst ein Sortiergnom.“
    Während der Rabe noch weitere Sätze in Erks eigentümlichem Dialekt vortrug, rannten wir in Emmas Zimmer und zogen uns um. Oma Liesel hatte ihren großen Auftritt gehabt, jetzt waren wir dran.
    Emma setzte sich eine von Opas alten Brillen und die speckige Matrosenkappe auf, die er früher beim Spazierengehen immer getragen hatte. Nelly band sich eine Kittelschürze um. Mia,
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