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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition)
Autoren: Felix Rodenkirchen
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Wohnung schweben.
    Etwas hinter ihm knirschte.
    Schritte!
    Er hob die Arme.

27. Kapitel

    „Hier füllt ihr euch also immer eure Wohlstandsbäuche!“
    Matthias Nießen, der von allen Kollegen nur „Arnie“ genannt wurde, lehnte sich zurück und ließ seinen Blick dabei durch das Steakhaus „Zagreb“ schweifen. Er trug wie immer ein Muskelshirt über seinem Astralkörper. Es hatte den Anschein, als würde er sich nicht recht trauen, seine nackten Unterarme auf die geblümt gemusterten und speckig schimmernden Stoffpolster der Sitzbank abzulegen.
    „So ist das“, bestätigte Kamphaus und prostete ihm und Manni dabei mit seinem Weizenbier zu. Beide erwiderten die Geste und tranken ebenfalls.
    „Das Ambiente ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber warte mal ab, bis die Steaks kommen“, ergänzte Manni mit halbvollem Mund, während er noch mehr Kräuterbutter auf ein angebissenes Stück Weißbrot strich.

    „Jedenfalls“, Arnie unterbrach sich selbst mit einem weiteren Schluck Pils, „jedenfalls danke ich euch für die Einladung“.
    „Wir haben zu danken für die unbürokratische Hilfe im letzten Fall“, antwortete Kamphaus grinsend.
    „Wie geht's dem Kerl eigentlich? Ich habe gehört, er sei verletzt?“
    „Niels Blum meinst du“, Kamphaus griff nun ebenfalls zu Kräuterbutter und Brot, „Ach, nur ein Armbruch. Der hat jetzt andere Sorgen als das bisschen Gips.“
    Arnie nahm seine Nickelbrille ab und putzte sie mit seiner Papierserviette. „Jedenfalls ein unglaublicher Zufall, dass dieses Mädchen damals genau in dem Moment auf der Straße aufschlug, als euer Immobilienhai darunter her fuhr.“
    „Ein Zufall, dem wir so gesehen immerhin die Lösung des Falls zu verdanken haben“, sagte Kamphaus und unterstrich die Worte mit dem Buttermesser in seiner Hand, dass er durch die Luft tanzen ließ, während er sprach.   

    „Sooo, die Herre Kommissare, dreimal Steak Speziale. Dobar tek!“ Zvonimir war mit drei geschickt auf dem Unterarm balancierten Tellern an den Tisch getreten und begann zu servieren.
    „Dobar was“, fragte Arnie, als der Kroate sich wieder entfernt hatte.
    „Guten Appetit“, erklärte Manni an einer Pommes kauend.

    Zur selben Zeit befreite die Nachtschwester im Euskirchener Marienhospital Gernold Serrigs Mundwinkel mit einem feuchten Waschlappen von verkrustetem Speichel. Danach deckte sie das Steppbett ab und wechselte dessen Bezug. Als sie alles wieder hergerichtet hatte und den Patienten gerade zudecken wollte, erschrak sie leicht. Zwei geöffnete Augen starrten sie ungläubig an. Geistesgegenwärtig betätigte sie den Notfall-Knopf auf der Konsole am Bett und sah dabei, wie Serrig seine Lippen bewegte, vernahm jedoch nur ein flüsterndes Krächzen. Sie brachte ihr Ohr ganz nah an seine Lippen, um besser verstehen zu können.
    „Mein Auto ... was … ist mit … meinem Auto?“  

Felix Rodenkirchen (Pseudonym)

    ... erblickte 1974 in der Nordeifel das Licht der Welt, in der er auch aufwuchs. Heute lebt und arbeitet er als Journalist, Autor und Fotograf in Köln. Seit über zehn Jahren wurden zahlreiche seiner Kurzgeschichten in diversen Anthologien veröffentlicht. Ferner brachte er bereits zwei historische Sachbücher heraus.

    Mein Dank gilt …

    … Hans-Lothar Willems von der Pressestelle der Polizei in Euskirchen, dem ich einige Löcher in den Bauch fragen durfte

...  Polizist A.D. Uwe Rhiem, den das gleiche Schicksal traf

    … Günter Wolter, der mich mit Hintergrundwissen über den Immobilienmarkt ausstattete

    ... dem Team des Instituts für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln, für die appetitliche Detail-Schilderung einer Autopsie

    … dem Rülcker-Clan, der nicht nur fleißig lektorierte, sondern mich auch mit Ideen versorgte

    Impressum

    © 2013
    zeilenmacher
    Mainstraße 24
    50996 Köln

    Umschlag & Foto: Felix Rodenkirchen
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