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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition)
Autoren: Felix Rodenkirchen
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dass hiermit deine verlorene Wette erledigt ist. Billard und Cocktails werden am Wochenende nachgeholt – zur Not so lange, bis ich kotzen muss!“
    Der Oberkommissar sprach so laut, dass Zvonimir hinter der Theke vom Biergläser-Spülen aufschaute und mit einem traurigen Gesichtsausdruck zu den beiden Polizisten hinüber sah.
    „Hatte nix geschmeckte?“

    Auf der Strasse zupfte Manni seinen Vorgesetzten am Ärmel.
    „Ich fahre.“
    Kamphaus schaute verdutzt. „Du bist ein freier Mann, mein Freund! Ich habe heute die Bereitschaft!“
    „Ja, hast du. Und ein Weizen als Aperitif, eins zum Essen und zwei Jägermeister zur Verdauung intus“, gab Krämer zurück. „Außerdem würde ich mich jetzt sowieso nur vor die Glotze legen. Und neugierig bin ich auch.“
    Manfred Krämers Einstellung zur Arbeit, diese „Allzeit Bereit“-Mentalität, würde Kamphaus nie wirklich verstehen können. Auch er mochte seinen Job. Aber wenn er frei hatte, dann hatte er frei. Dennoch war ihm Mannis forsche Ansage mehr als Recht. Zwei Köpfe dachten immer noch mehr als einer. Außerdem konnte es, je nach dem welcher Anblick so ein Unfall bot, bei aller Professionalität immer gut sein, auf der Rückfahrt jemanden zum Reden dabei zu haben.
    „Na, wenn du meinst“, sagte Kamphaus schulterzuckend in Richtung seines Kollegen. „Ist aber auch klar, oder? Tagelang ist in dem Kaff hier kriminalistische Diaspora angesagt, und wenn mal so ein Abend wie heute geplant ist ...“
    „Du wolltest ja nicht bis zum Wochenende warten, es musste ja unbedingt schon heute sein!“, gab Manni zurück.
    „Komm, fahr los!“

    Die beiden Polizisten erreichten die Autobahnauffahrt Wißkirchen bereits nach wenigen Minuten und fädelten sich in Fahrtrichtung Köln in den kleinen Stau ein, der sich inzwischen gebildet hatte. Es war schon fast ganz dunkel geworden und Kamphaus hatte bereits auf der Fahrt, während er Manni das kurze Telefonat mit der Dienststelle in knappen Worten wiedergab, das Magnet-Blaulicht auf dem Dach befestigt. Er kam sich immer etwas albern vor, wenn er mit der von ihm verächtlich bezeichneten „Hilfs-Funzel“ zu einem Einsatz fuhr, was allerdings sehr selten vorkam. Manni wühlte sich durch die widerwillig Platz machenden Stau-Steher, bis sie schon nach kurzer Zeit die Polizeiabsperrung erreichten. Auf der Gegenfahrbahn war bis auf einen Fahrstreifen äußerst links ebenfalls Vollsperrung angesagt, was Kamphaus nicht eben Mut angesichts des Unfallbildes machte, das sich ihm gleich bieten würde. Ein junger Streifenpolizist, den Kamphaus nur vom Sehen her kannte, wies ihnen mit der Hand einen Stehplatz zu und trat an die Fahrertür. Während er und Manni sich gleichzeitig aus den Sitzen erhoben, konnten sie das Trümmerfeld aus der Ferne bereits kurz in Augenschein nehmen. Es sah wirklich nicht gut aus. Der verunfallte Wagen, er glaubte die Reste eines BMWs erkennen zu können, war quasi nicht mehr vorhanden. Die Leitplanke war auf einhundert Metern stark eingedrückt.

    „Guten Abend die Herren. Eigentlich hatten wir nur mit Herrn Kamphaus gerechnet.“
    „Kollege Krämer war gerade privat bei mir und hatte Langeweile“, grüßte Kamphaus den leicht verwirrt drein blickenden Streifen-Kollegen.
    „Wie war noch gleich ihr Name“, setzte er fragend hinterher.
    „Ja, entschuldigen Sie bitte“, stammelte der junge Beamte. „Das ist mein erster Unfall mit Todesfolge und ich bin etwas ...  Tschuldigung, Kevin Sprafke.“
    „Gut Sprafke. Sie waren der erste vor Ort?“
    „Ja. Zusammen mit Polizeimeister Zielke, der steht da hinten beim Unfallfahrzeug. Soll ich ihn holen?“
    „Na“, unterbrach ihn Kamphaus, „wollen wir den Kollegen mal nicht bei der Arbeit stören. Ich denke, sie können uns genauso gut berichten. Oder geht es ihnen nicht gut?“
    „Mir ist tatsächlich etwas, na ja, flau. Aber es geht schon. Muss ja auch.“
    „Dann erzählen Sie mal“.
    „Also, der Fahrer hat die ganze Geschichte wahrscheinlich überlebt, zumindest wird hinten im RTW gerade um ihn gekämpft.“
    Kamphaus und Manni staunten nicht schlecht als sie hörten, dass jemand aus diesem Haufen Schrott lebend geborgen worden sein sollte.
    „Wir haben den Notruf um 21.17 Uhr von einem anderen Verkehrsteilnehmer bekommen und direkt den RTW und die Feuerwehr alarmiert. Dann gleich weiträumig abgesperrt und Verstärkung zur Sicherung gerufen.“
    Während zwei Feuerwehrmänner gerade dabei waren die Unfallstelle mit einem Flutlichtmast
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