Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 3: Wie die Geburtstagsfeier in Gefahr geriet (German Edition)
Autoren: Thilo
Vom Netzwerk:
fehlte ein richtiger Kracher für den Schluss. Wenigstens hatten wir schon die Rollen verteilt und die Texte geübt, so weit sie denn fertig waren. Emma würde Opa Rainer spielen, Nelly seine Frau Liesel, Mia Emmas Mutter, Kimi den Vater – und ich Emma.
    Erst hatte Emma protestiert, sie wollte gefälligst sich selbst spielen. Aber das fanden zum Glück alle langweilig und Emma musste nachgeben.
    Mit diesen Gedanken im Kopf rollte ich mich auf unserem Lager hin und her. Ich bekam noch mit, wie Mia Nelly aufweckte und flüsterte: „Es ist alles ruhig. Ich mache mir ja fast schon Sorgen um den Gnom.“
    Das Nächste, was ich hörte, war Emma, als sie mich grob rüttelte. „Amanda! Wach endlich auf, du bist dran!“
    Ich muss sie angesehen haben wie der Bock, wenn’s blitzt. Emma grinste über das ganze Gesicht, so viel konnte ich im Schein ihrer Taschenlampe erkennen.
    „Die gute Nachricht: Alles ist noch an seinem Platz. Vielleicht ist der Kerl doch abgehauen …“
    Aber darauf konnte ich mich nun wirklich nicht verlassen. Ich zog mir also einen Pullover über das Nachthemd, verließ das Zimmer und hockte mich auf die Treppe. Als mir die Taschenlampe aus der Hand fiel, wurde ich wieder wach.
    „Verflixte Nixe!“, schimpfte ich mit mir selbst.
    Mit schlechtem Gewissen sah ich auf die Standuhr im Flur. Es war bereits halb sechs! Ich lauschte.
    Nichts.
    Als ich gerade dachte, mein Missgeschick wäre ohne Folgen geblieben, hörte ich das Rumpeln. Es kam aus dem Keller, ganz eindeutig. Und es klang, als ob jemand Möbel verrückte!
    Ich atmete dreimal tief durch, dann schlich ich die Kellertreppe hinunter. Das Glas der Taschenlampe hielt ich dicht an meinen Körper, damit Erk von ihrem Schein nicht gewarnt wurde.
    Noch drei Stufen, noch zwei. Jetzt sah ich, dass die Tür des Rumpelkellers offen stand. Es brannte Licht und einzelne Teile flogen im hohen Bogen heraus. Ein alter Hut, ein Teddybär ohne Arm, ein geblümtes Kleid. Die Gedanken rasten mir durch den schläfrigen Kopf. Ich hatte nur diese eine Chance, Erk zu fangen – aber wie?
    Plötzlich kam mir eine Idee. Sie leuchtete vor meinen Augen auf, als hätte mich Mama mit Blitz fotografiert.
    Der letzte Zauberspruch vor dem Wochenende! Der Spruch, den uns Fortunea Tautropf unbedingt noch hatte beibringen wollen. Der Spruch, um Angreifer winzig zu zaubern.
    Ein winziger Sortiergnom konnte nicht so viel Unordnung machen wie ein großer, dachte ich mir. Schließlich konnte er viel weniger tragen.
    Das Problem war nur, dass ich mich nicht richtig erinnerte. Lautete der Spruch nun Gigantus minimalis oder Tyrannus schrumpf?
    Eine knifflige Frage! Wenn ich auch nur einen Buchstaben falsch sagte, wuchs der Gnom vielleicht zu einem Riesen oder – noch schlimmer – ich selbst schrumpfte!
    Ich zermalmte mir das Gehirn. Und da fiel mir der Spruch wieder ein. Ich sprang um die Ecke und rief: „Corpus …“
    Mittendrin brach ich ab, denn auf dem Boden hockte Emmas Opa. Um ihn herum standen Umzugskisten, die er schon zur Hälfte ausgekippt und durchwühlt hatte. Er sah mich an wie ein Dackel, der einen Knochen geklaut hatte.
    „Ich kann es einfach nicht mehr aushalten!“, gestand er. „Ich will jetzt sofort wissen, was meine Frau mir schenkt! Liesel versteckt die Geschenke doch jedes Jahr hier drin!“

    Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mich arg zusammenreißen musste, um nicht laut loszulachen. Emmas Opa war wirklich ein Kindskopf!
    „Gehen Sie doch ins Bett“, schlug ich vor. „Es nutzt sowieso nichts, das Geschenk ist nicht hier. Und wenn es hier wäre, würden Sie sich nur die ganze Überraschung nehmen.“
    Das sah er schließlich ein. Opa Rainer wollte noch das Chaos in Ordnung bringen, also half ich ihm schnell.
    Um sicherzugehen, dass er danach auch wirklich im Schlafzimmer verschwand, begleitete ich ihn bis zur Treppe und wünschte ihm eine gute Nacht.
    Ich war mordsfroh, dass meine Schicht bald vorbei und Erk nicht aufgetaucht war. Ich kehrte noch einmal zurück, um das Licht zu löschen.
    Als ich jedoch an der Tür zum Rumpelkeller stand, sah ich Erk hinter dem Regal hervorhuschen. Ich konnte mir vorstellen, wie er den ganzen Tag über mit seinem Drang, alles zu ordnen, gerungen hatte. Jetzt aber packte ihn das Durcheinander bei seiner Sortiergnom-Ehre. Hier musste aufgeräumt werden!
    „Corpus minimax!“ , schleuderte ich ihm entgegen. Blitzschnell schrumpfte Erk, bis er nur noch so groß wie ein Streichholz war.
    Streichholz? Moment mal!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher