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Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)
Autoren: Thilo
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Ich griff in die Tasche meines Nachthemds. Richtig, da war noch die Schachtel.
    Erk war äußerst verdutzt, weil um ihn herum alles größer wurde. Einen Augenblick lang war er abgelenkt. Und dieser Augenblick reichte mir, um ihn zu packen und in die Schachtel zu stecken.
    Und wo sollte ich die Schachtel hintun? Genau, in den Vogelkäfig! Wenn dieser verflixte Rabe schon nicht sprechen wollte, so konnte er doch wenigstens auf Erk aufpassen.
    „Und wage es ja nicht, zu schreien oder herauszukriechen!“, warnte ich ihn leise. „Raben sehen nicht besonders gut. Er könnte dich allzu leicht für einen Wurm halten!“

Ich schlief wie ein Stein. So gut und tief wie schon lange nicht mehr. Der Gnom war fluchtsicher verpackt und ich all meine Sorgen los – dachte ich jedenfalls.
    Am frühen Vormittag wachte ich auch wie ein Stein auf. Meine Augen ließen sich kaum öffnen. Erst als mich zum dritten Mal ein Fuß anstupste, wusste ich: Amanda, es wird Zeit!
    Vor mir standen meine vier Freundinnen und sahen alle äußerst fein aus. Nelly hatte einen Hauch Lidschatten aufgetragen, wodurch sie noch geheimnisvoller wirkte. Mia ist ja immer schön und Kimi hatte sich Lockenwickler in die frisch gewaschenen Haare gedreht. Bestimmt würden ihre Locken später bei jedem Schritt wie Jo-Jos am Gesicht auf- und abschwingen. Emma trug ein Wahnsinnskleid mit einer aufgenähten Blüte an der Schulter.
    Gähnend setzte ich mich auf. Dann fiel mein Blick auf den Rabenkäfig. Die Schachtel war noch da.
    „Es macht nichts, dass du mich nicht geweckt hast“, sagte Kimi. „Das ganze Haus ist ordentlich. Der Gnom hat nirgends gewütet.“
    Jetzt musste ich schmunzeln. Während ich mir Emmas zweitschönstes Kleid aussuchte, erzählte ich von den Abenteuern der Nacht. Alle staunten.
    Am Ende klatschte Emma in die Hände. „Heiliger Spekulatius! Du bist gleich doppelt unschlagbar. Der Gnom ist gefangen und wir haben jetzt auch den Höhepunkt für unser Theaterstück: Opa sucht sein Geschenk!“
    Die Feen waren sofort begeistert. Unser Auftritt würde ein voller Erfolg werden, es konnte gar nicht anders kommen. Aber dafür mussten wir noch eine Menge proben.
    Nachdem ich den Schrumpfzauber wiederholt hatte, damit Erk noch eine Weile winzig blieb, trugen wir die Torte heimlich in den Keller zurück.
    Im Wohnzimmer saßen schon alle Familienmitglieder zum Frühstück beisammen und warteten auf uns. Emmas Opa hatte vor Aufregung einen hochroten Kopf. Als er mich sah, blinzelte er mir verschwörerisch zu. Ich blinzelte zurück. Manche Geheimnisse durfte man nicht verraten. Jedenfalls nicht, bevor siebzig Gäste zusahen.
    Wir tranken also Kakao, schnitten einen Marmorkuchen an und gratulierten brav. Opa Rainer packte seine Geschenke aus und schob die neue Matrosenlieder- CD gleich in die Stereoanlage.
    „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt gehen, müssen Männer mit Bärten sein!“ , sang Opa voller Inbrunst mit.
    Er wirkte, als könnte er jeden Moment sein Entermesser ziehen und einen Hamburger Viermaster überfallen.
    Ihr seht, es war der lustige Anfang eines hoffentlich lustigen Tages.

    Das Hauptgeschenk, den Raben, sollte Opa aber erst vor allen Gästen am Nachmittag bekommen. So wollte es seine Frau. Wir hatten also noch ein bisschen Zeit, mit dem Vogel Sprechen zu üben. Und einen guten Grund, uns schnell vom Frühstück zu verdrücken, denn unser Geschenk war ja auch noch nicht ganz fertig.
    Muss ich erwähnen, dass ich kein Unmensch bin? Ich hoffe nicht! Ein ganzes halbes Stück Kuchen hatte ich für Erk in meiner Faust aus dem Wohnzimmer geschmuggelt. Dazu eine saure Gurke, damit ihm auch alles schmeckte. Obwohl der Kerl jetzt streichholzgroß war, verputzte er alles im Handumdrehen.
    Uns blieben vier Stunden, das Theaterstück umzuschreiben und zu proben. Das war schwierig, denn immer wenn Emma als ihr Opa auf dem Boden hockte, musste sie losprusten. Nelly schimpfte ihren Mann mehrmals aus, weil er wieder Gurken mit den Fingern aus dem Glas holte. Und ich als Emma brachte ihm die Brille. Es war alles so lustig, dass wir uns vor Lachen fast in die Hosen machten.
    Dann klingelte es an der Tür. Der Lautstärke nach, mit der der erste Gast brüllte, musste er sehr schwerhörig sein. Arm in Arm verschwanden Opa und er im Garten, wie wir vom Fenster aus beobachten konnten.
    „Verflixte Nixe!“, sagte Emma nervös. „Jetzt wird’s ernst!“
    Kurz darauf stand Emmas Oma im Zimmer. Flüsternd fragte sie: „Ich will den Vogel abholen, wart
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